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Conan-Saga 26 - Conan der Siegreiche

Conan-Saga 26 - Conan der Siegreiche

Titel: Conan-Saga 26 - Conan der Siegreiche
Autoren: Robert Jordan
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daß ich meiner Schwäche nachgebe und mich von dir beschützen
lasse. Bildest du dir vielleicht ein, ich sei eine Frau die dir deine Decken
zusammenfaltet und deine Mahlzeiten kocht?«
    »Um
so etwas habe ich dich noch nie ersucht«, entgegnete Conan, doch sie achtete
überhaupt nicht auf hin.
    »Eines
Tages wäre es dann soweit, daß ich einen Schritt hinter dir hergehe, stumm,
damit mir nur ja keines deiner Worte entgeht. Und wenn es dann soweit gekommen
ist, stieße ich dir einen Dolch in den Rücken. Danach würde ich mich
wahrscheinlich in den Wahnsinn heulen, weil ich etwas getan habe, das du selbst
herbeigeführt hast. Nein, das will ich nicht, Conan! Das will ich nicht!«
    Eine
tiefe Traurigkeit erfüllte ihn, doch sein Stolz ließ nicht zu, daß er sie
zeigte. »Zumindest hast du erreicht, was du wolltest: Diesmal fliehe ich, und
du bleibst hier.«
    »Nein,
Conan. Dieser Abschaum, aus dem meine Bande bestand, ist die Mühe nicht wert,
ihn wieder um mich zu scharen. Ich reite ostwärts.« Sie warf den Kopf stolz
zurück, und ihre Augen leuchteten wie Smaragde. »Die Steppen von Zamora werden
die Rote Falkin wieder kennenlernen.«
    Er
kramte in seinem Beutel und holte gut die Hälfte der Edelsteine heraus, die vom
ophireanischen Zepter stammten. »Da«, sagte er rauh. Karela rührte sich nicht.
»Du wirst doch nicht so stolz sein, ein Abschiedsgeschenk von einem Freund
abzulehnen?« Zögernd streckte sie eine schlanke Hand aus, und er ließ die
Steine darauf rieseln.
    »Du
bist ein besserer Mann, als du selbst weißt, Cimmerier«, wisperte sie. »Und ich
bin eine Törin.« Sie haucht ihm einen Kuß auf die Lippen, und schon rannte sie
so ungestüm davon, daß ihr Umhang wie ein scharlachrotes Banner hinter ihr
herflatterte.
    Conan
blickte ihr nach, bis sie am Fuß des Berges nicht mehr zu sehen war.
    »Nicht
einmal die Götter vermögen die Denkweise einer Frau zu verstehen«, gluckste
Boros. »Und Männer wiederum denken selten mit dem Kopf.«
    Conan
funkelte den Bärtigen an. Er hatte fast vergessen, daß Boros noch geblieben
war. »Jetzt kannst du in deine Schenken und zu deinen Trinkgelagen
zurückkehren«, sagte er säuerlich.
    »Nicht
in Ophir!« widersprach Boros. Er zupfte an seinem Bart und schaute besorgt zu
dem zerstörten Berggipfel. »Ein Gott kann nicht getötet werden, als wäre er ein
einfacher Dämon. Al’Kiir lebt noch – irgendwo. Angenommen, sein Körper liegt
noch dort oben vergraben? Angenommen, ein weiteres dieser Götzenbildnisse
existiert? Ich möchte nicht in diesem Land sein, wenn jemand anderer versucht,
ihn erneut zurückzubringen. Ich halte viel von Argos. Die Seeluft wird meiner
Lunge guttun, und ich kann per Schiff in ferne Länder reisen, falls schlimme
Kunde von Ophir kommt.«
    »Nicht
in meiner Gesellschaft!« knurrte Conan. »Ich reise allein!«
    »Ich
kann Zauber ausüben, die uns die Reise erleichtern«, versicherte ihm der Alte,
aber der Cimmerier eilte bereits den Hang hinunter. Unaufhörlich plappernd
hastete der Graubärtige hinter ihm her, doch Conan weigerte sich, auf ihn zu
hören.
    Wieder
einmal, dachte der Cimmerier, bin ich allein, allein mit meinem Schwert und
meinem Verstand. Aber das war er von früher gewöhnt. Er hatte die Edelsteine im
Beutel, die ihm allerhand einbringen würden. Und vor ihm lag Argos – Argos und
Gedanken, die ihm nie zuvor gekommen waren. Wenn der Zufall einen Narren wie
Valentius auf einen Thron zu bringen vermochte, warum sollte nicht er einen Weg
finden? Ja, warum nicht? Lächelnd beschleunigte er den Schritt.
     

     
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