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Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora

Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora

Titel: Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora
Autoren: Peter F. Hamilton
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für erregte Debatten darüber gesorgt, wie es denn möglich sein könne, dass beide Sterne so rasch zu roten Riesen verfielen, sowie über die statistische Unwahrscheinlichkeit, dass zwei stellare Nachbarn simultan diese Verwandlung durchliefen. Dann hieß es in Berichten von einer neu besiedelten Welt fünfzig Lichtjahre weiter außerhalb, dass das Sternenpaar noch immer in seinem ursprünglichen Spektrum sichtbar sei. Indem Astronomen die Distanz rückwärts abarbeiteten und das Spektrum in verschiedenen Entfernungen von der Erde überprüften, fanden sie heraus, dass die Veränderung beider Sterne in einem Zeitraum von vielleicht sieben oder acht Jahren stattgefunden haben musste.
    Angesichts dieser kurzen Zeitspanne hörte die Natur der Veränderung auf, eine Frage der Astronomie zu sein – Sterne jener Kategorien benötigten einen sehr viel längeren Zeitraum, um sich in rote Riesen zu verwandeln. Die Emission der beiden hatte sich also nicht aufgrund irgendwelcher natürlicher stellarer Prozesse vollzogen. Sie war das direkte Resultat technologischer Intervention im größten nur vorstellbaren Maßstab.
    Irgendjemand hatte eine massive Hülle um jeden der beiden Sterne errichtet. Das war eine Leistung, deren Maßstab nur noch durch den kurzen Zeitraum übertroffen wurde, in dem sie bewerkstelligt worden war. Acht Jahre waren unvorstellbar kurz, um eine so gigantische Konstruktion zu errichten, und die fremde Zivilisation hatte offensichtlich zwei davon gleichzeitig gebaut. Nichtsdestotrotz war das Konzept der menschlichen Rasse nicht gänzlich neu.
    Im einundzwanzigsten Jahrhundert hatte ein Physiker namens Freeman Dyson postuliert, dass die Artefakte einer technologisch fortgeschrittenen Zivilisation letzten Endes einen Stern völlig umhüllen würden, um all seine Energie auszunutzen. Und jetzt hatte jemand diese uralte Hypothese in die Realität umgesetzt. Es war unausweichlich, dass die beiden bis dahin namenlosen Sterne offiziell auf den Namen Dyson-Paar getauft worden waren.
    Nach der Veröffentlichung aus Oxford wurden massenweise spekulative Theorien darüber publiziert sowie theoretische Studien, die sich damit beschäftigten, wie man einen jupitergroßen Planeten zerlegen konnte, um eine derartige Schale zu produzieren. Doch es gab keine wirkliche Dringlichkeit hinter der Entdeckung. Die menschliche Rasse war bereits verschiedenen intelligenten Alien-Spezies begegnet, ausnahmslos beruhigend harmlos, und das Intersolare Commonwealth expandierte stetig. Es war eine Frage von höchstens ein paar Jahrhunderten, bis ein Wurmloch zum Dyson-Paar geöffnet werden würde. Jede ungeklärte Frage bezüglich der Dyson-Sphären konnten die Erbauer anschließend persönlich beantworten.
    Und nun hatte Dudley erlebt, dass die Umhüllung nahezu augenblicklich vonstatten gegangen war. Daraus hatte sich eine ganze neue Serie höchst unbehaglicher Fragen über die Zusammensetzung der Sphäre ergeben. Eine acht Jahre währende Konstruktions- und Bauphase für eine massive Sphäre jener Größenordnung war als höchst bemerkenswert eingestuft worden, doch offensichtlich möglich. Als Dudley mit der Observation des Dyson-Paares begonnen hatte, war er davon ausgegangen, eine jährliche Abnahme der Helligkeit beider Sterne beobachten zu können, während mehr und mehr Segmente produziert und an Ort und Stelle geschafft wurden.
    Das hier änderte jedoch alles.
    So abrupt, wie die Sphäre den Stern eingehüllt hatte, konnte sie nicht materieller Natur sein. Es musste sich um eine Art Energiefeld handeln. Aber warum sollte irgendjemand einen Stern mit einem Energiefeld umgeben?
    »Sind wir auf Aufzeichnung?«, fragte Dudley seinen E-Butler.
    »Sind wir nicht«, antwortete der E-Butler. »Gegenwärtig sind im Brennpunkt des Teleskops keine elektronischen Sensoren aktiv.« Die Stimme klang ein wenig dünn, bassverstärkt, ein Ton, der im Verlauf der letzten Jahre immer unangenehmer geworden war. Dudley vermutete, dass sein OCTattoo an seinem Ohr allmählich degenerierte; organische Schaltkreise waren stets empfänglich für Angriffe durch Antikörper, und das OCTattoo war über fünfundzwanzig Jahre alt. Nicht, dass die glitzernde purpur-türkisfarbene Spirale auf seiner Haut sich verändert hätte. Ein klassischer Anfall juveniler Dynamik nach seiner letzten Rejuvenation hatte ihn dazu verleitet, ein sichtbares Muster zu wählen, damals todschick und angesagt. Heute war es ziemlich peinlich für einen Professor mittleren
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