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Commander Scott 03 - Die Rebellenwelt

Commander Scott 03 - Die Rebellenwelt

Titel: Commander Scott 03 - Die Rebellenwelt
Autoren: Gregory Kern
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und Frieden - und echte Hingabe. Es war ganz reizend von Ihnen, mich zu Ihrer Party einzuladen, Madam.«
    »Nennen Sie mich Claire«, sagte sie. »Nur nicht so förmlich, Professor.«
    »Und nennen Sie mich Jarl«, sagte er. »Was bedeuten schon Titel unter Freunden?«
    »Freundschaft ist das erste Gebot der Zheltyana«, sagte sie jetzt mit ernster Stimme. »Männer und Frauen, -Kulturen und Völker sollten sich voller Wärme und Sympathie begegnen.« Ihre Hand drückte seinen Arm. »Meister Zorach ist ein wunderbarer Mann.«
    »Ihr Lehrer«, sagte Luden, »der die Pforten der Erleuchtung geöffnet hat. Der Prophet der Urväter, Prediger des Friedens und des Verstehens aller Rassen. Der Erwählte von Zheltyana. Ich hoffe, er erweist mir die Ehre und Gnade, ihn kennenlernen zu dürfen.«
    »Sie werden ihn kennenlernen«, versprach sie. »Noch heute. Aber zuerst hole ich Ihnen etwas zu essen und zu trinken.« Sie gab einem Diener ein Zeichen. »Der Wein stammt von meinen eigenen Kellereien, der Kuchen ist von meinem Küchenchef gebacken. Bitte, greifen Sie zu.« Ein förmliches Angebot, traditionell wie früher auf der Erde die Gabe von Brot und Salz, mit der man einen Fremden in eine Gesellschaft aufnahm. Luden nahm ein Glas Wein und ein kleines Stück Kuchen. Als der Diener das Tablett Chemile darbot, sagte Luden: »Nicht für den Meister, Claire. Er ißt keine solchen irdischen Speisen wie wir und trinkt auch nur klares Wasser.«
    ,.Ein Asket!« Ihre Augen leuchteten auf, weil sie hier einen strenggläubigen Jünger der alten Lehre vor sich zu haben glaubte.
    »Wie alle, die den echten Weg suchen«, rezitierte Chemile hinter seiner Kapuze, »töten wir die Begierden des Fleisches, damit unser Geist frei wird.«
    »Auch Meister Zorach predigt uns das immer«, sagte Claire und betrachtete ihren üppigen Körper. Viel- . leicht gehorche ich seinen Geboten eines Tages - aber leider bin ich schwach. Ich brauche einen starken Arm, der mich stützt.« Ihre Augen ruhten abschätzend auf Ludens schlanker Gestalt.
    »Wir werden das später noch erörtern«, sagte Luden hastig.
    »Natürlich, Jarl. Ich darf nicht so egoistisch sein. Sie werden sicher auch die anderen Gäste kennenlernen wollen. Tanah und Lars und später vielleicht noch Robbain. Ich werde Sie vorstellen.«
    »Während sie der Frau folgten, sagte Chemile leise: »Du hast eine Eroberung gemacht, Jarl. Wenn du dich zur Ruhe setzen willst, hier bietet sich eine Gelegenheit dazu. Ein hübsches Haus, einen Haufen Geld und lange Gespräche über die Zukunft von Metelaze.«
    »Halt den Mund, Veem.«
    »Sie braucht deinen starken Arm, Jarl«, fuhr Chemile boshaft fort. Er war hungrig, und die Kuchen sahen wirklich lecker aus. »Führe sie auf den richtigen Weg und mache eine Abmagerungskur mit ihr. Wer weiß? Vielleicht schlägt unter all dem Fett ein Herz aus Gold.« Luden zog die Augenbrauen unwillig zusammen. Claire Tamor war ein verwöhntes und selbstsüchtiges Geschöpf einer dekadenten Kultur, die alles mitmachte, was gerade in Mode war. Aber sie war auch eine unentbehrliche Vermittlerin, damit er mit den Staatsräten von Metelaze Kontakt aufnehmen konnte, ohne Verdacht zu erregen. Aber er haßte es, Theater zu spielen, und seine unbestechliche Intelligenz schreckt vor der Fassade zurück, die er sich zulegen mußte. Der Unsinn, den er plappern mußte, war ihm ein Greuel. Und Chemiles bissige Bemerkungen halfen ihm keineswegs über seine Hemmungen hinweg.
    Er zwang sich wieder zu einem Lächeln, als ihn die Gastgeberin einer schlanken jungen Dame vorstellte. Sie trug ein schlichtes schwarzes Kleid, das nur am Saum mit einer Goldborte besetzt war. Sie hatte die Haare kurz geschnitten. Ihr Mund war hart und ohne Schminke. Ihre Augen waren schmal, kalt und nachdenklich.
    »Tanah Parnu«, sagte Claire. »Unsere einzige weibliche Staatsrätin. Tanah, das ist Professor Jarl Luden und ein Begleiter, Meister Veem Chemile. Nehme dich der beiden an.«
    »Einen Augenblick«, unterbrach Chemile. »Mit Ihrer Erlaubnis, Madam, möchte ich gern meditieren. Haben Sie vielleicht ein Zimmer im Haus, wo ich allein sein kann?«
    »Meditieren?« Sie sah etwas verwirrt aus. »Hier und jetzt?«
    »Ich spüre einen bösen Einfluß, der beseitigt werden muß. Wahrscheinlich die Ausstrahlung eines Ihrer Diener, der nicht' an die wahre Lehre glaubt. Und es ist Zeit, mit den Geistern der Verstorbenen Zwiesprache zu pflegen. Mehr darf ich darüber nicht sagen.«
    Wie immer trug Chemile viel
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