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Commissario Montalbano 11 - Die Flügel der Sphinx

Commissario Montalbano 11 - Die Flügel der Sphinx

Titel: Commissario Montalbano 11 - Die Flügel der Sphinx
Autoren: Andrea Camilleri
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Fernsprecher.«
    Für den Augenblick hatte er keine weiteren Fragen. Was er erfahren hatte, war mehr als genug.
    »Hören Sie, Signorina, ich bin Ihnen unendlich dankbar für das, was Sie mir erzählt haben. Für den Fall, dass ich Sie noch brauche, wie lautet Ihre…«
    »Rufen Sie mich an«, sagte Don Antonio. »Und gestatten Sie mir eine Bitte.«
    »Sprechen Sie nur.«
    »Sorgen Sie dafür, dass die vom »Guten Willen« eingebuchtet werden. Sie beschmutzen allein durch ihre Existenz die saubere Arbeit Tausender ehrlicher und anständiger ehrenamtlicher Mitarbeiter.«
    »Genau das habe ich vor«, sagte Commissario Montalbano, als er aufstand.
    Auch Katia und Don Antonio erhoben sich. »Ich wünsche dir ein erfülltes und glückliches Leben«, sagte Montalbano zu Katia und umarmte sie. Doch bevor er die Café-Bar verließ, rief er Livia vom Telefon des Lokals aus an. Nichts.
    Catarella sah ihn wie der gewohnte Blitz an sich vorbeischießen. »Ah, Dott…«
    »Bin nicht da, bin nicht da!«
    Er setzte sich gar nicht erst hinter seinen Schreibtisch, sondern rief Livia im Stehen erneut an. Die übliche Stimme vom Band. Er war sich sicher, dass Livia, nachdem sie vergebens auf ihn gewartet hatte, wieder nach Boccadasse zurückgeflogen war. Untröstlich, vielleicht auch verzweifelt. Was für eine Nacht würde sie allein in Boccadasse verbringen? Was war Montalbano Salvo nur für ein Scheißkerl, dass er sie so versetzen konnte? Dann suchte er in einer Schublade nach einem Zettel, nahm ihn, griff zur Direktleitung und wählte eine Nummer. »Ist da das Kommissariat von Punta Raisi? Ist Dottor Capuano da? Könnten Sie mich zu ihm durchstellen? Hier spricht Commissario Montalbano.«
    »Salvo, was gibt's?«
    »Capua, du musst mir unbedingt einen Platz für den Flug nach Genua heute Abend um sieben reservieren. Und ich brauch auch das Ticket.«
    »Moment.«
    Sechser-Einmaleins. Sechs Flüche. Siebener-Einmaleins. Sieben Flüche. Achter-Einmaleins. Acht Flüche. »Montalbano? Der Platz ist reserviert. Ich lass dir auch das Ticket ausstellen.«
    »Wenn ich sagen würde, du bist ein Engel, wäre das viel zu wenig, Capua.«
    Er hatte kaum den Hörer aufgelegt, als Fazio und Augello völlig außer Atem hereinkamen.
    »Catarella hat uns gesagt, du wärst zurück, und da …«, sagte Mimi.
    »Wie spät ist es?«, unterbrach ihn Montalbano. »Fast vier.«
    Er hatte mehr oder weniger noch eine Stunde Zeit. »Wir haben alle einbestellt«, sagte Fazio. »Guglielmo Piro wird Punkt fünf hier sein, und danach kommen die anderen.«
    »Jetzt hört mir gut zu, denn sobald ich ausgeredet habe, geht die Ermittlung in eure Hände über. In deine, Mimi, und in deine, Fazio.«
    »Und was machst du?«
    »Ich verschwinde, Mimi. Und kommt ja nicht auf die Idee, mir gewaltig auf die Eier zu gehen, indem ihr mich sucht, ich werde nämlich nicht mit euch reden, selbst wenn es euch gelingen sollte, mich zu finden. Klar?«
    »Völlig klar.«
    Und Montalbano teilte ihnen mit, was Katia ihm erzählt hatte.
    »Es ist offensichtlich«, sagte er abschließend, »dass Cavaliere Piro mit Lapis verbündet war. Bei den anderen weiß ich es nicht, das müsst ihr herausfinden. Und es ist auch offensichtlich, dass Lapis aus Rache ermordet wurde. Er hatte Zin gezwungen, weiter zu stehlen, doch das Mädchen wird von Morabito erschossen. Und Zins Geliebter, der sie allem Anschein nach abgöttisch liebte, bringt seinerseits Lapis um.«
    »Wird nicht leicht sein, den Namen des Mörders herauszufinden«, sagte Augello.
    »Den nenne ich dir, Mimi. Er heißt Peppi Cannizzaro und ist vorbestraft.«
    Fazio und Augello sahen ihn völlig entgeistert an.
    »Ja, aber … es wird schwierig sein, ihn zu finden«, sagte Augello.
    »Ich gebe dir auch seine Adresse: Via Palermo 16, in Gallotta. Soll ich dir auch noch seine Schuhgröße sagen?«
    »Also wirklich!«, fuhr Mimi auf. »Du solltest uns lieber sagen, wie du es geschafft hast…«
    »Das ist verdammt noch mal meine Sache.«
    Mimi stand auf, verbeugte sich und setzte sich wieder hin.
    »Ihre Erklärungen lassen auch nicht den geringsten Zweifel offen, Maestro.« Das Telefon klingelte.
    »Ah, Dottori, Dottori! Ah, Dottori, Dottori!«
    Das klang nach einer schwerwiegenden Angelegenheit.
    »Was ist denn, Catare?«
    »Der Signori e Questori rief an! Aus Rom rief er an.«
    »Warum hast du ihn nicht durchgestellt?«
    »Weil er mir lediglich sagte, Ihnen zu sagen, wie und dass er Sie bedingungslos unbedingt um Punkt Viertel nach fünf
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