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Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora

Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora

Titel: Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora
Autoren: Peter F. Hamilton
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überrascht, dass sie uns so schnell gefunden haben.«
    Wilsons Blick wanderte zu den Brückenportalen zurück. Beide zeigten ein unverstärktes Bild des Watchtowers. Seine ursprünglichen Befürchtungen verwandelten sich ganz schnell in echte Besorgnis. »Anna, ich möchte einen Rundum-Scan mit dem Hysradar. Ist hier draußen irgendetwas außer uns?«
    Sie hatten das Hysradar sowie sämtliche anderen aktiven Sensoren nach den ersten anfänglichen Scans des Watchtowers offline genommen, um sämtliche Emissionen zu minimieren und so lange wie möglich unentdeckt zu bleiben. Es war Wilsons Entscheidung gewesen, still und heimlich Daten zu sammeln, bis sie bereit waren, den Kontakt herzustellen – eine Strategie, die ihnen die Oberhand gegeben hätte.
    »Verdammter Mist!«, rief Anna erschrocken aus. »Ich mache acht Schiffe aus mit einem Kurs direkt auf uns zu!«

    Dudley war dem Verlauf des Tunnels den ganzen Weg hinunter bis auf Level 7 gefolgt. Er war an zahlreichen Abzweigungen vorbeigekommen, wo Nebentunnels in andere Richtungen führten. Das gesamte Netzwerk war wie ein völlig ineinander verknäueltes System von korkenzieherförmigen Gängen. Während seines Weges nach unten ahnte er allmählich, wie weitläufig die Tunnels tatsächlich waren – die dreidimensionale Karte in seiner virtuellen Sicht hatte ihm das nicht vermitteln können. Je weiter er vorankam, desto mehr war er davon überzeugt, dass es sich nicht um Korridore, sondern tatsächlich um Röhren handelte. Es gab einfach viel zu viele davon, als dass sie den Dyson-Aliens als Passagen hätten dienen können. Nicht, dass Dudley sich hätte vorstellen können, welchem Zweck die Röhren früher einmal gedient hatten. Es gab nirgendwo Ventile oder Pumpen und keine Verankerungen in den Wänden, wo sich früher vielleicht einmal derartige Mechanismen befunden haben könnten. Er schätzte, dass möglicherweise eine Art zellulärer Kragen oder eine Variante der Elektromuskeln des Commonwealth diesen Zweck erfüllt hatte und dass sie zusammen mit allen anderen Maschinen ausgebaut worden waren. Die Teams waren bisher vollkommen erfolglos gewesen, was die Bergung auch nur eines einzigen Alien-Artefaktes im Watchtower anging. Es gab einfach keine. Nichts von auch nur geringstem Wert.
    Dudley glitt durch den Tunnel in einen Raum auf Level 7 mit einem Grundriss wie ein Stück Torte. Es gab keine Luken, sondern lediglich weitere Tunneleingänge. Dudley berührte mit den Stiefelsohlen den brüchigen Boden und wartete, bis die Flimmerhärchen sich auf der Oberfläche verankert hatten. Der freie Raum war eine willkommene Abwechslung im Vergleich zu der Enge der Tunnel. Emmanuelle erschien hinter ihm und packte im Vorbeischweben die Ränder des Tunnels, um elegant in weitem Bogen herumzuschwingen und mit den Füßen zuerst auf dem Boden anzukommen. Dudley steckte bereits ein Kommunikationsrelais auf einen leeren Montageblock.
    »Es ist ausgeräumt worden«, berichtete Emmanuelle. »Keine direkte Verbindung zu anderen Räumen.«
    »Okay«, sagte Oscar. »Tunneleingang Nummer drei führt ins Felsenbett hinunter. Wir haben keinen genauen Plan für das Stück nach den ersten zwanzig Metern; das Tiefenradar kann nicht weiter eindringen. Möchtet ihr für mich reingehen und nachsehen?«
    »Kein Problem«, sagte Dudley zuversichtlich. Endlich wirklich unbekanntes Gebiet.
    »Also schön. Aber seid vorsichtig, und vergesst nicht die Kommunikationsrelais.«
    Dudley hätte am liebsten etwas gesagt wie, »Selbstverständlich nicht«; doch das hätte nicht professionell genug geklungen. Außerdem klang Oscars ruhige, bestimmte Stimme in seinen Ohren beruhigend. Auf Oscar kann man sich immer verlassen. Es war ein angenehmes psychologisches Sicherheitsnetz.
    Dudley befahl seinen Stiefeln, die Verbindung zum Boden zu lösen, und schob sich in Richtung des dritten Eingangs. Er unterschied sich im Licht der Anzugscheinwerfer nicht von dem anderen Dutzend Tunnels, die Dudley bereits hinter sich gebracht hatte. Er kurvte entgegen dem Uhrzeigersinn in die Tiefe. »Fange mit der Aufzeichnung der Route an«, befahl Dudley seinem E-Butler und schob sich in den Eingang der Röhre.
    Nach fünfzehn Metern änderte sich die Oberfläche der Wände. Das bisher vorherrschende Karbonkomposit wich dünnem Aluminium, stumpf vom Alter und an zahlreichen Stellen gerissen, hinter denen nackter Fels zum Vorschein kam. Die Korkenzieherspiralen wurden enger und regelmäßiger. Dudley befestigte ein
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