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Conan-Saga 38 - Conan der Wagemutige

Conan-Saga 38 - Conan der Wagemutige

Titel: Conan-Saga 38 - Conan der Wagemutige
Autoren: Roland Green
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durch die Luft.
    Conan fing ihn auf und rieb den Juwel über die Schulterwunde. Dann schleuderte er den Reif mit aller Kraft in die Quelle.
    Weder die Zauberin noch die Macht der Juwelen war so schnell wie der Arm des Cimmeriers. Der Armreif mit dem Juwel versank in der Quelle.
    Conan zückte das Schwert. Er glaubte nicht, daß es ihm viel gegen das helfen würde, was die Juwelen gegen ihn entfesselten. Aber er wollte wie ein echter Krieger mit der Waffe in der Hand sterben.
    Irgendwo hatte er auch den Wunsch, Illyana einen saubereren Tod zu bereiten, als die unheimlichen Mächte der Juwelen für sie planten.
    Doch kaum hatte Conan das Schwert gezückt, fühlte er sich, als hätte man ihn in gefrorenen Honig gestellt. Er konnte keinen Muskel bewegen. Kälte drang ihm durch die Haut bis ins Mark. Er hörte Raihnas Schrei, der plötzlich erstickt wurde, als habe der Honig ihr den Mund verstopft.
    Wie leicht wäre es, einfach stehenzubleiben oder sich niederzulegen. Wie leicht konnte er jetzt die Verräterin Raihna sterben lassen, selbst weiterleben und Illyanas Verlangen jede Nacht befriedigen. Was konnte ein Mann sich mehr wünschen, als eine Königin zu befriedigen und ihre Armeen zu führen?
    Oder doch nicht?
    »Ich kenne dich«, stieß Conan hervor. »Was du auch sein magst – ich kenne dich. Aber du kennst mich nicht!«
    Verzweifelt wehrte er sich gegen die Lähmung. Langsam konnte er sich wieder bewegen. Die Kälte blieb, aber er konnte einen Fuß vor den anderen setzen. Mühsam ging er auf Raihna zu.
    Sie konnte nur die Augen bewegen. Dann versuchte sie, einen Arm hochzuheben; aber sie kam nicht weit. Dann verzerrte sich ihr Gesicht vor Schmerzen.
    Waren die Juwelen nur noch zu Rache fähig? Oder war es Illyana?
    »Bora!« Conan wollte schreien, aber nur ein Krächzen kam ihm über die Lippen. Es hatte das Gefühl, ein Verwandelter drückte ihm die Kehle zu. Er schlug vor dem Gesicht in die Luft; aber der Griff war stärker als er nach der durchkämpfen Nacht.
    Jetzt fühlte er, wie sein Hals gedreht wurde. Er wehrte sich verzweifelt. Das Drehen hörte auf. Er konnte sogar tief Luft holen, ehe die Geisterhand wieder zupackte.
    Conan wußte nicht, wie lang er mit dem Unsichtbaren kämpfte. Als er das Gefühl hatte, im nächsten Augenblick würden die Halswirbel brechen, zischte und brodelte die Quelle. Stinkender Dampf stieg aus ihr auf – und der Griff lockerte sich.
    Conan kam sich vor, als watete er in einem reißenden Fluß gegen die Strömung. Doch im Vergleich zu den vorigen Qualen war es leicht, zu Raihna zu gehen. Sie war immer noch von Schmerzen gepeinigt, ließ sich aber von Conan wegziehen.
    Der Cimmerier erwartete, daß die Juwelen jeden Augenblick ihre Rache vollendeten. Statt dessen stieg der Dampf aus der Quelle immer höher, bis das Wasser versiegte und der Spalt im Fels einem Vulkan ähnelte.
    Plötzlich konnte er wieder alle Gliedmaßen wie gewohnt bewegen. Die Wunden bluteten wieder, nachdem er Raihna aus dem Bannkreis des Zaubers gezogen hatte. Erschöpft sank sie gegen seine Schulter. Sie trug nur das Schwert und Boras Schleuder.
    »Lauf!« schrie Conan. Der Befehl galt ihnen beiden. Er wollte Raihna aufrütteln. Ihr Blick war leer, der Mund schlaff. Würden die Juwelen doch noch ihre Rache bekommen, und sollte Raihna hier mit ihrer Herrin sterben? Nein, das würde der Cimmerier niemals zulassen. Er schwor es bei allen bekannten und unbekannten Göttern. Und wenn er sie bis Fort Zheman tragen mußte!
    Raihna hatte den Willen einer Kriegerin, einen Kampf nicht aufzugeben, ehe sie tot war. Zuerst waren ihre Schritte tastend, als sei der Boden heiß. Dann trat sie fester auf. Bora eilte an ihre Seite und stützte sie. Mit der Hilfe Conans und Boras gelang es ihr zu laufen.
    Die drei eilten ins Tal und den Hang zum nächsten Hügel hinauf. Conan wußte nicht, wohin sie liefen. Er wollte nur möglichst weit weg von den Juwelen und ihrer Rache.
    Hinter ihnen zischte der Dampf. Gesteinsbrocken flogen durch die Luft. Conan wagte nicht zurückzublicken; aber ihm kam es vor, als legte sich ein grüner Lichtschein auf das Land.
    Als sie die Kuppe des Hügels erreicht hatten, konnten sie kaum noch Luft holen. Keuchend stand der Cimmerier da und hielt die Gefährten aufrecht.
    Da hörten sie Illyanas Schrei. Noch nie hatte er einen solchen Laut aus einer menschlichen Kehle gehört. Es war entsetzlich.
    Dann färbte sich alles grün, die Erde unter ihren Füßen hob sich.
    »Hinlegen!«
    Conan riß die
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