Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Conan-Saga 43 - Conan der Landsknecht

Conan-Saga 43 - Conan der Landsknecht

Titel: Conan-Saga 43 - Conan der Landsknecht
Autoren: Steve Perry
Vom Netzwerk:
fünfhundert Jahre sind eine lange Zeit. Während seiner unablässigen Suche nach Heilung stieß er auf einige Hinweise. Aus einer heiligen Höhle in Stygien stammte eine zerfledderte Schriftrolle, auf der ein Teil des Heilmittels verzeichnet war. Aus den Ruinen eines Tempels auf Siptahs Insel kam noch ein Fragment. Dimmas Diener durchstreiften die Länder bis zu den Schwarzen Königreichen: Kush, Darfar, Keshan und Punt. Sie zogen auch in die kalten Länder im Norden: Vanaheim und Asgard. Kein Ort befand sich zu entlegen, keine Kosten waren zu hoch, wenn Dimma die Hoffnung hegte, daß dort das ersehnte Heilmittel zu finden sei. Manche der gesammelten Zaubersprüche stammten noch aus der Zeit, ehe es Atlantis gab, und waren vom Meer verschlungen worden.
    Endlich hatte Dimma alle Teile des Stückwerks bis auf einen beisammen. Und dieses letzte Stück lag praktisch vor seiner Haustür! Er mußte es haben, mochte es kosten, was es wollte! Es war zwanzig Jahre her, seit ihm einige Momente in fester Gestalt gelungen waren! Er wußte nie, aus welchem Grund oder wann ihm eine kurze Gnadenfrist vom Fluch gewährt wurde. Jetzt sah er das Ende seiner Qualen vor sich. Nur wenige Tage, höchstens Wochen – dann würde er alle Kräfte seiner nicht unbeträchtlichen Zaubermacht einsetzen, um das Ziel zu erreichen. Es war ihm völlig gleichgültig, wenn er dabei ein Königreich zerstörte!
    Dimma spürte, wie ihn ein Luftzug seitwärts schob. Jemand hatte eine Tür oder ein Fenster offen gelassen. Dieser Jemand sollte für seinen Fehler sterben! Bald würde er derartige Demütigungen nicht mehr hinnehmen müssen, und dann wehe jedem Menschen, der sich Dimma in den Weg stellte! Wehe in der Tat!
     

E INS
     
     
    Der Bergpfad führte über einen steilen Paß. Loses Gestein lag überall. Aber der junge Mann schritt vorsichtig, gleichzeitig geschwind darüber hinweg. Schließlich war er ein Cimmerier, und im Gebirge, wo er geboren war, lernte man klettern, sobald man laufen konnte. Der Mann hieß Conan. Die Sonnenstrahlen brachen sich in den strahlendblauen Augen. Eine dichte rabenschwarze Mähne fiel bis auf die breiten Schultern. Conan trug ein Wolfsfell über dem Rücken, kurze lederne Beinkleider und Sandalen, deren Riemen über die kräftigen Waden geschlungen waren. Die kalte Bergluft traf die Stellen, welche unbedeckt waren, aber der Cimmerier schien die Kälte nicht zu bemerken. Nach der Enge des riesigen unterirdischen Labyrinths der Schwarzen Höhle, wo er und seine Gefährten so oft dem Tod nur knapp entronnen waren, fand er die frische Luft köstlich, ganz gleich, wie kalt es war.
    Der Cimmerier wollte nach Zamora, der verruchten Stadt Shadizar, wo er als Dieb reich zu werden hoffte. Man sagte, daß ein schneller Verstand, ein starker Arm und eine scharfe Klinge alles waren, was ein Mann brauchte, um in Shadizar zu überleben. Wenn dazu noch flinke Finger und schnelle Füße kamen, winkte Reichtum. Conan wollte herausfinden, ob das stimmte. Er war jung, hatte jedoch in seinem kurzen Leben bereits viele Erfahrungen gesammelt, und jetzt war er begierig, auch Reichtum zu diesen Erfahrungen hinzuzufügen.
    Die Reise dorthin hatte schon viel länger gedauert, als er geplant hatte. Die Götter legten ihm immer wieder Hindernisse in den Weg. Zugegeben, einige davon waren schöne Frauen gewesen, aber meist war er in lebensbedrohende Abenteuer verstrickt worden. Nekromanten, Zauberer und Ungeheuer hatten Conan bedroht – wie die meisten aufrechten Menschen hatte er für Magie nichts übrig. Nach der wunderschönen Tochter der Wüste, Elashi, und der längst toten Zombie-Frau Tuanne sowie der Zauberin Chuntha war sein Bedarf an Frauen im Augenblick gedeckt. Er war wieder allein und darüber sehr froh.
    Der Pfad machte eine scharfe Biegung nach rechts unten. Plötzlich hörte Conan ein Geräusch.
    Es war so leise, daß nur die scharfen Ohren des Cimmeriers es auffangen konnten. Conan blieb sofort stehen und zückte das uralte gebläute Schwert. Die Klinge war schwer, der Griff nur mit Leder umwickelt. Conan hatte dafür mit einem längst toten Krieger kämpfen und diesen zum Skelett machen müssen. Das Schwert war so scharf wie ein Rasiermesser. Nach jedem Gebrauch schärfte Conan es auch sofort wieder sorgfältig mit dem Wetzstein.
    Der Cimmerier packte das Schwert mit beiden Händen, wie er es von den Priesterkriegern in einem Felsentempel gelernt hatte, und ging langsam weiter. Dabei gab er sich Mühe, kein Steinchen auf dem
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher