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Conan-Saga 26 - Conan der Siegreiche

Conan-Saga 26 - Conan der Siegreiche

Titel: Conan-Saga 26 - Conan der Siegreiche
Autoren: Robert Jordan
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Zähne
offenbarte.
    Grinsend
stellte Conan die Figur im Faß auf. Häßlich war sie, nackt und auf groteske
Weise männlich. Genau das richtige Geschenk für Machaon.
    »Der
edle Herr ist ein Kenner, wie ich sehe. Die Statuette ist eines meiner besten
Stücke.«
    Conan
betrachtete den lächelnden kleinen Dicken, der an die Tür seines Ladens
getreten war und die Hände auf dem Kittel überkreuzte, wo er über dem Bauch
spannte. »Eines Eurer besten Stücke?« Die Belustigung in des Cimmeriers Stimme
war unüberhörbar. »Beim Abfall?«
    »Ein
Versehen meines Lehrlings, edler Herr, ein nichtsnutziges dummes Bürschchen.«
Übertriebener Ärger über den gedankenlosen Lehrjungen klang aus des Dicken
Stimme. »Er soll meinen Riemen zu spüren bekommen. Für lumpige zwei Goldstücke
gehört sie …«
    Conan
unterbrach ihn mit erhobener Hand. »Noch weitere Lügen, und ich kaufe sie
überhaupt nicht. Wenn Ihr etwas über sie wißt, dann sagt es mir jetzt.«
    »Ich
sage Euch, edler Herr, sie ist mindestens …«
    Conan
wandte sich zum Gehen, und der Mann japste.
    »Wartet!
Bitte! Ich werde nur die Wahrheit sprechen, Mitra sei mein Zeuge!«
    Conan
blieb stehen und blickte über die Schulter zurück, scheinbar zweifelnd. Dieser
Kerl, dachte er, würde sich unter den Händlern von Turan nicht einen Tag
durchsetzen können.
    Obgleich
der Tag kühl war, glitzerte Schweiß auf des Ladenbesitzers Gesicht. »Bitte,
edler Herr, tretet ein, dann werden wir uns unterhalten.«
    Immer
noch Widerstreben vortäuschend, gestattete Conan, sich in den Laden bitten zu
lassen. Als er daran vorbeikam, zog er die Statuette aus dem Faß. Im Laden
standen Tische eng beisammen und auf ihnen feine Schmiedearbeiten zur Schau.
Auch auf den Regalen war alles mögliche zur Schau gestellt: Schalen, Vasen,
Krüge und Kelche in allen Formen und Größen. Der Cimmerier legte die Figur auf
ein Tischchen, das unter ihrem Gewicht knarrte.
    »Nennt
mir jetzt einen Preis«, sagte er, »aber ich will nichts mehr von Gold hören,
für etwas, das Ihr einschmelzen wolltet.«
    Die
Habgier im Gesicht des Dicken kämpfte sichtlich mit der Angst, den Kunden zu
verlieren. »Zehn Silberstücke«, sagte er schließlich und bemühte sich, sein
früheres Lächeln zurückzugewinnen.
    Mit
betontem Gleichmut holte Conan eine einzelne Silbermünze aus seinem Beutel und
legte sie auf den Tisch. Die kräftigen Arme über der Brust verschränkt, wartete
er.
    Der
Mund des kleinen Dicken bewegte sich stumm, und sein Kopf zuckte verneinend,
doch schließlich seufzte er und nickte.
    »Sie
gehört Euch«, murmelte er bitter. »Für ein Silberstück. Soviel ist sie als
Rohmaterial zum Einschmelzen wert, ohne die Arbeit. Doch das Ding bringt
Unglück. Ein Bauer, der durch die Unruhen von seinem Hof fliehen mußte, brachte
die Figur zu mir. Er hatte sie beim Pflügen gefunden. Alte Bronzesachen
verkaufen sich üblicherweise immer gut, doch sie wollte niemand haben. Unglücksbringer
nannten einige sie. Und sie hatten nicht unrecht, denn sie brachte nichts
Gutes, seit sie in meinem Laden war. Eine meiner Töchter bekommt ein Kind ohne
Vater, die andere hat sich mit einem Kuppler eingelassen, der sie keine drei
Häuser von hier verkauft. Meine Frau hat mich eines Fuhrmanns wegen verlassen.
Eines einfachen Fuhrmanns wegen, wohlbemerkt! Ich sage Euch, das Ding ist …«
Er verstummte, als ihm klar wurde, daß er auch noch diesen Kunden verlieren
mochte. Hastig griff er nach dem Silberstück und steckte es unter seinen
Kittel. »Sie ist Euer für das Silberstück, edler Herr, und einen besseren Kauf
habt Ihr nie gemacht.«
    »Wenn
Ihr es sagt«, brummte Conan trocken. »Doch gebt mir etwas, in das ich die Figur
wickeln kann, denn so möchte ich sie doch nicht durch die Straßen tragen.« Er
betrachtete sie und grinste unwillkürlich, als er sich Machaons Gesicht
vorstellte, wenn er sie ihm schenkte. »Selbst die abgebrühteste Hure in der
Stadt würde bei ihrem Anblick erröten.«
    Als
der Schmied durch die Hintertür seines Ladens eilte, kamen zwei kräftige Männer
in sichtlich abgelegtem Staat feiner Herren hereinstolziert. Einer, der ein
fleckiges rotes Brokatwams trug, hatte Ohren und Nase aufgeschlitzt – die
Strafen, wenn man zum ersten- und zweitenmal beim Stehlen erwischt wurde. Beim
drittenmal würde er in die Mine wandern. Der andere, kahlköpfig und mit
strähnigem schwarzen Bart, hatte einen ausgefransten Wollumhang über die
Schultern geworfen, von seiner ehemaligen Silber- und
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