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Conan-Saga 45 - Conan der Grosse

Conan-Saga 45 - Conan der Grosse

Titel: Conan-Saga 45 - Conan der Grosse
Autoren: Leonard Carpenter
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gewinnen ...«
    »Nein, Trocero, das ist zuviel verlangt!« Conans Empörung schien sich jedoch zu legen. »Nachdem ich so lange unter dem langweiligen Leben am Hof gelitten habe und mich mit unwichtigen Dingen des Haushalts beschäftigen mußte, brauche ich Taten, Risiko! Das macht mich jung.« Er schüttelte die verfilzte Mähne. »Zerschlagen und müde bin ich; aber ich habe mich seit Monaten nicht so lebendig gefühlt wie jetzt! Nur weil auf den Schläfen eines Manns ein grauer Schimmer liegt – oder darüber ein mit Edelsteinen besetzter Reif glänzt –, heißt das keinesfalls, daß seine Mannesjahre vorüber sind. Ich bin mehr als nur König: Ich bin immer noch ein Krieger! Das merkt euch! Wenn das aufhört, endet auch meine Herrschaft.«
    »Ja, Sire! Verzeiht mir! Ich hätte wissen müssen, daß Ihr es als eine Frage der Ehre betrachtet.« Der Graf verneigte sich tief. Dann ergriff er die Zügel seines Rosses. »Nehmt mein Pferd, Sire, damit Ihr schneller zurückreiten und Euren Männern die Sorge um Euch nehmen könnt.«
    »Nein, Trocero, ich möchte, daß du mit mir reitest.« Der König nickte dem Freund zu. »Ich nehme Stavros Pferd, wenn es ihm nichts ausmacht, zu Fuß weiterzugehen.« Der Ritter Stavro fiel sofort auf die Knie und reichte seinem König die Zügel. »Obwohl ich schwerer bin als du, Ritter Stavro, habe ich keine Rüstung mehr. Dein Roß wird also nicht zu sehr unter mir leiden müssen.« Conan schwang sich in den Sattel.
    »Und was ist mit mir, o König?« rief Delvyn und ruderte mit den Ärmchen, um Conans Aufmerksamkeit zu erregen. »Meine Beine können kaum mit einem Ritter zu Fuß Schritt halten, ganz zu schweigen von dahintrabenden Pferden. Willst du mich hier entwaffnet zurücklassen? Soll ich mich so zu Belverus durchschlagen?«
    »Nein, du Narr, natürlich nicht!« Conan lachte über den mitleiderregenden Anblick, den der Zwerg bot. »Du bist mein einziges Beutestück an diesem glorreichen Schlachttag! Du reitest mit uns. Trocero, macht es dir etwas aus, den Kleinen wie einen Sack Rüben vorn über den Sattelknopf zu legen? Ja, Sir Stavro, so ist's richtig! Hast du ihn? Dann nichts wie weg!«
     
    Die Gestalten um das Lagerfeuer wirkten bedrückt und erschöpft. Im fahlen Mondlicht, umspielt vom Schein des Feuers sah man traurige Gesichter über den schimmernden Rüstungen. Seltsam! Es war das Lager einer siegreichen Armee. Hufschlag wurde laut. Viele blickten auf. Freude breitete sich auf den Mienen aus, als der Wachposten rief:
    »Es ist Graf Trocero ... und der König!«
    »Gepriesen seien Mitra und Crom! Der König kehrt zurück!«
    »Hussa! Conan lebt! Jetzt ist unser Sieg vollendet!« Als erster lief ein großer, schlanker Mann ums Feuer. Er hatte die Rüstung bis auf den Brustharnisch abgelegt und trug nur das lederne Wams und die Beinkleider. Der König zügelte das Roß. Feuerschein fiel auf das frische Blut an Conans Seite. Erschrocken blieb der Mann stehen. »Sire, Ihr seid verwundet!«
    »Unsinn, mein treuer Prospero, das ist nur ein Kratzer!« Conan stieg ab und nahm den Gefolgsmann in die Arme. Dann klopfte er ihm freundlich auf den Rücken. »So, der Sieg ist unser! Den haben wir und unser Leben – allerdings unter großen Kosten.« Conan blickte in die Runde seiner Männer. »Wieder einmal haben die Invasoren großzügig Blut vergossen, um die fruchtbare Erde Aquiloniens zu versüßen!«
    Jubelschreie wurden laut. Dann fragte Prospero: »Was hast du da, Trocero? Ein Kind? Oder ist es ein Troll aus dem Fluß Tybor?« Die Augen des Edelmanns ruhten auf der kleinen Gestalt, der Graf Trocero vom hohen Sattel herunterhalf.
    »Etwas noch Selteneres«, antwortete Conan. »Es ist der Zwerg, der am Hof König Balts den Narren spielt. Ich habe ihn auf dem Schlachtfeld gefunden. Er lag hilflos da – wie eine Maus mit dem Schwanz in der Falle. Wenn wir ihn behalten, könnte er uns vielleicht amüsieren.«
    »Von mir aus bleibe ich«, sagte Delvyn und trat zu den Rittern, als wäre er einer der ihren. »Mein früherer Herr dürfte in nächster Zeit kaum Verwendung für mich haben, da er sich erst einmal von den geilen Weibern in Lord Malvins Harem des Palasts in Ianthe verjüngen und erquicken lassen wird.« Unschuldig blickte der Zwerg zu den Rittern auf. »Dorthin wollten sie sich zurückziehen, falls das Unmögliche einträfe, daß sie von einem König aus dem Westen mit Fäusten so groß wie Schinken besiegt würden. Ich habe gehört, wie sie diesen Plan
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