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Conan-Saga 02 - Conan und der Zauberer

Conan-Saga 02 - Conan und der Zauberer

Titel: Conan-Saga 02 - Conan und der Zauberer
Autoren: Andrew Offutt
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Augenblick erhob sich eine neue Stimme, zweifellos beschworen durch Conans lauten Anruf Bels, des Gottes der Diebe.
    »Versuch dein Glück lieber durchs Fenster, Barbar! Ich höre die Schritte eines neuen Wachtrupps auf der Straße!«
    Der rechte Wächter wirbelte zu dem Besitzer der Stimme herum, der seiner Sympathie für den Cimmerier Ausdruck gegeben hatte. Er kam nur kurz dazu, sich den Iranistanier im gestreiften Hemd und Lederwams anzusehen, denn schon stieß der schwarzbärtige Mann aus dem Fernen Osten ihm einen drei Fuß langen Ilbarsidolch in den Bauch.
    Das war alle Hilfe, die Conan von ihm bekam, und sie genügte fürwahr. Der Fremde hatte ihm nicht nur einen Gegner vom Hals geschafft, sondern ihn auch vor Feindverstärkung gewarnt. Und jetzt sprang der Iranistanier über einen Stuhl, vorbei an einem ängstlich zurückweichenden zamorianischen Edlen und in Augenblicksschnelle durch die offene Tür.
    Conan blieb mit zwei Feinden und weiteren im Anmarsch zurück.
    Er wartete nicht auf ihren Angriff.
    Seine wachsamen Augen hatten bereits ein Fenster entdeckt, das sich auf eine enge Gasse öffnete. Er stieß mit einem heftigen Hieb vor, dem Kagul auswich, statt ihn zu parieren. Der Barbar schoß an ihm vorbei, warf sein Schwert aus dem Fenster und folgte ihm kopfüber.
    Auf der Gasse prallte die Klinge von einer Mauer ab und glitt über den Boden, während Conan sich noch im Sprung zusammenkauerte, auf dem harten Lehmboden landete und zur Mauer rollte, an der er unverletzt aufstand.
    Des Cimmeriers Bewegungen waren methodisch und gut durchtrainiert. Ein Beobachter hätte lediglich eine verschwommene Bewegung gesehen. Beim Aufstehen griff er mit der Linken nach seinem Schwert und bemerkte, daß der Saum seines Wamses gerissen war. Noch ehe er sich ganz erhoben hatte, steckte die Klinge in ihrer Scheide. Seine scharfen Augen studierten in der Dunkelheit die Bauweise der Weinstube, die Dachrinne, das Sims, das eine Verlängerung der Fenstersimse im ersten Stock war. In den paar Herzschlägen, die seit seinem Sprung vergangen waren, hatten Kagul und seine Leute das Fenster noch nicht erreicht, genausowenig hatte der fünf Mann starke Trupp bisher die Eingangstür der Weinstube geöffnet. Conan hielt sich nicht lange auf.
    Im Innern der Taverne war der General im Ruhestand zum Fenster geeilt und hatte durch das Gewicht seiner wohlgenährten Gestalt einen Wächter zur Seite gestoßen. Durchs Fenster sah er gerade noch das Flattern des herunterhängenden Saums, als der Flüchtling um die hintere Ecke der Weinstube bog.
    »Hinaus und hinter das Haus!« brüllte der General. »Er ist die hintere Gasse westwärts gelaufen!«
    »Ich könnte schon aus dem Fenster sein und ihn eingeholt haben, General Stahir«, sagte Kagul, »würdet Ihr nicht das Fenster blockieren.«
    Der ältere Mann mit dem Bauch, der sein Wams zu sprengen drohte, wandte sich dem Streifenführer zu. Die Augen in dem schwabbligen, purpurgeäderten Gesicht schienen zu Eis zu erstarren.
    »Dein Mundwerk, kleiner Mann«, sagte Stahir, »mag noch dein Untergang sein. Wenn ich berichte, was deine Hitzköpfigkeit hier ins Rollen brachte, kannst du von Glück reden, wenn du nicht dem Foltermeister Rede und Antwort zu stehen hast. Einen Wachtrupp wirst du jedenfalls nicht mehr anführen!« Ergrimmt drehte Stahir sich um. Weitere Stadtwachen stürmten in die Weinstube. Sie erhielten ihre Befehle nicht von einem Streifenführer, sondern von einem General im Ruhestand.
    Als die Wächter zu beiden Seiten um die Shadiz-Weinstube herumrannten, trafen sie einander nur hinter dem Haus, den flüchtigen sah keiner.
    Während Conan um die Ecke gebogen war, nutzte er den Schwung seiner Bewegungen und die kräftigen Beinmuskeln, indem er hochsprang und nach einem Gesims griff. Seine Arm- und Schultermuskeln spannten sich beim Hinaufziehen. Wie eine Katze eilte er am Sims entlang und spähte wachsam in die Dunkelheit.
    Zur gleichen Zeit, als Kagul den Grimm des Generals über sich ergehen lassen mußte, sprang Conan aufs Dach eines einstöckigen Hauses hinter der Weinstube. Und er war bereits vier Häuser entfernt, als die Wächter die Gasse hinter dem Weinhaus erreichten, und rannte so schnell und lautlos weiter, wie nur ein Cimmerier es fertigbrachte. Er hörte die sieben Wächter einander rufen und erfuhr, daß sie sich aufteilten und die dunklen Gassen durchkämmten. Nicht einer blickte hoch. Sie suchten ja schließlich einen Mann, nicht einen Panther.
    Wieder zerriß
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