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Commander Scott 12 - Planet der Verbannten

Commander Scott 12 - Planet der Verbannten

Titel: Commander Scott 12 - Planet der Verbannten
Autoren: Gregory Kern
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soll ich tun?« fragte Thoreau verstört. »Das, was Ihnen gerade einfällt«, gab Scott zurück. Er dachte nicht daran, Thoreau jetzt noch einen ausgeklügelten Plan vorzulegen, weil er der Meinung war, daß der Mann endlich begreifen mußte, daß eine solche Aktion wie diese nach keinem Führerprinzip funktionieren konnte. Alles, worauf es hier ankam, war spontanes Handeln.
    Scott, Adams und Travers sprangen ins Wasser und schwammen laut rufend auf die Oberon zu. Petrakis, der sofort einen Feldstecher auf sie richtete, griff nach seiner Waffe und schrie, als die drei Männer nahe genug heran waren: »Wer seid ihr? Was wollt ihr?«
    Scott schwamm seelenruhig weiter, jeden Augenblick darauf gefaßt, blitzschnell untertauchen zu müssen. Nach Luft schnappend hielt er sich an der bis ins Wasser reichenden Strickleiter fest, die zur Luftschleuse der Oberon hinaufführte.
    »Mein Name ist Scott«, sagte er. »Wir sahen Sie "von der Küste aus und wollten unsere Hilfe anbieten. Können Sie uns gebrauchen? Man spricht bereits in allen Lagern von Ihnen, Petrakis, und...«
    In Petrakis Augen funkelte es wütend. Er richtete die Dione voll auf Scott und erwiderte mit zynischer Stimme: »Für Sie immer noch Mister Petrakis, verstanden? Ist einer Ihrer Freunde ein Fachmann?«
    Scott nickte, seine aufsteigende Wut mit aller Kraft unterdrückend, und zeigte auf den neben ihm schwimmenden Adams, der mit seinem jetzt nassen, schulterlangen Haar und seiner Zahnlücke tatsächlich wie ein übler Galgenvogel aussah. »Kommen Sie rauf! Aber merken Sie sich eines: Hier bin ich der Boß. Derjenige, der sich zuerst an fremden Eigentum vergreift, ist ein toter Mann!« Sie kletterten zur Schleuse hinauf und Adams gab den Männern in den Booten die Anweisung, ihre sinnlosen Versuche einzustellen und die Taue zu kappen.
    Petrakis ließ die Fremden keine Sekunde aus den Augen, als sie sich auf den Weg zur Zentrale machten. Unterwegs öffnete sich eine Tür, und unverhofft tauchte Veera Stryker vor ihnen auf, eine der Frauen, die von Petrakis Männern geraubt worden war. Als sie Scott, Travers und Adams sah, weiteten sich ihre Augen in ungläubigem Erstaunen, aber ein scharfer Blick aus Scotts Augen verhinderte, daß sie etwas sagte. Verstört zog sie sich in ihre Kabine zurück.
    Petrakis hatte nichts gemerkt. In der Zentrale machte sich Adams zunächst an den einzelnen Geräten zu schaffen, während Travers so tat, als gehe er ihm dabei zur Hand.
    Scott musterte die Männer, die sich allmählich um sie drängten und kam auf ungefähr sechshundert Jahre Zuchthaus. Sie waren alle nicht mehr ganz jung; Petrakis selbst gehörte mit seinen etwa vierzig Jahren zu den Jüngsten überhaupt, was bedeutete, daß sich diese Leute bereits seit langer Zeit auf diesem Planeten befanden. Ihre Gesichter waren von Wind und Sonne gebleicht, aber ihr Haupthaar und ihre teilweise bis auf die Brust wallenden Bärte zeugten von langem Alleinsein. Obwohl sie sich in die Uniformen der ehemaligen Schiffsbesatzung gezwängt hatten, machten sie einen heruntergekommenen, verwahrlosten Eindruck.
    Petrakis sagte: »Wollen Sie sich uns anschließen?« Scott nickte. »Natürlich. Um von diesem Planeten wegzukommen, würden wir alles tun, was in unserer Macht steht. Was fehlt dem Schiff denn?«
    »In erster Linie ein paar fähige Ingenieure und ein erfahrener Raumpilot, der imstande ist, die Kiste aus der Atmosphäre herauszubringen. Unser bisher bester Mann, Garcia, hat sich einen Arm und sechs Rippen gebrochen, als er versuchte, nach einem kurzen Rundflug die Oberon wieder auf das Wasser zu setzen. Seitdem stecken wir hier fest, und Garcia liegt im Lazarett.«
    »Ich glaube, daß ich das Schiff mit etwas Glück steuern kann«, sagte Scott ruhig. Zu Adams gewandt, sagte er: »He, Mac! Bist du klar mit den Instrumenten?«
    Adams nickte. »Aye, aye, Barry!« Sie zwinkerten sich zu.
    Scott nahm im Pilotensitz Platz und Adams im Sitz des Astrogators. Travers setzte sich neben Scott, ohne zu wissen, was er tun sollte. Er achtete auf Scotts Hände und verstand, daß er sich mit aller Kraft an die Lehne seines Sitzes anklammern sollte.
    Als Scott die Oberon startete, brach in der Zentrale das absolute Chaos aus. Der plötzliche, überhöhte Andruck riß die versammelte Mannschaft von den Beinen und fegte sie durch den kreisrunden Raum, bis die durcheinander purzelten und sich die Köpfe an den Metallwänden blutig schlugen.
    Petrakis, der noch immer die Dione in der Hand hielt,
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