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Commander Scott 03 - Die Rebellenwelt

Commander Scott 03 - Die Rebellenwelt

Titel: Commander Scott 03 - Die Rebellenwelt
Autoren: Gregory Kern
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vor...«
    »Eine öffentliche Hinrichtung«, unterbrach Kazym, »was sonst? Aber das wird nicht nötig sein. Diese Männer werden nicht sterben. Wir brauchen Arbeitskräfte, und tote Männer können nicht an der Erfüllung unserer großen Aufgabe mitarbeiten. Und jetzt zu dir selbst.« Wieder wendete er sich der Sprechanlage zu. »Schickt Corand und Lettelle hierher. Ich muß einen Mann einem Verhör aussetzen.«
    Sie führten ihn in eine kleine, fensterlose Kammer, die mit einem massigen Stuhl und einer Unzahl Geräten vollgestopft war. Scott wurde angeschnallt und sah gelassen zu, wie die elektronischen Geräte angeschlossen wurden. »Ein Lügendetektor«, sagte Kazym. »Wenn du gelogen hast und noch lügst, wirst du den nächsten Tag nicht mehr erleben. Fangt an!« Die Techniker verstanden etwas von ihrer Aufgabe; aber Scott besaß eine Eigenschaft, die ihnen unbekannt war. Er hatte sich die ClumeDisziplin in harter Arbeit angeeignet, die ihm vollkommene Beherrschung seines Körpers beschert hatte. Er konnte seinen Herzschlag beeinflussen, seine Schweißabsonderung und die Drüsentätigkeit. Und er hatte auch nicht gelogen. Er würde nur im äußersten Notfall zu diesem Mittel greifen. Und die am schwersten zu tarnende Lüge - die eigene Identität - hatte er dadurch vermieden, daß er die Wahrheit gesagt hatte. Er vertraute darauf, daß weder Kazym noch seine Trabanten etwas von FTA und seinen geheimen Agenten wußten.
    Das Verhör dauerte bis zur Morgendämmerung, und am Ende war Kazym tatsächlich überzeugt, daß Barry Scott nur das sein konnte, was zu sein er vorgab: Ein ehrgeiziger Mann, der sich an einen aufsteigenden Stern anklammerte, ohne Skrupel und Rücksicht auf sich selbst.
     
    *
     
    Die Party war bereits voll im Gang, als Luden eintraf. Er blinzelte in den gleißend hellen Raum hinein, betrachtete das bunte Gemisch der Gäste und die Diener, die mit den Getränken hin und her eilten. Er sah die Girlanden, die Lampions und sog den Duft der Räucherkerzen ein. Eine Kapelle spielte einen barbarischen Rhythmus, und die Menschen bewegten sich danach. Die Musik war aufreizend und berechnet in ihrer Wirkung.
    »Ein ziemlicher Rummel, Jarl«, flüsterte Chemile. Er stand neben dem Professor, eingehüllt in eine lange Kutte mit einer Kapuze. Sein Gesicht war im Schatten des dunklen Kapuzenstoffes kaum zu erkennen. »Alle ziemlich vergnügt.«
    »Wir sind im Einsatz, Veem.«
    »Sicher. Aber warum soll man sich nicht auch ein bißchen Vergnügen gönnen? Das Büfett sieht nicht übel aus. Du ißt nichts und du trinkst nichts«, warnte Luden seinen Begleiter. »Das gehört zu deiner Rolle.«
    »Eine verdammt asketische Angelegenheit«, murmelte Chemile. »Ich hoffe, ich darf mich wenigstens ein bißchen entspannen.«
    »Professor!« Die Gastgeberin kam lächelnd und mit ausgestreckten Händen auf die beiden zu. Schmuck glitzerte an ihren dicken Handgelenken und unter ihrem Doppelkinn. Claire Tamor mußte einmal ein schönes Mädchen gewesen sein; doch zu große Nachsichtigkeit mit sich selbst, hatte sie um ihre gute Figur gebracht. »Wie nett von Ihnen, hierher zu kommen. Natürlich ist auch Ihr Freund herzlich willkommen.« Ihre kleinen, aber scharfsichtigen Augen musterten Ludens Begleiter.
    »Ein Genosse, Madam. Gestatten Sie mir, Ihnen Veem Chemile vorzustellen, ein Meister der geheimen Künste und Kenner der alten Mysterien.« Luden hüstelte bescheiden. »So wie ich selbst.«
    »Ihr Ruf ist Ihnen lange vorausgeeilt, Professor«, sagte Claire lächelnd. »Staatsrat Statender hat erst gestern von Ihnen gesprochen. Sind Sie nicht der Mann, der die Quendial-Artefakten entdeckt hat? Die alten Moomianischen Schriftrollen?«
    Luden verneigte sich. »Ein purer Zufall, Madam.«
    »Sie sind zu bescheiden. Aber ich liebe Bescheidenheit.« Sie legte ihre Hand vertraulich auf Ludens Arm. »Wenn Sie an den Urvätern interessiert sind, ist Metelaze der ideale Ort für Ihre Forschungen. Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wieviel Glück uns allen das Wissen um die alten Geheimnisse gebracht hat. Zum ersten Mal in unserer Geschichte sind wir sicher, daß wir den richtigen Weg verfolgen, wie er uns von unseren Urvätern vorgeschrieben war. Zu wissen, daß wir das Richtige tun und bald den Reichtum des uralten Paradieses wieder besitzen... was für ein herrliches Gefühl.«
    »Es macht Sie glücklich und schön«, sagte Luden galant. Er sog die parfümgeschwängerte Luft in die Lungen. »Es herrscht hier so viel Heiterkeit
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