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Conan-Saga 26 - Conan der Siegreiche

Conan-Saga 26 - Conan der Siegreiche

Titel: Conan-Saga 26 - Conan der Siegreiche
Autoren: Robert Jordan
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ritten gut drei Dutzend Bewaffnete vorüber, die
einen anderen, ebenso großen Trupp verfolgten, und zweimal galoppierten
Schwadronen leichter Reiterei vorbei, Spähtrupps vermutlich.«
    »Wenn
ich mich nicht irre«, warf Narus noch leiser ein, »versucht Iskandrian, noch in
dieser Nacht eine Begegnung zu erzwingen, während die Edlen sie zu vermeiden
suchen, bis sie sich gesammelt haben. Nie hätte ich gedacht, daß ich einen Berg
erklimmen würde, während die letzte Schlacht um Ophir geschlagen wird!«
    »Wenn
du auf Ruhm versessen bist, dann schließ dich Taurianus an«, knurrte Conan.
Gereizt schüttelte er die schwarze Mähne. Eine solche Unruhe paßte überhaupt
nicht zu ihm, aber seine Gedanken schienen sich selbständig machen zu wollen.
Mit einer Verzweiflung, die ihm ebenfalls fremd war, bemühte er sich, nur an
sein Vorhaben zu denken, und Synelles Bild wie auch das überwältigende
Verlangen nach ihr zu verdrängen.
    »Ist
das der berühmte Stab?« erkundigte sich Machaon. »Er sieht nicht so aus, als
wäre etwas Magisches an ihm.«
    »Es
ist der Stab, und er besitzt durchaus magische Kräfte«, entgegnete der
Cimmerier. Er hoffte nur, daß das auch tatsächlich stimmte. Er löste die
Stoffstreifen und nahm den Stab in eine Hand, das Schwert in die andere. »Nun
ist die letzte Gelegenheit für euch, es noch einmal zu überlegen. Jeder, der
nicht sicher ist, daß er mir folgen will, soll zur Seite treten.« Das leise
Raspeln von Klingen, die aus ihren Scheiden gezogen wurden, war die einzige
Antwort. Conan nickte grimmig. »Dann versteckt die Pferde in dem Hain dort, und
folgt mir.«
    »Deine
Rüstung«, sagte Machaon. »Sie ist auf deinem Sattel.«
    »Keine
Zeit«, brummte Conan. Ohne auf die anderen zu warten, begann er den steinigen
Hang hochzusteigen.
    Crom
war kein Gott, der Gebete erhörte. Außer seinem Geschenk, das er den Menschen bei
ihrer Geburt machte, hatte niemand etwas von ihm zu erwarten. Doch nun betete
Conan zu jedem Gott, der bereit war zu lauschen. Wenn er bei seinem Vorhaben
starb, dann sollte es erst geschehen, nachdem er es ausgeführt hatte!
    Stumm
kletterten die anderen, hinter ihm her, um sich mit ihm einem Dämonengott zu
stellen.
     
    Erneut
klatschte die Peitsche über ihre Schultern, und Karela biß die Zähne zusammen,
um nicht laut hinauszuschreien. Sie kniete festgebunden zwischen zwei Pfosten,
die mit dem gräßlichen Schädel Al’Kiirs gekrönt waren. Nur die letzte der
vielen Lagen des blauen Schleiers klebte noch an ihrem schweißnassen Körper. Es
war nicht der Schmerz, den die unablässigen Peitschenhiebe verursachten, der
sie hinausschreien lassen wollte oder zumindest nicht allein – lieber wäre sie
gestorben, als ihren Marterern diese Genugtuung zu geben. Die brennenden
Striemen, die ein scharlachrotes Gittermuster auf ihrem Körper bildeten, waren
nicht mehr als Nadelstiche gegenüber dem flammenden Verlangen, das Synelles Salbung
gegen ihren Willen in ihr ausgelöst hatte. Hilflos wand sich Karela, und die
Erniedrigung schmerzte sie mehr als alles andere.
    Die
silberhaarige Edle tanzte vor ihr. Sie wiegte und drehte sich und leierte
Worte, die nicht zu hören waren, im Rhythmus zu den begleitenden Flötentönen
und den Hämmern von Schwertern in ihren Hüllen auf den steinernen Boden des
Höhlengewölbes. Zwischen Synelle und ihr stand die Bronzefigur, die sie Conan
gestohlen hatte, doch selbst das Böse, das von ihr ausging, wurde von den
Wellen des Grauens überlagert, die das riesige blutrote Standbild ausstrahlte,
das alles in dem Höhlenraum zu beherrschen schien. Drei lidlose schwarze Augen,
die das Licht ansogen, hielten Karela im Bann. Sie versuchte, den Blick von
diesem Höllenwesen zu reißen, betete um die Kraft dazu, doch wie einem Vogel
unter dem Blick einer Schlange war ihr jeglicher eigener Wille geraubt.
    Die
Peitsche knallte wieder und immer wieder. Karelas gefesselte Hände zitterten
unter der Anstrengung, nur ja nicht hinauszuschreien, denn diese dämonische,
scharlachrote Figur begann zu vibrieren, und das Summen, das nun von ihr
ausging, vermischte sich mit den aufwühlenden Flötentönen und rüttelte an den
tiefsten Lüsten der Frau in ihr. Conan, schrie sie stumm, wo bist du?
     
    Ein
schwaches Regen, wo es weder Zeit noch Raum gab, wo nur endloses Nichts
herrschte. Ein nahezu völliges Erwachen, als überwältigende Lust durch den
undurchdringlichen Schild stach. Ein gewaltiger Reiz, stärker als alle Menschen
zusammen empfinden
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