Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Commander Scott 10 - Die Transmitter-Falle

Commander Scott 10 - Die Transmitter-Falle

Titel: Commander Scott 10 - Die Transmitter-Falle
Autoren: Gregory Kern
Vom Netzwerk:
schien violett und zauberte abstrakte Muster auf die alptraumhafte Landschaft. Alle paar Minuten wechselte das Mondlicht in eine leicht orangefarbene Tönung.
    Nach einer Weile war es Monroe, als würden sämtliche Konturen instabil. Wie eine leichte Welle lief es über die Welt, erschütterte sie, brachte sie ins Wanken wie die Verzerrung eines Unterwasserfilms und wurde dann wieder stabil. Monroes Gesicht war von leichenhafter Blässe. Er lauschte in sich hinein, schien einem Impuls nachzuhören, der sein gesamtes Denken lähmte. Der See dort draußen zog ihn magisch an. Auf eine rätselhafte Art fühlte er sich gezwungen, jetzt dort hinzugehen. Wie gefährlich das war, interessierte ihn nicht.
    Keiner hätte zu sagen gewußt, was in ihm vorging. Hing es mit den rätselhaften Vorgängen der Spacewalker zusammen, oder zog ihn das Mondlicht in seinen Bann!
    Er selbst wußte es nicht. Er ahnte, daß er bald verrückt werden würde, wenn er noch länger über das Schiff und seine Männer nachgrübelte. Über die alten Männer!
    Verzweifelt versuchte er sich alles wieder ins Gedächtnis zurückzurufen. Die Zeit! Was war das, wie wirkte sie sich aus? Weshalb war ihm nichts geschehen, und aus welchem Grund waren alle anderen tot und so schnell gealtert?
    Nein, er mußte verrückt sein. Eine andere Alternative gab es nicht. Er war tatsächlich verrückt. Er träumte das alles nur, alles was um ihn herum passierte.
    In Wirklichkeit war er irgendwo auf der Erde und schlief und träumte wirres Zeug.
    Er stieg in seine Kleider und öffnete die Tür der Kabine.
    Diese Stille! Diese unheimliche Ruhe! Es war zum Wahnsinnig werden! Kein noch so geringer Laut drang an sein Ohr. Alles war wie in dicke Watte gepackt.
    Ein paar Minuten später stand er auf dem Boden einer unwirklich anmutenden Welt, bizarr, pittoresk, verrückt, dem Gehirn eines schizophrenen Malers entsprungen.
    Demis Monroe lenkte seine Schritte zum See, und jetzt endlich hörte er das erste Geräusch. Ganz feines leises Singen erfüllte die Luft, die wieder leicht nach Vanille roch. Das Singen kam aus der Richtung des erstarrten Wassers. Es klang wie eine Melodie des Todes, die ein außerirdisches Wesen auf einem unbekannten Instrument spielte. Aufgezogen wie eine Marionette ging er weiter. Er lächelte glücklich. Plötzlich fühlte er sich frei und unbeschwert, losgelöst von allem.
    Dicht vor dem See blieb er stehen. Leises Klingen erfüllte die Luft, das Wasser zog sich vor ihm zurück, verschwand ganz weit hinten am Horizont. Das Mondlicht wechselte, und für eine winzige Zeitspanne dachte Monroe wieder normal. Wie war das mit den Gauklerwesen, die sie hier entdeckt hatten? Jene handtellergroßen Geschöpfe, die aus dem Wasser flogen, alles mit ihrer verheerenden Säure verbrannten, und die, wenn man sie nicht sah, Trugbilder erzeugten, um ihre Beute anzulocken.
    Es war eine Semi-Intelligenz, die im Wasser lebte, oder die aus einer riesigen Amöbe bestand, die den See darstellte.
    Das hatten sie noch nicht ganz erforscht. Aber es gab hier etwas, das Menschen oder Tiere anzulocken vermochte.
    Das spielte jetzt keine Rolle, dachte Demis Monroe. Dann war das Bild wieder verschwunden, seine Gedanken machten einen weiten Sprung. Wieder starrte er auf das Wasser, das ganz hinten 'nur noch als schmaler Strich zu erkennen war. Auf dem Grund des Sees blinkte und gleißte es in tausend verheißungsvollen Farben.
    Monroe ging weiter, das Ufer hinab und auf das vermeintliche Wunderland zu.
    Bisher hatte er es jedesmal umgangen, und einen weiten Bogen um den unheimlichen See gemacht. Heute war das anders. Da hatte er ganz in der Nähe des Wassers in dem Raumschiff geschlafen und nur das Mondlicht hatte ihn geweckt, wie er meinte.
    Er machte noch ein paar weitere Schritte, dann blieb er stehen. Seine Augen wurden groß und starr, sein Mund verformte sich zu einem qualvoll verzogenen Oval.
    Dann gellte sein unmenschlicher Schrei durch die Stille.
     
    *
     
    Commander Scott erwachte schweißgebadet. In der Kabine war es trotz der Klimaanlage schwül und drückend.
    Da kam der Schrei wieder. Grauenhaft und überlaut, in der höchsten Tonlage abrupt abbrechend.
    Die Außenmikrofone waren eingeschaltet und gaben jedes Geräusch wieder, das von draußen kam. Das war eine reine Vorsichtsmaßnahme gegen unbekannte Tiere.
    Scott kleidete sich blitzschnell an, drückte dann auf den Alarmschalter, der die anderen Männer weckte, und stürmte schon nach draußen. Den Strahler hielt er
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher