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Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas

Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas

Titel: Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas
Autoren: Peter F. Hamilton
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waren.
    Paula hörte das dumpfe Rumpeln einer Explosion. Staub wurde von den Röhren und Leitungen geschüttelt, die durch das Treppenhaus geführt wurden. Weitere Explosionen folgten. Schreie hallten durch die Gänge. Hoshe setzte aggressive Infiltrationsprogramme ein und übernahm die Kontrolle über das gesamte Netz der Klinik.
    Paula zog ihren Plasmakarabiner und trat in den Gang hinaus. Patienten öffneten ihre Zimmertüren, spähten hinaus, schrien erschrocken und warfen die Türen wieder zu. Die Männer in den Kampfanzügen traten sie ein und zerrten die verängstigten Patienten und das Personal nach draußen. John King und seine beiden Männer sprengten die Tür zur Nicholas Suite. Ein Plasmaspeer schoss heraus. Das Schreien in den Gängen erreichte einen neuen Lautstärkepegel.
    »Deaktivieren Sie Ihre Waffen, und kommen Sie raus!«, dröhnte Johns Anzuglautsprecher.
    In der Nicholas Suite erfolgte eine Explosion. Trümmer und Rauch schossen in den Korridor.
    »Der Verdächtige hat ein Loch in den Boden seines Zimmers gesprengt!«, rief John. »Er ist runtergesprungen, in die zweite Etage.«
    »Verstanden«, antwortete Marina. »Wir übernehmen von hier.«
    Johns Team stürmte in die Suite. Paula führte die übrigen Mitglieder ihres Teams auf der dritten Etage durch den Korridor, und sie zerrten und trugen Patienten und Personal durch das Miasma. »Lassen Sie keinen aus den Augen«, warnte sie ihre Leute. »Sie müssen ohne Ausnahme DNS-Tests unterzogen werden.«
    »Ich habe Sichtkontakt zu Bernadette«, rief Warren Halgarth. »Wir gehen gegen sie vor.«
    Paula wandte sich um und rannte zur Treppe zurück. Eine weitere Explosion ließ die Lichter verlöschen. Paulas virtuelle Sicht zeigte die Innenräume mit Hilfe von Radar und Infrarot. Die Sprenkler gingen los, und der Feueralarm schrillte. Die Decke wölbte sich direkt vor Paula nach unten, und lange Risse erschienen in den Wänden rechts und links.
    »Sie ergibt sich nicht«, meldete Warren. »Ein weiterer Gegner unterstützt sie. Beide haben Wetwiring!«
    »Können Sie sie ausschalten?«, fragte Paula.
    »Keine Chance.«
    Paula erreichte das Treppenhaus, als eine Serie von Explosionen durch den Betonschacht hallte. Die Notbeleuchtung schaltete sich ein, ein intensives gelbes Licht, das den Rauch im Treppenhaus durchdrang. Ein langer Konvoi aus bewaffneten Männern in Kampfanzügen eskortierte Gefangene die Treppe hinunter in Richtung Ausgang. Paula schob sich an ihnen vorbei.
    »Zwei Gegner erwidern das Feuer«, meldete Matthew. »Sie waren beide in der Fenay Suite.«
    »Nehmen Sie sie lebend gefangen, wenn irgend möglich«, sagte Paula.
    »Wir tun unser Bestes.«
    »Hier unten liegt einiges an Trümmern herum«, berichtete Renne. »Glas und Betonbrocken auf der gesamten Plaza vor dem Turm.«
    »Sind auch Leichen darunter?«, fragte Paula. »Wenn ihre Schutzschirme stark genug sind, könnten sie versuchen, sich durch einen Sprung in Sicherheit zu bringen.«
    »Bis jetzt noch nicht.«
    »Halten Sie die Augen offen.«
    Die Explosionen und der Lärm von Plasmaschüssen hatten aufgehört, als Paula auf der vierten Etage der Klinik den Gang betrat. Der Gang war eigentlich nicht mehr vorhanden, genauso wenig wie die Krankenzimmer. Die Hälfte der Wände war verschwunden, und die gesamte Etage lag frei vor ihr. Überall lagen Trümmer herum. Einige rauchten noch; der Rest war gesättigt mit Wasser oder von blauem Löschschaum überzogen. Auch der größte Teil der Decke war eingestürzt, und die Träger des Turms waren ihrer Verkleidungen beraubt. Glücklicherweise schienen sie intakt zu sein. Wasser schoss aus mehreren dicken Rohren und bildete große schmutzige Lachen auf dem Boden. Die Glasfenster waren ausnahmslos verschwunden.
    Mehrere Leichen lagen inmitten der Zerstörung.
    »Verdammt!«, rief Paula.
    »Sorry«, sagte Warren Halgarth. »Wir mussten sie eliminieren.«
    »Okay. Wo sind die Leichen? Wir müssen DNS-Tests durchführen.«
    »Hier drüben.« Er kletterte über die Trümmerberge und führte Paula um den zentralen Versorgungsschacht des Turms herum. Mehrere Männer in Kampfanzügen waren damit beschäftigt, verletzte Überlebende unter den Trümmern ausfindig zu machen und auszugraben.
    »Wir glauben, diese beiden hier.«
    In ihrem Helm rümpfte Paula die Nase ob des Anblicks. Die beiden Leichen waren schlimm zugerichtet, überall Verbrennungen, die Knochen zermalmt von einstürzenden Stahlträgern und Betonbrocken. Sie lagen in einer großen
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