Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Conan-Saga 38 - Conan der Wagemutige

Conan-Saga 38 - Conan der Wagemutige

Titel: Conan-Saga 38 - Conan der Wagemutige
Autoren: Roland Green
Vom Netzwerk:
beiden auf die andere Seite des Hügels. Sie rollten den halben Abhang hinab. Ihre geschundenen Körper bekamen noch mehr Wunden. Raihna verlor den Dolch, Conan einen Großteil der Kleidung.
    Schließlich lagen sie da und blickten zu der großen Rauchwolke auf, die sich am Himmel auftürmte. Blitze zuckten auf, als die Rauchschwaden wirbelten. In der Wolke bildeten sich furchtbare graue und grüne Gestalten, um sogleich wieder zu verschwinden. Der Lärm war so ohrenbetäubend, als fiele die ganze Welt auseinander. Die Erde bebte. Conan fürchtete, der Hügel unter ihnen würde im Chaos dieses bösen Zaubers versinken.
    Dann ebbten der Donner und das Beben ab. Nur die Rauchwolke blieb. Jetzt fielen Steine aus ihr herab. Ein kopfgroßer Felsbrocken schlug dicht neben Conan auf.
    Raihna zuckte zusammen, dann blickte sie an sich herab.
    »Conan, nimmst du mich so in die Arme?«
    Dann brach sie schluchzend zusammen. Conan hätte nicht geglaubt, daß sie noch die Kraft hatte, so laut zu weinen.
    Bora zog sich diskret zurück. Als Raihna aufhörte zu weinen, kam er wieder. Er trug nur noch das Lendentuch. Die Beinkleider hielt er Raihna entgegen.
    »Raihna, vielleicht möchtest du das hier anziehen. Ich tausche es gegen meine Schleuder.«
    Raihna lächelte. »Danke, Bora. Aber ich halte es für besser, wenn wir deine Beinkleider in Streifen schneiden und uns um die Füße wickeln. Wir haben noch einen langen Weg vor uns.«
    »Ja, und je früher wir aufbrechen, desto besser«, erklärte der Cimmerier. Wie um seinen Worten Nachdruck zu verleihen, schlug dicht neben ihnen wieder ein Steinbrocken auf. »Hier, mein Schwert ist schärfer – Crom!« Aus der Scheide fiel nur der Griff ohne Klinge. Auch Raihnas Schwert und der zweite Dolch waren verschwunden.
    »Der Zauber der Juwelen reicht sehr weit«, sagte sie. »Nun, Bora, ich hatte doch recht, daß nur deine Schleuder von Magie frei ist. Probiere sie aus.«
    Conan holte einen Dolch aus dem Stiefel. »Diese Klinge hat Illyana nicht angerührt.« Er stand auf. »So, Freunde, ich mache mich jetzt auf den Weg nach Fort Zheman. Ich will nicht warten, bis mir ein Stein den Schädel spaltet.«
    »Wie du befiehlst, Hauptmann!« sagte Bora förmlich. Er bot Raihna die Hand. »Darf ich bitten?«
    Raihna erhob sich. Dann gingen sie weiter und ließen die Rauchwolke hinter sich, welche das Grab Illyanas anzeigte, die für kurze Zeit Herrin der Juwelen von Kurag gewesen war.
     

D REIUNDZWANZIG
     
     
    »Ihr wart also tief im Ilbars-Gebirge, und ihr hattet zu dritt nur eine Hose, einen Dolch und eine Schleuder. Wie seid ihr heil herausgekommen?« fragte Mishrak. Er schien sich zu amüsieren und hegte keinen Verdacht.
    »Wir fanden Hilfe«, antwortete Conan. »Sie wollten uns eigentlich nicht helfen; aber wir konnten sie überreden.«
    »Sie?«
    »Vier Banditen«, warf Raihna ein. »Sie hielten eine Mutter mit der Tochter gefangen. Die Frauen stammten aus einem der Dörfer, welche die Verwandelten zerstörten. In der Dunkelheit flohen sie in die falsche Richtung und fielen den Banditen in die Hände.«
    »Sie waren euch für die Hilfe sicher dankbar«, meinte Mishrak.
    »Sie halfen uns auch«, entgegnete Conan. »Bora und ich schlichen uns an ihr Lager an. Raihna blieb anfangs zurück. Dann stand sie auf. Da sie kaum bekleidet war, bot sie einen prächtigen Anblick. Zwei Banditen liefen sofort zu ihr, um sich diesen Preis zu sichern.
    Bora tötete den einen mit der Schleuder, ich den anderen mit dem Dolch. Der nächste griff mich an, aber ich schlug ihn mit einem Stein nieder. Raihna trat ihn dann noch in die Rippen. Die Mutter schlug dem letzten mit einem Knüppel über den Schädel, dann schob sie den Bewußtlosen mit dem Gesicht ins Lagerfeuer und gab ihm so den Rest.«
    Die zarten Gesichter der Leibwächterinnen Mishraks verzogen sich zu einem befriedigten Lächeln bei der Beschreibung der letzten Todesart.
    »Und dann?«
    »Muß ich das noch erzählen? Wir nahmen die Kleidung der Banditen und alles andere, was wir brauchen konnten, und verließen die Berge. Von den Verwandelten oder den menschlichen Truppen Eremius' haben wir nichts mehr gesehen.
    Am dritten Tag trafen wir die Soldaten von Fort Zheman. Sie gaben uns Pferde und ritten mit uns zurück in die Garnison. Dann haben wir Hauptmann Khezal alles berichtet. Du müßtest jeden Tag von ihm hören.«
    »Habe ich bereits.« Die Stimme hinter der Maske klang nachdenklich. »Ihr habt Fort Zheman ziemlich überstürzt verlassen,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher