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Conan-Saga 33 - Conan der Herausforderer

Conan-Saga 33 - Conan der Herausforderer

Titel: Conan-Saga 33 - Conan der Herausforderer
Autoren: Steve Perry
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Herausforderer
    Conan
    der
    Herausforderer

Eins
    E INS
     
     
    Der junge Mann kam aus dem Norden in das Gebirge, dessen schroffe kalte Felszacken Hyperborea von Brythunien trennen. Er hieß Conan, war hochgewachsen und muskelbepackt, wie man trotz seiner schmutzigen Fellkleidung sehen konnte. Er trug ein schweres Breitschwert aus uraltem gebläuten Eisen, das trotz der Scharten vergangener Kämpfe noch scharf war. Conan hatte die Klinge einem Leichnam abgenommen, was ihn beinahe das Leben gekostet hätte. Wenn er daran dachte, lief es ihm kalt über den Rücken. Diese verwesende Leiche war kein normaler Sterblicher gewesen, und er hatte für dunkle Magie nicht viel übrig. Dabei konnte ein Mann leicht die Seele verlieren.
    Ein eisiger Wind blähte Conans lange schwarze Mähne, konnte jedoch das kalte Feuer in den blauen Augen nicht beeinträchtigen. In seinem Geburtsland Cimmerien gehörten solche Eiswinde zum Alltag und wurden als kleine Prüfungen Croms akzeptiert.
    Der Cimmerier war schon seit mehreren Tagen unterwegs und hatte sich von Wurzeln, Beeren und einigen mit der Schlinge gefangenen Hasen ernährt. Es war ein harter Marsch, doch nicht so schlimm wie die Zeit davor. Alles war besser als Sklaverei, sogar die Wölfe, die ihn nach seiner Flucht zwei Tage lang verfolgt hatten. Jetzt waren die Wölfe verschwunden. Sollten sie wiederkommen, hatte er immerhin das Schwert.
    Mit Adlerblick musterte Conan die Felsen am Wegrand. Endlich hatte er gefunden, wonach er gesucht hatte. Mit diesem Wetzstein konnte er die Scharten in seiner Klinge ausbessern. Von seinem Vater hatte er gelernt: Achte stets darauf, daß deine Klinge scharf und glatt ist. Eine rauhe Schneide kann leicht brechen.
    Eine Stunde Arbeit mit dem Stein verlieh dem Schwert wieder Schärfe und Glanz. Conan schwang die Waffe hin und her und lächelte. Als Sohn eines Schmiedes war er mit der Bearbeitung von Bronze und Eisen vertraut. Und diese Klinge war hervorragend ausgewogen und von einmaliger Härte.
    Als Conan das Schwert bei dem fast skelettierten Leichnam entdeckt hatte, war ihm eine Idee gekommen. Der Tote hatte keine Verwendung mehr für die Waffe, Conan dagegen schon. Es gab so viele Reiche, die mehr Gold ihr eigen nannten, als sie ausgeben konnten. Ihnen würde es nichts ausmachen, wenn er sie um einen Teil davon erleichterte. Im Süden, in Zamora, sollte es eine Stadt geben, in der viele reiche Kaufleute mit wohlgefüllten Schatzkammern lebten, wie er gehört hatte. Dort müßte ein Dieb ordentlich absahnen können. Daher hatte Conan sich auf den Weg in die Stadt, die Shadizar hieß, gemacht, um diese Theorie zu testen.
    Wie weit es bis Shadizar war, wußte der Cimmerier nicht. Er würde einfach so weit nach Süden ziehen, bis er sie fand. Seit er die geheimnisvolle Krypta verlassen hatte, in die er gefallen war, hatte er kein menschliches Wesen gesehen. Und außer den Wölfen nur Hasen, Bären und einen Berglöwen. Leider hatte ihm keines der Tiere eine Wegbeschreibung liefern können. Bei diesem Gedanken lächelte er.
    Sein Lächeln war im Nu verschwunden, als er den Schrei hörte. Schnell sprang er auf und hielt das Schwert kampfbereit.
    Der Schrei hallte von den Felswänden wider und schien aus der Richtung zu kommen, die er eingeschlagen hatte. Conan war neugierig, aber kein Narr. Die Zeit, die er als Sklave in Gefangenschaft hatte zubringen müssen, hatte seine Tapferkeit nicht gemindert, ihn jedoch vorsichtiger gemacht. Wer immer blindlings losstürzte, war ein Schwachkopf! Und das war Conan, der Cimmerier, bestimmt nicht. Vorsichtig schlich er weiter.
    Nach einer Biegung sah er einen Mann in dunklem Gewand, der von fünf Gegnern mit Schwertern, langen Dolchen und Speeren bedrängt wurde. Der Mann stand mit dem Rücken an einer Felswand, die anderen auf dem Abhang davor. Der Mann im Talar kämpfte zwar allein, doch konnten die Feinde ihm nicht in den Rücken fallen.
    Conans erster Gedanke war, sich sofort in den Kampf zu stürzen, da hier einer gegen fünf stand. Doch dann hielt er es für besser, erst einmal abzuwarten, wie sich die Dinge entwickelten. Unbemerkt pirschte er sich näher heran.
    Einer der fünf Angreifer schwang ein Krummschwert, um es auf den Kopf des Mannes im Talar niedersausen zu lassen. Dieser sprang nach links und traf seinerseits den Angreifer in die rechten Rippen.
    Es klang, als fiele eine reife Melone auf Steinpflaster.
    Überrascht blinzelte Conan. Der Mann hatte nicht mit einem Schwert, sondern mit einem
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