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Conan-Saga 03 - Conan der Söldner

Conan-Saga 03 - Conan der Söldner

Titel: Conan-Saga 03 - Conan der Söldner
Autoren: Andrew Offutt
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war Nateela vergessen. »Ja!« wiederholte Sergianus mit kräftiger Stimme, die reif, aber keineswegs alt war. »Eine Königin wartet!«
    Lachend und zitternd, doch nicht aus Altersschwäche, schritt Sergianus zur Treppe und stieg die Stufen hoch. Lächelnd folgte ihm der gelbhäutige Zauberer aus dem fernen Khitai und schloß die Tür hinter sich.
    Die schimmernde Scheibe des Mondes wanderte nur ein kleines Stück, bis sie auf den Pferden saßen. Zwei junge Männer begleiteten sie, deren Ehrgeiz und Habgier sie lange genug zu vertrauenswürdigen Helfern machen würden. Und so ritten sie ostwärts durch die nächtliche Baronie, mit nur zwei Packpferden. Alle vier Männer trugen Dolche, Khi Zang und Sergianus zusätzlich noch Schwerter.
    Einer der vier würde sich schließlich von den anderen trennen, um die Tausende von Meilen in seine Heimat zurückzulegen und dort Jahre zu warten, bis sein Vorhaben reifte: die Verpflanzung eines grauenvollen Gottes aus den dunklen Schleiern der uralten Geschichte Khitais in das moderne Khauran der Zukunft. Von den drei anderen würde nur einer die Reise zur Hauptstadt Khaurans überleben. Wenn er sie erreichte, hatten um seines Traumes willen drei Menschen ihr Leben lassen müssen.
     

Conan der Söldner
    Conan
    der
    Söldner



1. Der Tod in Shadizar
    1
     
    DER TOD IN SHADIZAR
     
     
    Der hochgewachsene, junge Mann schlich mit der Geschmeidigkeit einer jagenden Dschungelkatze durch die nächtlichen Straßen. Die kräftige Prankenhand war jederzeit bereit, nach Schwert oder Dolch, oder auch beidem, zu greifen. Wachsam spähten die scharfen Augen selbst in die dunkelsten Schatten der schlechtbeleuchteten Straße am Rand der Viertel, in denen die Stadtwache patrouillierte. Trotz seiner riesenhaften, ungemein kräftigen Statur bewegte er sich fast lautlos. Augen beobachteten ihn aus einer Gasse, die so dunkel wie ein Brunnenschacht um Mitternacht war. Der Straßenräuber musterte ihn abschätzend und gewann den Eindruck, daß der junge Mann nichts Verlockendes an sich trug, und ließ ihn ungeschoren weiterziehen.
    Der junge Mann erreichte die Ecke der Basargasse und bog ohne Zögern nach links in die Thronstraße Erliks ein. Hier war es enger und noch dunkler.
    Kaum war er um die Ecke gebogen, prallte eine eilige Gestalt gegen ihn. Eine zierliche junge Frau in scharlachrot gefärbten Fetzen und dünnem Schleier, mit Kupfermünzen verziert, an denen nur der armseligste Dieb sich vergreifen würde, kämpfte wild um sich schlagend um ihr Gleichgewicht. Ihr keuchender Atem und ihre verstörten Augen verrieten dem Mann, daß sie hastig, wenn auch noch nicht lange mit ihren schmutzigen, bloßen Füßen gelaufen war. Er nutzte die Gelegenheit nicht, die Arme um sie zu legen, sondern schob sie mit einer Hand um ihre Schulter sanft zurück, um ihr ins Gesicht schauen zu können.
    »Hoppla, Mädchen, wohin denn so eilig?« fragte er.
    Die junge Ostländerin mit der kastanienfarbigen Haut entwand sich seinem Griff, duckte sich und rannte weiter. Der Mann drehte sich nicht einmal um. Schulterzuckend setzte er seinen Weg fort. Er nahm die Hand vom Dolchgriff und blinzelte hinauf zu den Fenstern des oberen Stockwerks.
    »Junge! He du, Großer!«
    Er machte eine halbe Körperdrehung um zurückzublicken. Wie eine kleine Pantherin im Vergleich mit ihm, dem schwarzmähnigen Löwen, stand das Mädchen in der Mitte der Kreuzung, wo sich ihr niemand unbemerkt nähern konnte und es deshalb am sichersten war. Sie hatte die Hände in die über dem Rock nackten Hüften gestemmt und blickte ihn an.
    »Kehr lieber um«, rief sie ihm zu, »wenn du nicht in anderer Leute Unannehmlichkeiten hineingezogen werden willst!«
    »Glaubst du vielleicht, ich trage mein Schwert, um damit die Zehennägel zu säubern?« rief der junge Mann dem jungen Mädchen zu.
    Sie schnaubte und warf ihren Kopf so heftig zurück, daß das purpurschwarze Haar flog. »Huh! Nein, und du bist auch groß genug. Aber kluge Leute halten sich aus fremden Schwierigkeiten heraus, und es sieht so aus, als wolltest du gerade darauf zulaufen. Drei oder vier Klingen, zumindest. Woher hast du diesen barbarischen Akzent?«
    »Nicht von der anderen Seite der Vilayetsee wie du, Mädchen.« Der breitschultrige Beinah-Riese, dessen schwellende Brust die nicht für ihn zugeschnittene Tunika zu sprengen drohte, schaute sich um. Die Sonne hatte seine Haut bronzefarben getönt, und die Tunika war von der Farbe des Wüstensands. »Warum warnst du mich?«
    Er
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