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Conan-Saga 03 - Conan der Söldner

Conan-Saga 03 - Conan der Söldner

Titel: Conan-Saga 03 - Conan der Söldner
Autoren: Andrew Offutt
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starben. Trotzdem war der Herrscher von Korveka bereits in einem Alter, das nur wenige Männer und noch weniger Frauen erreichten. Das alles wußte Nateela, und ihre Sorge war jetzt, was nach seinem unausbleiblichen Tod aus ihr werden würde. Unerklärlicherweise hatte er keinen Nachfolger bestimmt, hatte niemanden an Kindes Statt angenommen. Zweifellos würde der König in Khorshemish das Land für sich beanspruchen und einen anderen Herrn hierherschicken, um es zu verwalten. Oder vielleicht würde jemand es bekommen, der zwar die Erträge einstrich und die Steuern für sich einziehen ließ, aber jenseits der Berge wohnen bliebe, um der Hauptstadt nicht so fern zu sein. Dann würde sich hier nichts ändern, denn der Verwalter war ein guter, gerechter Mann, und sein Sohn Vanirius ...
    Nein, darüber wollte Nateela lieber nicht nachdenken. Sie diente Baron Sabaninus treu und voll Liebe.
    Je tiefer sie kam, desto dicker und modriger wurde die Luft, sie roch nach Erde und dann auch nach verbrannten Kräutern und Räucherwerk. Das gefiel Nateela, obwohl es ein wenig aufdringlich süß war. Die uralten Stufen waren dunkel. Unten flackerten einladend Kerzen oder Lampen, und sie hörte die Stimmen der sich unterhaltenden Männer. Sie duckte sich ein wenig, um unter den dicken Spinnweben hindurchzukommen, und stieg vorsichtig, doch ohne sich zu bemühen, besonders leise zu sein, weiter hinunter.
    Jetzt war die Stimme des Barons lauter, und sie verstand die Worte: »Ich habe meinen Verwalter unterrichtet, daß Ihr und ich spät heute nacht ohne Begleitung nach Khorshemish aufbrechen werden. Das gleiche habe ich auch dem Aufseher meines Hausgesindes gesagt. Beide gingen früh zu Bett, vermutlich, weil sie hoffen, mir doch bei der Abreise helfen zu können. Zwei Männer erwarten Eure Ankunft und die – meines Neffen, Sergianus, an den Stallungen. Sie werden Pferde und Reiseverpflegung für uns vier bereithaben.«
    »Ihr habt gut vorgesorgt«, hörte Nateela die tiefe Stimme des gelbhäutigen Fremden. »Und das Mädchen?«
    »Ischtar möge mir vergeben.« Die Stimme des Barons klang noch zittriger als sonst. »Sie müßte uns jeden Augenblick die Erfrischungen bringen. Habt Ihr alle Vorbereitungen getroffen?«
    »Das habe ich, Sabaninus.«
    Nateela wunderte sich über ihre Worte, vergaß sie jedoch vor lauter Staunen darüber, daß ihr Herr beim Namen genannt wurde. Nie zuvor hatte sie gehört, daß jemand es in seiner Anwesenheit tat. Sie stieg die restlichen Stufen hinunter und hielt es für angebracht, sich bemerkbar zu machen. Sie hüstelte.
    »Ihr braucht nur innerhalb dieses Kreises mit mir zu bleiben«, fuhr der Khitan fort.
    »Vielleicht ...«
    »Genug, Baron von Korveka. Habt Ihr das Hüsteln gehört? Damit meldet eine gute Dienerin sich an.«
    O gut, dachte Nateela, der arme alte Baron hatte sie vermutlich nicht gehört.
    »Und nicht zu früh«, hob des Khitans Stimme sich. »Diese muffige Luft dörrt einem Mund und Kehle aus.«
    Danach schwiegen die beiden Männer. Nateela war froh, daß der seltsame gelbhäutige Mann wußte, daß sie kam. Zweifellos hörte der alte Baron kaum noch mehr als er sah. Der arme alte Mann, der ohne Weib, Sohn oder Tochter sterben mußte! Wie sehr ich ihn mag! Er ist ein guter Mann!
    Sie betrat die uralte Zuflucht. Unwillkürlich holte sie erschrocken Luft. Die Erde war kalt und hart unter ihren Füßen.
    »Guter süßer Most, meine Gebieter.«
    »Welch lieblicher Trunk von einem solch lieblichen Kind, meine Teure«, sagte der Khitan und lächelte.
    Er sieht eigentlich gar nicht so schlecht aus, dachte Nateela. Aber seine Hautfarbe, die glänzende Schwärze seines dicken Haares, die seltsam mandelförmigen Augen, all das war ihr fremd, so völlig ungewohnt, daß sie sich in seiner Gegenwart nicht wohl fühlen konnte. Sie bemühte sich um ein schwaches Lächeln und spürte den Blick seiner schwarzen Augen auf sich, als sie das Tablett zum Baron trug.
    Der Herrscher von Korveka trug ein lang- und weitärmeliges weißes Hemd und besonders weite Reitbeinkleider über ebenso merkwürdig weiten Stiefeln.
    Beide Männer betrachteten sie wohlwollend. Zwar mußten manche Sklavinnen, damit sie ständig an ihren Stand erinnert wurden und auch zur Ergötzung ihrer Herren, über der Taille nackt gehen, doch das war im Haushalt Sabaninus' von Korveka nicht so. Aber sehr viel hatte Nateela nicht an, und das machte sie interessanter als manch andere Sklavinnen mit entblößtem Busen. Das gelbpaspelierte
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