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Conan-Saga 21 - Conan der Barbar

Conan-Saga 21 - Conan der Barbar

Titel: Conan-Saga 21 - Conan der Barbar
Autoren: Lin Carter
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auf den Oberpriester zu, starrte ihn durch halbgeschlossene Lider an, und stellte sich zwischen ihn und die Prinzessin. Doom blickte auf das Schwert in des Cimmeriers bronzener Faust – die herrliche Klinge aus atlantischem Stahl, die das Meisterwerk eines lange toten cimmerischen Dorfschmieds war. Dann wanderte sein Blick zu dem entschlossenen Gesicht des Barbaren hoch, und Thulsa Doom war, als legte sich eine eisige Hand um sein Herz. Schaudernd gab er seinem Streitroß die Sporen und ritt eilig seinem Trupp nach.
    »Mächtige Geister hausen hier«, flüsterte der Zauberer. »Und heute kämpften sie für dich.«
    »Ich weiß, Alter, ich weiß«, murmelte Conan und dachte an die leuchtende Erscheinung, die Valeria gewesen war. »Und auch euch, dir und Subotai, ist es in hohem Maße zu verdanken, daß wir den Sieg davontrugen.«
    Er drehte sich um und nahm das Kinn der Prinzessin sanft in seine großen Hände. »Er hätte dich getötet, das weißt du doch? Erst schickte er seinen Diener, dann kam er, um es selbst zu tun.«
    Das Mädchen nickte stumm.
    Conan fuhr fort. »Jetzt muß ich ihn töten, denn er ist durch und durch böse. Und du mußt mich zu ihm bringen. Bist du dazu bereit?«
    Wieder nickte Yasimina. Das traurige Lächeln eines verirrten Kindes huschte über ihr tränenfeuchtes Gesicht, als er ihr die Fesseln durchtrennte.
    »Du wirst es verstehen«, murmelte er, »eines Tages, wenn du Königin bist.«
     

Die Rache
    Die Rache

D IE R ACHE
     
     
    Im großen Tempel hatten die Set-Kinder sich versammelt, um die Predigt ihres Meisters zu hören. Hunderte von Kerzen warfen ihren gedämpften Schein über die gewaltige Halle und offenbarten die eifrigen Gesichter der Anwesenden. Der gemischte Klang von jugendlichen Stimmen, Flöten und Hörnern hallte feierlich durch den riesigen Höhlenraum und sorgte für eine, den Gläubigen ungemein angenehme weihevolle Stimmung.
    Ehrfurchtsvolles Schweigen setzte ein, als Thulsa Doom, prächtig in seiner Reptilrüstung, die Stufen zur Plattform hinaufstieg und sich seinen Anhängern zuwandte. An seinen dunklen Augen war nichts Menschliches. Sein Blick schien durch die andächtig zu ihm erhobenen Gesichter zu dringen, als sähe er eine Vision der Zukunft, die zu schauen nur ihm allein gestattet war.
    »Der große Tag ist gekommen«, begann er mit kräftiger Stimme. »Die Läuterung steht bevor. Alle in hohen Ämtern, die sich gegen uns stellen, alle, die euch belogen und betrogen und versucht haben, mir eure Treue und Ergebenheit zu nehmen – Eltern, Lehrer, Richter – werden diese Welt in einer Nacht des Blutes und Feuers verlassen. Dann wird die Erde gereinigt sein und bereit, den Gott zu empfangen, den wir verehren.«
    »Set!« stöhnten die Zuhörer ekstatisch.
    Die weiche glatte Stimme Dooms fuhr fort. »Ihr, meine Kinder, seid das reine Wasser, das die Welt säubern wird. Ihr werdet alle vernichten, die gegen uns sind. In euren Händen haltet ihr das ewige Licht, das in den Augen Sets brennt.«
    »Set!« riefen alle einstimmig.
    Doom zündete eine Kerze an, die ein kniender Priester vor ihm hielt. »Diese Flamme«, sagte er, »wird die Finsternis verzehren und euch den Weg zum Paradies erhellen – ihr braucht nur zu handeln, wenn ich euch dazu auffordere.«
     
    Zwei Pferde trotteten Seite an Seite auf ihrem Weg zur Zitadelle Thulsa Dooms. Auf einem saß die zierliche Prinzessin Yasimina in einem Seidengewand aus Valerias Sattelbeutel. Das andere, ein kräftigeres Roß, trug einen Mann in Lederharnisch und dem gesichtsbedeckenden Helm der Wachen Thulsa Dooms. Hätte es einen Lauscher gegeben, hätte er über das Dröhnen der Hufe folgendes Gespräch gehört:
    »Ich liebte ihn, und er versuchte mich zu töten. Warum?«
    Conan zuckte die Achseln. »Ich weiß es nicht. Doch solange er lebt, droht dir Gefahr – und meine Gebete um Rache bleiben unerhört. Doom muß sterben.«
    »Ich wollte Subotai wäre hier, dir zu helfen.«
    »Aber er ist verwundet, und der Schamane nimmt sich seiner an«, sagte der Cimmerier.
    »Von welchem Nutzen kann ich dir schon bei einer Mission wie dieser sein?« fragte Yasimina und ihre Stimme erinnerte in ihrem Klang an ihre anfängliche Nörgelei.
    »Du mußt mich zum Meister führen, wie ihr ihn nennt. Keiner kennt sich in dem ausgehöhlten Berg so gut aus wie jemand, der dort gewohnt hat.«
    Das Mädchen blickte auf den Berg, der eine Weile ihr Zuhause gewesen war. Sie schauderte.
    »Ich verehre ihn immer noch. Wie kann ich da helfen,
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