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Conan-Saga 21 - Conan der Barbar

Conan-Saga 21 - Conan der Barbar

Titel: Conan-Saga 21 - Conan der Barbar
Autoren: Lin Carter
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neben ihrem hilflosen Liebsten. Ihre muskulösen Arme und Beine schimmerten im Mondlicht, und ihr erhobener Krummsäbel sprühte bläuliche Blitze. Als Rexor sein Schwert auf den Kopf des Barbaren herabsausen lassen wollte, hielt die feurige Klinge es auf. Rexor zuckte vor der leuchtenden Erscheinung zurück, die mit einem flinken Querstreich die blendende Klinge vor seine ungeschützten Augen schwang. Hastig drückte er die behandschuhten Finger vors Gesicht, um die Augen vor dem unerträglichen Licht zu schützen, und blieb wie erstarrt auf seinem Pferd sitzen.
    Conan riß die Augen weit auf, und die Härchen in seinem Nacken sträubten sich in abergläubischer Furcht. Das strahlende Mädchen wandte ihm das lachende Gesicht zu. In seinem Kopf hörte er sie sagen: Cimmerier, willst du für immer leben?
    Mit zitternden Fingern hob Conan seines Vaters Schwert. Als er sich mit neuer Entschlossenheit aufrichtete, war die leuchtende Gestalt in unirdischem Metall wieder verschwunden. Nur ein schwindender strahlender Schimmer hob sich noch vom Himmel ab. Da entsann sich Conan Valerias Worten, nachdem der Zauberer ihn durch seine Magie ins Leben zurückgeholfen hatte. Sie hatte geflüstert: Meine Liebe ist stärker als der Tod ... Wäre ich tot und du in Gefahr, würde ich aus dem Reich der Finsternis zurückkehren, um an deiner Seite zu kämpfen.
    Die Erinnerung an eine solche Liebe erfüllte den verwundeten Barbaren mit Stolz. Seine Schmerzen unterdrückend stapfte er zu dem Rappen, auf dem Dooms Unterführer saß und immer noch die geblendeten Augen schützte. Er zerrte den Fuß des Riesen aus dem Steigbügel auf seiner Seite und riß Rexor aus dem Sattel. Katzengleich landete der Gigant auf den Füßen. Conan gab dem Pferd einen Klaps. Das erschrockene Streitroß rannte davon in die Finsternis.
    Conan stürmte nun auf Rexor ein und schwang das Schwert, aber es prallte von der Rüstung des anderen ab. Der Riese, dessen Augen sich wieder erholt hatten, schlug nach seinem Feind. Conan parierte den Hieb, duckte sich und ging nun selbst erneut zum Angriff über. Mit mächtigen Schlägen trieb er den Giganten zurück und stieß plötzlich, als er eine Öffnung in dessen Verteidigung sah, seinen atlantischen Stahl in Rexors Hals. Einen Herzschlag lang blieb der Riese aufrecht stehen, ehe er nach vom kippte. Seine Rüstung klirrte, dann blieb er reglos liegen.
    Conan holte tief Luft und schaute sich um. Subotai stand mit verbundenem Bein neben dem Zauberer auf der Hügelkuppe und sah einem Trupp Tiermenschen zu, die sich zum Berg der Macht zurückzogen. Bald hatte die nächtliche Dunkelheit sie verschluckt.
    Die Stille, die sich über das verlassene Schlachtfeld gesenkt hatte, wurde von der klaren Stimme Yasiminas gebrochen. Die drei blickten auf und sahen die schlanke Gestalt Thulsa Dooms gegen den Sternenhimmel. Beeindruckend in seiner Reptilrüstung saß er stolz auf dem Pferd und blickte dem gebundenen Mädchen entgegen, das die Prinzessin von Zamora, die Hohepriesterin Sets und seine Braut war.
    »Meister!« rief sie mit freudiger Stimme. »Ich sagte ihnen, daß du mich holen würdest. Löse meine Bande, damit ich mich an deine Brust schmiegen kann!«
    »Nicht mehr«, erwiderte der Oberpriester eisig. »Sie haben dich geschändet, genau wie sie meinen Tempel schändeten.«
    »Nein, Lord Doom, nicht mich. Ich blieb dir treu ergeben, mein Meister, mein zukünftiger Gemahl. Verlaß mich nicht!«
    »Du bist nicht mehr würdig, meine Braut zu sein.«
    »Dann, Meister, werde ich mit Freuden deine Sklavin sein. Laß mich nicht hier unter den Feinden Sets zurück!«
    »Fürchte dich nicht, mein Kind.« Dooms weiche Stimme klang tröstend.
    Er sprach kein weiteres Wort, sondern nahm die Schlange von seinem Hals, um die sie sich gewickelt gehabt hatte, und verwandelte sie, wie schon einmal, zu einem tödlichen Pfeil. Yasimina beobachtete ihn verständnislos, doch Subotai ahnte, was der Schlangenkönig vorhatte. Während Doom den Giftpfeil anlegte, hinkte der Hyrkanier, seiner Wunde nicht achtend, auf das Mädchen zu. Als das ungewöhnliche Geschoß durch die Luft zischte, stieß er seinen Schild zwischen Schlangenpfeil und vorgesehenes Opfer. Der Pfeil prallte gegen das Holz, verwandelte sich in die Schlange zurück und fiel, sich sofort zusammenringelnd, auf den Boden. Eilig zog Subotai seine Klinge und haute das Reptil in Stücke.
    Yasimina vergrub ihr Gesicht in den gebundenen Händen und weinte hysterisch. Conan stapfte langsam
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