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Commissario Montalbano 11 - Die Flügel der Sphinx

Commissario Montalbano 11 - Die Flügel der Sphinx

Titel: Commissario Montalbano 11 - Die Flügel der Sphinx
Autoren: Andrea Camilleri
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anzutreffen wünscht, weil er Sie aus Rom wieder anrufen wird.«
    »Sobald er anruft, stellst du ihn zu mir durch.« Er blickte Fazio und Augello an.
    »Das war der Questore aus Rom. Um Viertel nach fünf wird er wieder anrufen.«
    »Was will er?«, fragte Mimi.
    »Er wird uns ans Herz legen, die Angelegenheit mit großer Vorsicht zu behandeln. Da steckt Zündstoff drin. Sag mal, Fazio, ist Gallo da?«
    »Ist er.«
    »Sag ihm, er soll ein Dienstfahrzeug auftanken. Das Benzin zahle ich. Und er soll sich bereithalten.« Fazio stand auf und ging. »Das überzeugt mich nicht«, sagte Mimi. »Was?«
    »Der Anruf des Questore. Der nimmt uns die Sache aus der Hand.«
    »Mimi, und selbst wenn, was willst du dagegen machen?«
    Augello seufzte tief.
    »Es gibt Augenblicke, da wäre ich gerne Don Quijote.«
    »Da gibt es nur einen grundlegenden Unterschied, Mimi. Don Quijote glaubte, dass die Windmühlen Ungeheuer wären, während das hier tatsächlich Ungeheuer sind, die so tun, als wären sie Windmühlen.« Fazio kam zurück. »Alles erledigt.«
    Er hatte keine Lust zu reden. Um fünf Uhr teilte Catarella am Telefon mit, dass Signor Giro eingetroffen sei. »Das muss Piro sein«, sagte Fazio. »Was mach ich mit ihm?«
    »Er soll in Mimis Büro Platz nehmen. Und lass ihn warten, dieses Aas.«
    Um Viertel nach fünf klingelte das Telefon. »Ah, Dottori, Dottori!«
    »Stell ihn durch«, sagte Montalbano und stellte das Telefon auf laut.
    »Buongiorno, Signor Que…«
    »Montalbano? Hören Sie mir aufmerksam zu und antworten Sie nichts. Ich bin in Rom, beim Staatssekretär, und habe keine Zeit zu verlieren. Ich bin verständigt worden über das, was da vor sich geht. Unter anderem haben Sie nicht einmal Dottor Tommaseo über die erfolgte Einbestellung des Vorstandes des »Guten Willens« benachrichtigt. Von genau dieser Minute an geht die Ermittlung über an den Leiter der Mordkommission, an Dottor Filiberto. Verstanden? Sie dürfen sich nicht mehr länger mit diesem Fall befassen. Auf keine Weise und in keiner Form. Verstanden? Arrivederla.«
    »Quod erat demonstrandum, was zu beweisen war«, kommentierte Augello. Das andere Telefon klingelte.
    »Wer kann das denn sein?«, fragte sich der Commissario. »Der Papst, der dich exkommuniziert«, sagte Mimi. Montalbano nahm den Hörer auf. »Ja?«, sagte er ganz allgemein.
    »Montalbano? Wir hatten noch nicht die Gelegenheit, uns kennenzulernen, ich bin Emanuele Filiberto, der neue Leiter der Mordkommission. An welchem Punkt seid ihr mit euren Ermittlungen angelangt?«
    »An dem Punkt, den du willst.«
    »Was heißt das?«
    »Willst du zum Beispiel, dass ich dir den Vor- und Familiennamen des ermordeten Mädchens nenne?«
    »Warum nicht?«
    »Willst du, dass ich dir sage, dass Tommaso Lapis der Chef einer Bande von Diebinnen war?«
    »Warum nicht?«
    »Willst du, dass ich dir den Namen von Lapis' Mörder sage?«
    »Warum nicht?«
    »Willst du, dass ich dir etwas über die Verbindungen zwischen Lapis und einer Wohltätigkeitsorganisation sage, die »Der Gute Wille« heißt und allerhöchsten, aber wirklich allerhöchsten Schutz genießt? Oder soll ich aufhören und dir nichts weiter sagen?«
    »Warum schlägst du mir vor, aufzuhören, wenn es gerade richtig schön wird?«
    »Soeben hat mich der Questore aus Rom angerufen.«
    »Mich auch.«
    »Was hat er dir gesagt?«
    »Er hat mir gesagt, ich soll vorsichtig vorgehen.«
    »Und das war alles?«
    »Das war alles. Die Verbindung mit der Wohltätigkeitsorganisation interessiert mich besonders. Das kann nicht länger auf die leichte Schulter genommen werden. Hast du ›Retelibera‹ gesehen?«
    »Nein. Was haben die gemacht?«
    »Sie machen großes Aufheben um diese Sache. Um die Betrügereien von diesem Piro. Stell dir vor, innerhalb von drei Stunden haben sie schon zwei Sondersendungen gebracht.«
    »Also, hör zu. Jetzt gleich wird mein Stellvertreter zu dir kommen, Dottor Augello. Der ist über alles informiert.«
    »Ich erwarte ihn.«
    Montalbano legte den Hörer auf und blickte Fazio und Mimi an, die alles mit angehört hatten.
    »Vielleicht gibt es doch noch einen Richter in Berlin, wie der Müller in der vielsagenden Anekdote hofft, die ihn dem preußischen König gegenüberstellt«, sagte er, als er aufstand. »Mimi, nimm den Cavaliere Piro mit. Unser Freundschaftsgeschenk an Filiberto. Macht's gut, Jungs.
    Wir sehen uns in ein paar Tagen.«
    Gallo erwartete ihn auf dem Flur.
    »Schaffst du es in einer Stunde bis Punta
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