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Conan-Saga 33 - Conan der Herausforderer

Conan-Saga 33 - Conan der Herausforderer

Titel: Conan-Saga 33 - Conan der Herausforderer
Autoren: Steve Perry
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seine Schulden. Es war nur recht und billig, dem Priester Gelegenheit zu geben, seine Dankbarkeit zu zeigen.
    »Nun gut! Ein paar Tage Ruhe werden auch nicht schaden.«
     
    Die beiden setzten ihren Weg fort. Er führte durchs Gebirge. Cengh erklärte Conan, daß die Kezankian-Bergkette an den gesamten östlichen Grenzen von Brythunien und Zamora bis Khauran hin verlief. Hatte man die Gipfel zwischen Hyperborea und Brythunien überwunden, konnte man auf einem von Norden nach Süden verlaufenden Pfad leichter vorwärtskommen als auf den Schneefeldern.
    Conan war neugierig bezüglich Cenghs Kunst beim Einsatz des Stabes und befragte ihn dazu.
    Der Priester lächelte. »Wir sind zwar gegen jegliche Gewalt, doch gibt es manchmal unglücklicherweise Gelegenheiten, bei denen man nicht ohne auskommt. Wilde Tiere hören selten auf Vernunftgründe. Und es gibt Menschen, die nicht viel besser als diese Tiere sind. Die Stifter unseres Ordens waren Pragmatiker und ersannen einige Formen des Schutzes. Daher haben wir Waffen – Stöcke, Stäbe, bestimmte Netze oder Seile. Doch bemühen wir uns, auch diese nicht zu benutzen.«
    Der Pfad stieg steil an. Conan mußte sich konzentrieren, um nicht auf dem glatten eisbedeckten Felsen auszurutschen. Als sie dann wieder ebenes Gelände erreicht hatten, fragte er: »Wie könnt ihr damit jagen?«
    »Wir jagen nicht. Wir essen weder Fleisch noch Geflügel. Nichts mit warmem Blut, nur Fisch.«
    Conan schüttelte den Kopf, schwieg aber. Kein Fleisch? Wie konnte ein Mann sein Blut rot erhalten ohne Fleisch? Er hatte zwar in letzter Zeit auch kein Fleisch gegessen; aber nicht weil er keinen Appetit darauf gehabt hatte. Dennoch kam ihm Cengh als durchaus vollwertiger Mann vor. Das hatten die beiden Banditen, die ihn angegriffen hatten, auch festgestellt.
    »Im übrigen bin ich noch ein Novize mit dem fimbo «, sagte Cengh und klopfte auf den Krummstab. »Im Tempel-der-nicht-fällt lebt der Oblate Kensash. Er zählt fünfundsechzig Winter und hat schlohweißes Haar, doch er kann wirklich damit umgehen.«
    Conan nickte. Als Krieger freute er sich darauf, das zu sehen.
     
    Die beiden waren noch eine Tagesreise vom Tempel-der-nicht-fällt entfernt, als sie ihn schon erblickten. Conan verstand sofort, warum man ihm diesen Namen gegeben hatte. Auf einer unglaublich dünnen Bergspitze stand ein massives Bauwerk aus Stein. Es wirkte wie eine hochbeladene Obstschale auf einem Strohhalm. Conan lief es kalt über den Rücken. Kein normales Bauwerk konnte sich so halten. Und für den jungen Cimmerier stand alles, was nicht natürlich wirkte, mit Magie in Verbindung. Davon war er so überzeugt, wie von der Tatsache, daß das antike Atlantis von den Meeren verschlungen worden war.
    Cengh lächelte beim Anblick des Tempels. Conan wollte seine Furcht vor diesem Mann verbergen und bemühte sich um ein ausdrucksloses Gesicht.
    Der Pfad wurde immer steiler. An manchen Stellen hörte er ganz auf, und sie mußten klettern. Für den Cimmerier war das eine Kleinigkeit. Als Cengh Conans Geschicklichkeit lobte, sagte dieser:
    »In Cimmerien schicken wir Kinder zum Brennholzsammeln steilere Berge hinauf.« Das entsprach zwar nicht ganz der Wahrheit, da nur wenige Eltern ihre Kinder der Gefahr abzustürzen aussetzten, doch kletterten viele Kinder von sich aus in den Felsen herum. Auch Conan hatte das als Junge oft getan.
    Jetzt hatten die beiden wieder ein flacheres Stück erreicht. Cengh blieb plötzlich stehen und lauschte.
    Auch Conan strengte die Ohren an. Vor ihnen erhob sich eine Art Pyramide aus aufgetürmten großen Felsbrocken, die oben unter einer leichten Schneedecke lagen, während der Fuß von dunkelgrünem Gebüsch verdeckt wurde. Der Pfad wand sich nach links. Conan lauschte, hörte aber nur den Wind um die Felsen heulen, dann das Krächzen eines Vogels, sonst nichts – oder doch? Da war noch etwas, ein hohes Rasselgeräusch. Der Cimmerier hatte ein ähnliches Geräusch einmal in der Wüste gehört, als sich eine Schlange seitlich durch den Sand dahinbewegte. Als sie Conan angriff, hatte er ihr den Kopf mit einem Stein flachgeklopft und dann den Ursprung des Rasselns entdeckt: Am Schwanz der Schlange befand sich eine Reihe von Hornkammern mit winzigen Perlen darin.
    »Ist das eine Schlange?« fragte Conan.
    »Schlimmer«, antwortete Cengh und griff nach seinem Stab.
    Im nächsten Moment sah Conan, was der Priester meinte.
    Hinter den Felsen tauchte ein Ungeheuer auf, wie Conan noch nie eines gesehen
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