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Conan-Saga 45 - Conan der Grosse

Conan-Saga 45 - Conan der Grosse

Titel: Conan-Saga 45 - Conan der Grosse
Autoren: Leonard Carpenter
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schmiedeten.«
    Sein Scherz brachte ihm kein Gelächter, sondern mürrisches Murmeln ein. »Schweig, Winzling!« fuhr ihn ein Ritter an.
    »Klingt wie kein übler Verbannungsort für die beiden verräterischen Schurken«, meinte ein anderer.
    Als nächster sprach Trocero und brachte einen wichtigen Punkt. »König Conan, wir sollten Eure Krone suchen und wenn möglich schnell zurückbringen, finde ich. Bis jetzt hat es noch wenige Plünderer gegeben, weil unsere Armee schneller war als die Aasgeier, die den Soldaten folgen.«
    »Ja, und unsere Feinde haben auf ihrer erbärmlichen Flucht die Ihren niedergewalzt.« Conan lächelte. »Aber wir können ein paar Soldaten nach dem Tand ausschicken. Versprich dem Finder eine Belohnung, das macht die Sache einfacher. Aber keinen Mord wegen der Krone. Dann ist der Preis verwirkt!«
    Der Befehl wurde ausgegeben. Sofort entstand große Unruhe im Lager.
    Dann kam Prospero auf eine wichtige praktische Angelegenheit zu sprechen. »Durch die Gnade der Götter und Eure Kriegskunst, Conan, waren wir imstande, beide Heere der Feinde zu besiegen. Meiner Meinung nach sind sie so geschwächt, daß sie jede Hoffnung aufgeben müssen, ihre Kriegspläne weiterzuführen.« Der Poitainer lächelte. Im Feuerschein blitzten die Ringe an seiner Hand auf, als er verächtlich abwinkte. »Aber, wie Ihr wißt, marschieren weitere Kompanien von den Grenzen im Norden und Westen hierher. Frischer Nachschub rückt auch aus meiner Heimatprovinz an. Ich kann ihnen den Befehl zum Halten schicken und ...«
    »Nein, Prospero, schick die Verstärkungen noch nicht zurück.« Nachdenklich blickte Conan in die Flammen. »Das Land hinter uns ist sicher, auch unsere Grenzposten werden jetzt halten. Aber Aquilonien hat unter diesen Königen aus dem Osten gelitten. Ich werde darüber nachdenken, wie wir die Angelegenheit am besten beschließen und unser Land gegen zukünftige Invasionen schützen können.«
    Bei saurem Wein, wäßrigem Eintopf und auf unbequemen Hockern dauerte die Beratung noch bis tief in die Nacht. Inzwischen schwärmten Soldaten zwischen den Leichen umher. Sie benötigten keine Fackeln, da der Mond inzwischen hell auf das gespenstische, verwüstete Schlachtfeld, auf dem sie einen Sieg errungen hatten, schien.
     

K APITEL 3
     
    Heimkehr
     
     
    Der Königspalast in Tarantien erstrahlte vom Schein der vielen Fackeln. Schatten führten wilde Reigen auf. Das Deckengewölbe des Bankettsaals dröhnte wie eine Trommel aus Lindenholz, als die feurigen Dschungelrhythmen sich an ihm brachen. In der Mitte des Saals, vor König Conans großem Tisch aus Onyx, drehten sich schwarze Tänzerinnen aus Kush.
    Im Schneidersitz saßen schlanke Frauen mit wunderschönem hohem Kopfschmuck und Schärpen um die schmalen Taillen da und kehrten den Festtischen den Rücken zu. Sie waren ebenso fasziniert von den Tänzern wie die anderen Gäste des Königs, die mit Fackeln und Speeren eine wilde Gavotte vorführten.
    Wie Dämonen sprangen die bildschönen Schwarzen aus dem Süden über die blitzenden Klingen hinweg und tauchten unter den lodernden Flammen der Fackeln hindurch. Sie ließen die Speere durch die Luft wirbeln und fingen sie wieder auf. Schließlich bildeten die gekreuzten Speerblätter mit den scharfen Spitzen ein stählernes Netz. Der wendigste Tänzer sprang hinauf und stand barfuß mit ausgebreiteten Armen da. Schweißperlen glitzerten auf seiner dunklen Haut. Als das Crescendo der Holztrommeln plötzlich abbrach, herrschte atemlose Stille. Dann brach der jubelnde Applaus des Publikums los. Die Gäste waren aufgesprungen. Viele hielten die schäumenden Becher hoch und prosteten den Tänzern zu.
    Der Vortänzer sprang von seinem luftigen Standort herab und vollführte noch einen doppelten Salto in der Luft. Dann wurden die Blenden von den Öllampen entfernt. König Conan erhob sich. »Eine wirklich gute Vorstellung, Männer aus Kush! Besser als alles, was ich bisher gesehen habe. Nicht einmal in eurem fernen Heimatland, in dem ich als König über einen Teil regierte, wurde mir so etwas jemals geboten. Doch ich erinnere mich an ein Kunststück, das ich heute abend noch nicht gesehen habe.«
    Er stützte eine Hand auf die Intarsien aus rotem Chalzedon in dem kostbaren Onyxtisch und sprang geschmeidig darüber, ohne mit den Stiefeln aus weichem Leder Gläser oder Karaffen umzuwerfen. Sicher landete er auf dem Marmorboden. Er rückte den goldenen Königsreif über der narbigen Stirn zurecht und ging zu den
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