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Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora

Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora

Titel: Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora
Autoren: Peter F. Hamilton
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Schritt für die gesamte Menschheit, auf dass wir eines Tages als ein Volk auf der Straße zu den Sternen wandern mögen.«
    Wilson verzog das Gesicht, als er die Worte hörte. Lewis klang unglaublich gravitätisch. Dann kicherte jemand, kicherte laut und deutlich; Wilson hörte es über das allgemeine Kommunikationsband. Mission Control würde außer sich sein vor Wut.
    Doch dann berührte Lewis’ Stiefel den Boden, und Wilson vergaß alles andere. Sein Fuß sank langsam in den roten Sand des Mars und hinterließ einen deutlichen Abdruck.
    »Wir haben es geschafft!«, flüsterte Wilson in sich hinein. »Wir haben es tatsächlich geschafft, wir sind da!« Ein weiteres Mal jubelten alle in der Kabine, und von der Ulysses kamen Glückwünsche herein. Jane Orchiston kletterte bereits in die Luftschleuse. Wilson missgönnte es ihr nicht – um politisch korrekt zu sein, gab es gar keine andere Alternative, und die NASA war sehr darauf bedacht, es so vielen Menschen wie möglich recht zu machen.
    Commander Lewis beschäftigte sich damit, eine hochauflösende Aufnahme seines historischen Fußabdrucks anzufertigen. Ein Erfordernis, das seit einundachtzig Jahren in den Handbüchern der NASA festgehalten war, seit Apollo XI nach Hause zurückgekehrt war und man dieses peinliche Versäumnis bemerkt hatte.
    Lieutenant Commander Orchiston stieg die Leiter hinab – ein gutes Stück schneller als Commander Lewis –, und Wilson betrat die Luftschleuse. Er konnte sich nicht einmal mehr an die Zeit erinnern, die die kleine Kammer zum Evakuieren benötigte; in seiner persönlichen Wahrnehmung hatte sie nie existiert. Dann war er draußen und auf der Leiter. Sorgfältig prüfte er seinen Halt, bevor er all sein – verringertes – Gewicht auf die Sprossen setzte. Dann, auf der untersten Sprosse, hielt er kurz inne. »Ich wünschte, du könntest das noch sehen, Dad.« Schließlich stellte er den Fuß auf den Boden, und er war auf dem Mars.
    Wilson bewegte sich von der Leiter weg, vorsichtig in der niedrigen Gravitation. Das Blut rauschte in seinen Ohren, und atmete laut in seinem Helm. Das Zischen der Helmbelüftung war allgegenwärtig. Geisterhafte Grafiksymbole der Anzugkontrollen flackerten Ärgernis erregend über sein Gesichtsfeld. Andere redeten ihm direkt in den Kopf. Er hielt inne und drehte sich einmal ganz um die eigene Achse. Der Mars! Dreckiges Felsgeröll und Staub bedeckten den Boden. Ein scharf umrissener Horizont. Eine kleine, grelle, kalte Sonne. Wilson suchte den Himmel ab, bis er den Stern gefunden hatte, der die Erde war. Dann hob er eine behandschuhte Hand und winkte ihr feierlich zu.
    »Möchten Sie mir vielleicht dabei helfen?«, fragte Commander Lewis. Er hielt den Flaggenstab in der Hand, das Sternenbanner fest um den Kopf der Stange gewickelt.
    »Jawohl, Sir.«
    Jeff Silverman, der Geophysiker, war bereits auf der Leiter. Wilson ging zu Commander Lewis, um ihm mit dem Flaggenmast zu helfen. Auf dem Weg dorthin musterte er kritisch die Eagle II . Am Rumpf entlang gab es eine Reihe von Brandflecken, die sich von den Flügelwurzeln nach hinten zogen; allerdings waren sie nur sehr schwach. Ansonsten: Nichts. Das Schiff war in hervorragendem Zustand.
    Der Commander versuchte, den kleinen Dreifuß an der Basis des Flaggenmastes auseinander zu klappen. Die dick gepolsterten Handschuhe machten das Unterfangen kompliziert. Wilson streckte die eigene Hand aus, um den Flaggenstab zu halten.
    »Yo, Kumpels, wie geht’s denn so? Könnt ihr vielleicht Hilfe gebrauchen da unten?« Der Frage folgte ein Kichern, das gleiche Kichern, das Wilson schon früher gehört hatte.
    Wilson kannte die Stimme von jedem Missionsteilnehmer. Wenn man so lange Zeit zusammen mit achtunddreißig anderen Menschen in einem so beengten Raum wie an Bord der Ulysses verbrachte, wurde die Stimmerkennung perfekt. Niemand musste sich mehr mit Namen melden.
    Wer auch immer gesprochen hatte, er gehörte nicht zur Crew, und trotzdem wusste Wilson, dass die Stimme in Echtzeit gesprochen hatte und es sich nicht um einen Pirat von der Erde handelte, der sich in den NASA-Funkverkehr gehackt hatte.
    Commander Lewis war wie erstarrt. Das Dreibein des Flaggenmastes war noch immer nicht vollständig ausgeklappt. »Wer war das?«
    »Das war ich, Kumpel. Nigel Sheldon, stets zu Diensten. Insbesondere dann, wenn Sie ganz schnell nach Hause zurückwollen.« Erneut dieses Kichern. Dann eine zweite Stimme. »O Mann, mach das nicht! Du machst sie echt stinksauer auf
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