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Conan-Saga 26 - Conan der Siegreiche

Conan-Saga 26 - Conan der Siegreiche

Titel: Conan-Saga 26 - Conan der Siegreiche
Autoren: Robert Jordan
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Goldstickerei war nicht viel
übriggeblieben. Der Blick der beiden fiel sofort auf die Bronzestatuette auf
dem Tisch. Conan ließ die beiden nicht aus den Augen. Zumindest ihre Schwerter
waren gepflegt, und ihre Griffe verrieten, daß sie viel benutzt worden waren.
    »Was
wollt ihr?« fragte der Ladenbesitzer, der mit einem groben Sack zurückkehrte.
Für ihresgleichen hatte er keine höfliche Anrede übrig.
    »Das.«
Der mit den geschlitzten Ohren deutete auf die Figur. »Ein Goldstück dafür.«
    Der
kleine Dicke hustete, daß er sich fast verschluckte, und blickte Conan
vorwurfsvoll an.
    »Sie
gehört mir«, erklärte der Cimmerier ruhig. »Und ich habe nicht vor, sie zu
verkaufen.«
    »Fünf«,
bot der Glatzköpfige.
    Schlitzohr
wandte sich wütend seinem Begleiter zu. »Wenn du deinen Gewinn verschenken
willst, meinetwegen, nicht aber meinen! Ich mache diesem Ochsen ein Angebot!«
Er wirbelte herum und riß sein Schwert aus der Scheide.
    Conan
machte keine Anstalten, sein eigenes zu ziehen. Er packte die Bronzestatue an
den Füßen und schwang sie seitwärts. Das Bersten von Knochen vermischte sich
mit Schlitzohrs Schrei, als seine Schulter brach.
    Kahlkopf
hatte jetzt sein Schwert aus der Hülle, doch Conan wich seinem Hieb lediglich
mit einem Schritt zur Seite aus und schlug gleichzeitig die schwere Statue wie
eine Keule herab. Der Tote krachte durch die Wucht seines eigenen Hiebes gegen
die Tischchen, jene, die unter ihm nicht zusammenbrachen, kippten um, und
Messingvasen, -schalen und dergleichen rollten über den Boden. Conan wirbelte
zu dem ersten Angreifer herum, der gerade mit einem Dolch in der Linken nach
ihm stoßen wollte. Die Klinge glitt von Conans Rüstung ab, und die beiden
Männer prallten gegeneinander. Einen Herzschlag lang standen sie Brust an
Brust, und Conan las die verzweifelte Angst in den schwarzen Augen des anderen.
Diesmal verschmähte er die Verwendung einer Waffe. Seine mächtige Faust
schmetterte Schlitzohr ins Gesicht, woraufhin dieser gegen ein Regal prallte,
das mit seinem schweren Inhalt auf ihn stürzte. Conan wußte nicht, ob er noch
lebte.
    Der Messingschmied
hüpfte von einem Bein aufs andere. »Mein Laden! Mein schöner Laden!« jammerte
er. »Ihr stehlt mir für ein Silberstück etwas, wofür ich fünf Goldstücke
bekommen hätte, und schlagt mir noch obendrein meinen ganzen Laden kaputt!«
    »Sie
haben Säckel«, knurrte Conan. »Nehmt Euch den Schadenersatz von …« Mit einer
heftigen Verwünschung unterbrach er sich, als ihm aufdringlicher Rosenduft in
die Nase stieg. Er kramte in seinem Beutel und brachte die Scherben eines
Fläschchens zum Vorschein. Parfum sickerte nicht nur in seine Rüstung, sondern
auch in seinen Umhang. »Hol Erlik die zwei!« fluchte er. Er hob die
Bronzefigur, die er immer noch in der anderen Hand hielt, vor die Augen. »Was
an diesem verfluchten Ding ist fünf Goldstücke wert? Oder gar, daß man dafür
sein Leben aufs Spiel setzt?« Der Ladenbesitzer, der die Beutel der beiden
Halunken untersuchte, antwortete nicht.
    Weiter
vor sich hinfluchend, wischte Conan das Blut von der Statuette und steckte sie
in den Sack, den der Dicke hatte fallen lassen.
    Mit
einem Freudenschrei hob der Schmied eine Handvoll Silber hoch, zog sie jedoch
hastig zurück, denn er befürchtete, Conan würde sie ihm wegnehmen. Er zuckte
zusammen und starrte auf die beiden Männer auf dem Boden, als sähe er sie jetzt
erst wirklich. »Aber was soll ich mit ihnen tun?« rief er.
    »Nehmt
sie als Lehrlinge«, antwortete Conan spöttisch. »Ich wette, sie werden nichts
Wertvolles zum Abfall werfen.«
    Der
Dicke blickte ihm, auf dem Boden kniend, mit offenem Mund nach, als Conan auf
die Straße zurückkehrte. Es war nun höchste Zeit, daß er ein Mädchen fand.
    In
seiner Hast bemerkte er die tiefverschleierte Frau nicht, deren Augen sich bei
seinem Erscheinen weiteten. Ihr Blick verfolgte ihn, bis er in die Menge
tauchte, dann folgte sie ihm unbemerkt.

2.
     
     
    Die
Schenke ›Zum Stier und Bären‹ war fast leer, als Conan sie betrat, und die
düstere Stille hier paßte zu seiner Stimmung. Die lockenköpfige Dirne hatte
gerade einen Kunden gefunden, als er zurückkehrte, und auf dem Weg hierher
hatte er keine andere gefunden, die ihm wie sie gefallen hätte.
    In
der Luft hing der Geruch von abgestandenem Wein und Schweiß. Ganz sicher war
dies hier keine Wirtsstube für feine Gäste. Etwa ein halbes Dutzend Männer
saßen herum – Fuhrleute und Gesellen in groben
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