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Conan-Saga 02 - Conan und der Zauberer

Conan-Saga 02 - Conan und der Zauberer

Titel: Conan-Saga 02 - Conan und der Zauberer
Autoren: Andrew Offutt
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abschätzen, wie weit er es bis zur Tür hatte, an der sich vier Stadtwachen drängten und ihren Führer beobachteten.
    »Conan ...«
    Als er ihre Stimme hörte, wandte Conan sich Kiliya zu. »Sag diesem Störenfried, er soll ...«
    Er unterbrach sich, als er die Hand des Mannes auf seiner Schulter spürte. Am Druck des Daumens erkannte er, daß es die Linke war. Und er wußte instinktiv, was die Rechte tat. Er hörte das leise Gleiten von Metall auf Leder. Der Störenfried holte sein Schwert aus der Hülle!
    Conan gab Kiliyas Bein frei und schwang auf seinem Stuhl herum. Der gefaltete Umhang, auf dem er saß, erleichterte ihm die Bewegung, als seine Beine nach oben und vorn stießen. Im rechten Winkel zu seinem Rumpf schmetterten sie gegen des Wächters linkes Bein gerade oberhalb der Wadenschiene. Es steckte mehr Kraft in diesem schnellen Stoß, als der Zamorier sich hätte vorstellen können – und mehr, als er aushielt. Laut schnappte er nach Luft und ging seitlich zu Boden.
    Stuhlbeine scharrten, und eine Frau schrie auf. Ein Tisch knarrte, als eine feiste Hüfte dagegen stieß. Jemand beschwor Mitra. Inzwischen drehte Conan sich weiter auf seinem Gesäß. Sein Fuß in einer weichen Sandale hieb herab auf die Hüfte des Gestürzten. Der Mann stöhnte laut auf.
    »Kagul!« rief Kiliya und sprang hoch. »Du dummer barbarischer Junge! Du hast Kagul wehgetan!«
    Sie kniete hastig neben dem Streifenführer nieder. Er hatte seine Klinge nicht ganz ziehen können, weil er auf den Schwertarm gefallen war. Statt sich jetzt darum zu kümmern, rieb er die schmerzende Hüfte. Conan blinzelte und drehte sich halb zu der jungen Frau um, der er Wein spendiert und die er unterhalten hatte. Er hatte sich doch tatsächlich eingebildet, sie ...
    Sein Gesicht wurde finster. Da richtete sich der Blick des knienden Mädchens auf und ging erschrocken an ihm vorbei. Sofort warf er sich seitwärts. Dadurch drang das Schwert in der Hand eines der Wachmänner in die Tischplatte statt in des Cimmeriers Schulter. Weinbecher und Näschereien gerieten durcheinander. Ringsherum hoben sich Stimmen, Stuhlbeine scharrten. Im vornehmen Shadiz war ein Schwerthieb gefallen! Und ohne die panthergleiche Flinkheit des Nordmanns wäre auch Blut geflossen!
    Der überraschte Wächter versuchte seine Klinge mit beiden Händen aus der Eichenplatte zu reißen. Er wähnte sein beabsichtigtes Opfer verblüffter als sich selbst. Doch er täuschte sich.
    Eine Bronzefaust hieb wie ein Schmiedehammer herab. Der Schlag brach des Zamoriers Unterarm und verursachte ihm solche Schmerzen, daß er seinen Schrei mitsamt der Zunge verschluckte und die Besinnung verlor, bevor er auf dem Boden aufschlug.
    »Packt ihn doch!« brüllte ein weiterer von Kaguls Männern.
    Noch mehr Tisch- und Stuhlbeine scharrten, als andere Gäste ihr Bestes taten, sich in Sicherheit zu bringen. Ein Mann aus dem Osten starrte nur. Der corinthische Seidenhändler verließ die Taverne in solcher Eile, daß seine Begleiterin Mühe hatte, ihn einzuholen.
    »Verdammter Barbar!« fluchte ein General außer Dienst. »Faßt ihn!«
    »Faßt ihn!« brüllte jetzt auch Kagul und erhob sich mit Kiliyas Hilfe.
    Kiliya aber kreischte: »TÖTET ihn!«
    Das schlug dem Faß den Boden aus! Unverschämte Wachleute und verräterische Stadtmädchen, die sich als noch blutrünstiger herausstellten als die Vanirinnen! Das reichte Conan. Hier endeten die Illusionen des jungen Mannes aus den Bergen des Nordlands. Sein kurzes Interesse für die Hochgeborenen und Reichen von Arenjun endete ein für allemal. Es wäre besser gewesen, er hätte die mit Rubinen behangene Edlentochter hofiert, die am übernächsten Tisch saß und nun ihre hochmütige Miene vergessen hatte und statt dessen mit glänzenden Augen das Geschehen verfolgte.
    Conan sprang nach rechts, weg von den beiden Wächtern, die er zu Boden geschickt hatte, und im Sprung drehte er sich. Als er wieder stand, war die Pferdelederscheide leer, die Faust lag um den Schwertgriff, und eine drei Fuß lange glänzende Klinge streckte sich vor ihm aus.
    Ein dritter Wächter kam heran und stieß seine Klinge vor. Na schön, der Junge war groß, aber wer war schon so erfahren im Fechten wie ein gut ausgebildeter Wächter einer Stadt, deren Bevölkerung zur Hälfte aus Dieben bestand? Sicher, die Ausbildung bestand hauptsächlich darin, mit eleganten Hieben die Luft zu durchschneiden und die Leute zu beeindrucken, denn Diebe und Einbrecher ergriffen ja gleich die Flucht,
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