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Conan-Saga 38 - Conan der Wagemutige

Conan-Saga 38 - Conan der Wagemutige

Titel: Conan-Saga 38 - Conan der Wagemutige
Autoren: Roland Green
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er einen triftigeren Grund als verletzte Eitelkeit haben müssen.
    Die Frau zog einen zweiten Dolch aus dem Stiefel und sprang vom Tisch. Sie landete so knapp vor dem Leibwächter, daß diesem kein Platz blieb, das Schwert zu benutzen. Ehe er genügend Abstand gewinnen konnte, hatte sie schon mit einem Dolch seinen Schwertarm gelähmt und ihm die Spitze des anderen an die Kehle gesetzt. Sein Schrei erstickte, als ein Blutstrom aus Nase und Mund schoß.
    »Vorsicht! Hinter dir!« rief ihr Conan zu.
    Der Gegner, der sich zurückgezogen hatte, war nähergekommen, während die Aufmerksamkeit der Frau voll auf seinen jetzt toten Kameraden gerichtet war. Conan konnte ihr nur die Warnung zurufen, denn der Adlige und sein Mann griffen jetzt ihn an. Beide führten die turanischen Krummschwerter so geschickt, daß der Cimmerier ihnen seine ganze Aufmerksamkeit widmen mußte. Seine größere Schnelligkeit und längere Reichweite konnten leicht durch einen unglücklichen Fehlschlag ausgeglichen werden.
    Conans Warnung wäre für die Frau zu spät gekommen, hätte der Leibwächter nicht den Befehl seines Herrn befolgt und versucht, sie lebendig zu fangen. Die Götter waren der Frau gnädig. Der Mann packte sie von hinten, legte ihr einen Arm um den Hals und hielt mit dem anderen ihre rechte Hand fest. Sie wand sich wie ein Aal und versuchte, nach hinten zu stechen. Doch prallte ihr Dolch an seiner Rüstung ab. Dann schlug er ihr Handgelenk gegen die Tischkante, daß sie die Waffe fallen ließ.
    Conans Kampf gegen die beiden Gegner wäre leichter gewesen, hätten die drei Frauen im Roten Falken nicht weitergetanzt, obwohl sie kein Publikum mehr hatten. Die einzigen Augen, die ihnen noch folgten, waren die Motis hinter der Theke und die des Trommlers. Pyla und Zaria waren jetzt vollständig nackt. Die Küchenmagd Thebia war bis zur Taille entblößt. Ihr Rock rutschte bei jedem Hüftschwung tiefer über die Schenkel. Doch da ihnen befohlen worden war zu tanzen, würden sie weitermachen, bis man ihnen den Befehl zum Aufhören gab.
    »Crom! Macht Platz, ihr Weiber, oder helft mir!« brüllte der Cimmerier.
    Da verlor Thebias Rock vollends an Halt und glitt zu Boden. Sie verwickelte sich darin, stolperte und fiel dem Adligen in die Arme. Er stieß sie wütend von sich, vergaß aber, daß er einen Dolch in der Hand hielt. Die scharfe Klinge hinterließ eine lange, blutige Spur auf ihrem Schenkel.
    Sie stieß einen schrillen Schmerzensschrei aus und hielt eine Hand auf die Wunde, während sie mit der anderen den Rock ganz auszog. Damit erregte sie wieder die Aufmerksamkeit des Adligen. Seine Leibwächter mußten diesen Fehler teuer bezahlen.
    Mit einem kräftigen Schwerthieb hatte Conan dem einen den Arm am Ellbogen abgetrennt. Der andere hatte die Frau zwar schon entwaffnet, doch bedeutete dies noch keineswegs den Sieg. Denn jetzt stürzte plötzlich Moti hinter der Theke hervor und versetzte ihm einen gewaltigen Schlag mit dem Schlegel gegen die Hüfte. Der Mann ließ die Frau los, worauf sie ihm sofort einen Ellbogen gegen die Kehle rammte. Der Mann taumelte zurück, wodurch er zwar dem nächsten Schlag Motis entging, stolperte jedoch über einen Hocker und landete vor den Füßen des Trommlers. Dieser hob die Trommel – sie war ein kushitisches Modell aus Ebenholz und Messingreifen – und schlug sie mit aller Kraft dem Mann über den Kopf, so daß dieser still und stumm liegen blieb.
    »Und jetzt zu dir, du Sohn unzähliger Väter«, rief Conan.
    Der Adlige blickte den Cimmerier an, als sei dieser eine ganze Schar von Dämonen, ließ den Dolch fallen und stürzte aus der Tür. Die Frau aus dem Norden nahm schnell ihre Dolche wieder an sich und war gleich darauf im nächtlichen Dunkel verschwunden. Immer noch nackt versorgten Pyla und Zaria Thebias Wunde. Dann wandten sie sich den Leibwächtern zu.
    »Die Stadtwache wird ihn bestimmt erwischen, wenn die Frau nicht schneller ist«, erklärte Conan.
    Moti schüttelte den Kopf. Er war jetzt so blaß wie das Iranistanimädchen. Der Schlegel fiel zu Boden, als hätten seine Hände nicht mehr die Kraft, ihn zu halten.
    Conan runzelte die Stirn. Bei diesem Zeichen von Unmut zitterten die Rekruten für gewöhnlich. Moti wurde noch blasser, falls das möglich war. »Oder ist unser Freund in grüner Seide, der uns so plötzlich verließ, ein Prinz oder etwas Ähnliches?«
    »Er ... er ist beinahe ein Prinz«, stammelte Moti. »Er ist der Sohn des Fürsten Houma.«
    Dieser Name war Conan
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