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Conan-Saga 03 - Conan der Söldner

Conan-Saga 03 - Conan der Söldner

Titel: Conan-Saga 03 - Conan der Söldner
Autoren: Andrew Offutt
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mit Königin Ialamis zu zeugen hoffte?
    Er hatte gefragt: »Wie kann ich nein sagen?« und der Khitan hatte geschwiegen.
    »Ich bin einverstanden. Was muß getan werden? Erklärt es mir in aller Einzelheit. Menschenleben? Welches Menschenleben braucht Ihr?«
    »Öffnet Eure unterirdische Zuflucht. Holt, schleppt oder lockt – das Wie spielt absolut keine Rolle – eine Maid zu uns. Ihr werdet anwesend sein, und Ihr müßt mit aller Sorgfalt genau das tun, was ich Euch sage.«
    »Ich – ich muß sie nicht töten ...«
    »Nein. Ihr sollt nur still sein und gut aufpassen. Ihr leidet unter einer tiefverwurzelten Vorstellung, von was gut und was böse ist. Diese abergläubische Einstellung müßt Ihr heute ablegen: um Euretwillen und für Koth! Nur was ich Euch bereits erläutert habe, wird von Euch verlangt, Baron von Korveka. Von mir werden meine Fähigkeiten verlangt. Und von ihr: ihr unbedeutendes Leben.«
    »Ihr erinnert mich immer wieder ...«
    »Ja. Ich habe nicht vor, Euch zu belügen oder zu täuschen, Sabaninus. Ich habe auf dieser Welt noch nichts gefunden, was umsonst ist. Habt Ihr es in Euren zweiundachtzig Jahren? Euer Gewinn – vielleicht Koths Gewinn – läßt sich nur auf Kosten des Lebens eines anderen erringen. So muß es sein, und das müßt Ihr verstehen.«
    Der Baron hob zittrig die leberfleckigen dürren Hände vor das alte eingefallene Gesicht. Ich bin kein schlechter Mensch. Ich war nie ein schlechter Mensch. Es ist für Korveka und für Koth. Seine Stimme klang gedämpft durch die Finger.
    »Ich werde es tun.«
     
    Nateela von Ophir war achtzehn, und seit achtzehn Jahren war sie Sklavin.
    Ein glückliches Leben hatte an jenem Tag für sie begonnen, als ein Mann in ländlicher Kleidung sie in Khorshemish erstand. Damals hatte sie nur gewußt, daß er nach Schafen roch und der Verwalter eines fernen Lords war, und so hatte sie sich auf der endlos erscheinenden Reise gen Osten und Norden sehr gefürchtet. Doch jenseits der drohenden, schwer passierbaren Berge hatte sie ein Land lieblicher Seen gesehen und sanfthügeliger Weiden mit Schafen und Rindern. Tiefer im Tal bemerkte sie auch, daß mühsam errichtete Mauern aus grauem Stein das Weideland von den bestellten Feldern trennten, und die Leute dort schienen alle freundlich und zufrieden zu sein. Doch erneut griff die Furcht nach ihr, als der Wagen zum ländlichen Palast des Barons rollte, um die in der Stadt erstandenen Sachen abzuladen, einschließlich ihr, Nateela.
    Ihre Angst war grundlos gewesen. Elf Jahre hatte sie damals gezählt, und in den sieben Jahren, die seither vergangen waren, hatte Nateela sich inneren Glücks, Zufriedenheit, guten Essens, ausreichender Ruhe erfreut und war nicht ein einzigesmal geschlagen worden. Nun wünschte sie sich nur, nie das Gut des Barons von Korveka verlassen zu müssen. Heimlich liebte sie diesen Mann wie einen Onkel oder Vater. Ihre Liebe als Frau war natürlich etwas anderes, sie galt ausschließlich Vanirius, dem Sohn des Verwalters – nicht, daß der freigeborene junge Mann das überhaupt bemerkte.
    Nateela wußte nicht, weshalb der Baron sich heute abend so lange tief im Innern der modrigen Zuflucht des alten Gemäuers mit seinem seltsamen Gast aufhielt. Natürlich fragte sie ihn nicht, und es interessierte sie auch nicht übermäßig. Man hatte ihr befohlen – der Baron selbst hatte es ihr gesagt –, ihnen Most, nicht Wein, zu bringen, sobald der Mond über dem Schafgehege stand.
    Sie hatte keine Angst, in die Dunkelheit der unterirdischen Kammer hinunterzusteigen, die vor langer Zeit als Zuflucht für des Barons Familie im Fall einer Belagerung errichtet worden war. Willig ging sie. Ihr Lord war unten. Sie vertraute ihm und diente ihm gern. Er war ein guter Mensch, der wohl nicht mehr sehr lange zu leben hatte. Es kam ihr nur merkwürdig vor, daß er in der klammen Kälte dort unten nicht nach Wein verlangt hatte, um die Schmerzen in seinem linken Bein und seinem rechten Ellbogen und der Schulter des gleichen Armes erträglicher zu machen. Sie wußte, daß dieses Leiden ihm arg zu schaffen machte. Sie wollte, sie wäre eine Zauberin, die ihn von diesen Schmerzen befreien konnte.
    Er war so alt. Wie dumm war es – wie manche Wissenschaftler es taten – von durchschnittlicher Lebenserwartung zu reden, denn diese Zahl errechnete man, indem man ja auch die unzählig vielen mitberücksichtigte, die schon im ersten oder zweiten Lebensjahr starben – und die vielen Frauen, die im Kindbett
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