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Conan-Saga 33 - Conan der Herausforderer

Conan-Saga 33 - Conan der Herausforderer

Titel: Conan-Saga 33 - Conan der Herausforderer
Autoren: Steve Perry
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starben.«
    »Diese Narren! Ich werde sie aus der Gehanna zurückrufen. Danach werden sie mich tausend Jahre lang um den Tod anflehen!« Neg spuckte auf die Steinplatten. Er schäumte vor Wut und zog die mageren Schultern hoch. Diese Männer würden leiden – kein Zweifel! Aber was war mit dem Talisman? Er stellte diese Frage laut.
    »Der Magier wurde bei diesem Kampf auch getötet«, erklärte der Zombie. »Die Quelle des Lichtes fiel einem Priester in die Hände und ist jetzt auf dem Weg zum Tempel der Suddah-Oblaten.«
    »Nein!«
    »Doch.« Über das Gesicht des Toten huschte die Andeutung eines Lächelns.
    Neg holte aus einem Beutel am Gürtel eine Handvoll grober weißer Kristalle. Die warf er auf den Zombie. Dem Geriesel folgte eine grelle Flamme aus dem Daumen des Zauberers. Der Zombie stöhnte auf, als die Kristalle sein Gesicht berührten. Immer wenn ein Körnchen traf, zischte und rauchte es, wie wenn bei einem Braten Fett ins Feuer tropft. Der Zombie sank in sich zusammen, als der lebensspendende Zauber durch Negs Zaubersalz von ihm wich.
    Der Nekromant funkelte den Leichnam an. »O nein! So leicht kommst du nicht davon! Genieße den kurzen Augenblick in den Grauen Landen, Sklave; denn schon bald werde ich dich abrufen, wenn ich deiner Dienste bedarf!«
    Die Flamme an der Hand des Zauberers erlosch unter seinem strengen Blick. Dann ging Neg zum Ausgang. »Aus dem Weg! Schlaft weiter und genießt eure Alpträume!«
    Kaum hatte der wütende Magier den Raum verlassen, schlurften die versklavten Zombies müde zurück in die Ecken ihres Gefängnisses. Auf dem Steinboden zischte das Zaubersalz. Eine gelbliche Rauchwolke stieg auf, die nach Schwefel roch. Sehnsüchtig blickten die Zombies auf das verdampfende Salz, das einen unter ihnen befreit hatte. Alle wußten, daß ihre einzige Hoffnung auf Freiheit in der Berührung mit Negs Salz lag. Doch nun war das Salz – und damit die Hoffnung – vergangen.
    Reglos stand in der Dunkelheit eine Frau, genannt Tuanne. Im Leben war sie wunderschön gewesen. Dank einer Laune Negs hatte sie auch im Tode ihre Schönheit behalten. Hochaufgerichtet stand sie da. Als einzige hatte sie sich Negs Befehl widersetzt. Ein Salzkörnchen hatte ihre volle, wohlgerundete Brust getroffen und brannte wie eine glühende Nadel, ohne jedoch ihr seidenes Gewand zu beschädigen. Obwohl der Schmerz stark war, gab Tuanne keinen Laut von sich, da die Schmerzen bedeuteten, daß der Zauber, der sie versklavt hatte, nicht mehr wirkte.
    Die anderen Zombies verfielen sogleich in ihren Schlaf voller Alpträume, während Tuanne dastand. Viele Fragen schossen ihr durch den Kopf. War das einer von Negs grausamen Tricks? Würde er auf sie warten, wenn sie die Kammer verließ?
    Wie konnte dies geschehen? Bisher hatte das Zaubersalz für die Zombies immer den Tod bedeutet? War es möglich, daß eine so winzige Menge nur einen Teil des Zauberbanns zerstörte? War sie wirklich frei?
    Nein! Tuanne hielt das für unmöglich. Sie war trotz allem immer noch ein Zombie, nicht tot und nicht lebendig. Seit hundert Jahren schon hielt der böse Zauber sie in diesem Zustand. Alle, die sie im Leben gekannt hatten, befanden sich längst in den Grauen Landen. Ihr hatte man den rechtmäßigen Platz dort versagt. Wie alle Zombies sehnte sie sich nach nichts anderem, als endlich diesen Platz einzunehmen.
    Aber wenn es nun doch kein Trick war? Wenn sie tatsächlich der Schlinge entschlüpft war, die sie gefangenhielt? Was konnte sie tun? Neg besaß den Schlüssel zu ihrem Tod. Ein Blick von ihm würde reichen, um sie wieder seiner Herrschaft zu unterwerfen. Aber es mußte doch irgendwie möglich sein, sich völlig aus dem versklavten Zustand zu befreien und auch allen anderen Gefangenen Negs zu helfen!
    Tuanne suchte in ihren Erinnerungen, sowohl die ihres Lebens als auch die während ihres kurzen Aufenthalts in den Grauen Landen. Da leuchtete die Antwort wie ein Sonnenstrahl in der Dunkelheit ihrer Gedanken auf: Das war die Lösung! Licht! Die Quelle des Lichtes, nach der Neg suchte, um seine Macht zu vergrößern. Dieser Talisman barg ihre Freiheit und die aller anderen in diesen Verliesen der Hölle. Sie mußte den Fetisch finden und damit sich und die anderen befreien. Ja, das würde sie tun!
    Die wunderschöne Zombie ging zum Ausgang und lächelte zum ersten Mal seit hundert Jahren. Sie würde alles tun, was nötig war, um die Quelle des Lichtes zu erlangen.
    Alles, was nötig war ...
     

Conan der
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