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Conan-Saga 44 - Conan der Schreckliche

Conan-Saga 44 - Conan der Schreckliche

Titel: Conan-Saga 44 - Conan der Schreckliche
Autoren: Steve Perry
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Lebenserfahrung. In ein oder zwei Sommern würde Fosull dann leichten Herzens abtreten, um Vilken die harte Arbeit des Führers zu überlassen, während er sich um seine neun Frauen kümmern und den ihm zustehenden Tribut als Führer im Ruhestand genießen würde. Das war besser, als ein toter Führer zu sein.
    Gerade als Fosull den Lendenschurz ablegen wollte, um in den Teich zu steigen, eilte Brack, einer der Beobachtungsposten am Pfad durch den Sumpf, auf ihn zu. »Ho, Führer!«
    Fosull sog schmatzend die letzten Fleischreste aus den Zähnen und gab sich Mühe, gelangweilt zu wirken. »Es ist ein warmer Tag, und ich will gerade das kalte Wasser genießen. Was ist los?«
    »Eindringlinge, Führer.«
    »Jatte?«
    »Nein, keine Sumpfbewohner, ganz seltsame Gestalten.«
    »Wieso seltsam?«
    »Einer hat vier Arme, einer sieht wie ein Wolf aus. Dann ist noch ein Katzenweib dabei. Zwei sind gewöhnliche Menschen.«
    »Bemerkenswert. Und wo hast du die Gruppe gesehen?«
    »Auf dem unteren Schildkrötenpfad.«
    Fosull dachte kurz über diese Neuigkeit nach. Die Menschen waren zwar nicht so schmackhaft wie die Jatte, aber Essen blieb Essen. Besser Menschenfleisch als gar nichts. Die Varg hatten sich in letzter Zeit hauptsächlich von Sumpfschweinen und allen möglichen Nagetieren ernähren müssen. Fünf Menschen, auch wenn sie seltsam aussahen, wären eine willkommene Delikatesse. Dafür verschob er das erfrischende Bad im kalten Teich.
    »Nun gut. Ruf die Krieger beim oberen Schildkrötenweg zusammen. Wir greifen die Eindringlinge bei der Mooskehre an.«
    »Jawohl, Führer.«
    Brack lief zurück ins Gebüsch. Fosull holte seinen Speer, der an dem mit dichten Schlingpflanzen bewachsenen Baum neben dem Teich lehnte. Vielleicht würden die Eindringlinge besonders gut schmecken, weil sie so merkwürdig gebaut waren.
    Nie die Hoffnung aufgeben!
     
    Conan war den Großteil des Vormittags allein im Käfig. Ihm taten immer noch die Augen weh von dem stinkenden Zeug, mit dem Raseri ihn bespritzt hatte, ehe er ging. Der Riese hatte den Inhalt einer kleinen hölzernen Schüssel auf ihn entleert. Der Gestank erinnerte den Cimmerier an eine tote Ratte, die seit drei Tagen in der Sonne lag. Außer dem leichten Brennen der Augen hatte Conan jedoch keine weitere Wirkung der stinkenden Dusche bemerkt. Raseri hatte ihn nach dem Guß einen Augenblick lang aufmerksam betrachtet. Dann hatte er genickt und war wortlos verschwunden.
    Das war eine Art Folter, von der Conan noch nie gehört hatte.
    Teyle trat ein und ging auf den Käfig zu. Der Cimmerier funkelte sie wütend an, sagte aber nichts.
    »Wie ich sehe, bereitet dir das koughmn wenig Unbehagen«, sagte sie.
    Conan schwieg weiter.
    »Du mußt verstehen, daß ich nichts gegen dich habe«, fuhr sie fort. »Mein Vater hatte mir den Auftrag gegeben, das Exemplar eines Kriegers der Menschlein zu fangen. Du hattest das Mißgeschick, mir über den Weg zu laufen.«
    Conan fand das wenig tröstlich. Immer noch sagte er nichts.
    »Wir sind nur wenige, aber ihr Menschlein seid sehr zahlreich«, erklärte sie weiter. »Um zu überleben, müssen wir unsere Feinde kennen. Das kannst du gewiß verstehen.«
    »Bis ich ins Dorf kam, war ich nicht dein Feind«, sagte Conan schließlich.
    »Aber deine Art ist unser Feind. Es tut mir leid, daß ich dich hintergangen habe; aber ich mußte meine Pflicht erfüllen.«
    »Ich könnte dir leichter verzeihen, wenn du die Tür zu diesem Käfig öffnen und mich hinauslassen würdest.«
    »Leider kann ich das nicht tun. Ich wollte dir nur versichern, daß deine Anwesenheit hier nicht persönlich gemeint ist.«
    »Da ich offenbar in diesem Käfig von deinen Leuten getötet werden soll, mußt du mir verzeihen, daß ich das ausgesprochen persönlich nehme.«
    Teyle konnte darauf nichts erwidern. Stumm drehte sie sich um und ging.
    Conan musterte wieder den Käfig. Wo sich seiner Einschätzung nach die Tür befand, sah er dasselbe grüne Zeug, mit dem alle anderen Verbindungsstellen verschmiert waren. Er hatte bereits herausgefunden, daß er diesem Stoff weder durch Kratzen, Schaben oder Feuer beikommen konnte. Auch die metallähnlichen Knochen brannten nicht.
    Vorsichtig stemmte sich der Cimmerier gegen jeden Knochen seines Gefängnisses, um eine Schwachstelle zu finden. An einer Ecke stieß er auf einen Knochen, der ungefähr so dick und so lang wie sein Arm war. Er knarzte etwas, als er dagegen drückte. Wenn er ihn entfernte, war die Öffnung zwar nicht groß
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