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Commander Scott 03 - Die Rebellenwelt

Commander Scott 03 - Die Rebellenwelt

Titel: Commander Scott 03 - Die Rebellenwelt
Autoren: Gregory Kern
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zu dick auf, und Luden wunderte sich, daß jemand den Unsinn glaubte, den Chemile verzapfte. Trotzdem musste er erkennen, daß das Unglaubliche und der Aberglaube ohne Widerspruch hingenommen wurden.
    »Natürlich, Meister, ich verstehe. Sie.« Claire klatschte in die Hände, und ein Diener eilte zu ihr. »Führen Sie Meister Chemile in die Bibliothek und sorgen Sie dafür, daß er nicht gestört wird.«
    »Jawohl, Madam.« Der Diener verneigte sich und eilte der Gestalt in der Kutte voraus. Natürlich wollte Chemile nicht meditieren, sondern nur spionieren.
    Als Luden und die Staatsrätin allein geblieben, sagte Tanah Parnu: Sie sind also Professor Luden. Der Entdecker der Quendial Artefakten, nicht wahr?«
    »Sie haben von ihnen gehört?«
    »Wer hat das nicht hier auf Metelaze? Sie gaben uns den letzten Hinweis, wie man die Sprache der Urväter lesen muß. Oder so wird es wenigstens behauptet.«
    »Wer behauptet es, Madam?«
    »Die Gläubigen, die Anhänger von Zheltyana. Aber Sie wissen das natürlich alles längst schon.«
    »Ich habe davon gehört«, gab Luden zu. »Das ist der Anlaß meiner Reise hierher. Wenn Ihre Zauberer tatsächlich das Rätsel der alten Geheimnisse gelöst haben, ist das eine überragende Entdeckung.«
    Sie spürte eine leise Ironie in seiner Antwort, und wieder wurden ihre Augen wachsam und kühl. »Nicht meine Zauberer, Professor«, sagte sie entschieden. »Ich bin Politikerin und befasse mich mit der Wirklichkeit. Und deshalb kann ich kaum glauben, daß Sie als intelligenter Mann so eine unmögliche Behauptung wirklich ernst nehmen können. Liefern die Quendial Artefakten tatsächlich den Schlüssel für das Verständnis der Sprache der Urväter?«
    »Soweit ich es beurteilen kann -nein.«
    »Und die Moomianischen Schriftrollen?« . sind nicht korrekt bezeichnet. Es handelt sich nicht um Schriftrollen im historischen Sinn. Es sind vielmehr Metallplatten, auf denen bestimmte Symbole eingraviert sind. Oder auch nur Markierungen, die als Symbole gelten könnten. Persönlich halte ich diese Platten für irgendwelche von einer Maschine hergestellten Ausschußteile. Die Unregelmäßigkeiten an der Oberfläche der Platte, die keinem mathematischen Muster folgen, können durch die Einwirkung harter Strahlen entstanden sein. Eine Kahodenplatte, die unterschiedlichen Strömen elektronischer Teilchen ausgesetzt wird, zeigt ähnliche Muster. Natürlich hat dieser Vergleich keine Beweiskraft. Metall, das zum Beispiel mit Säure besprüht wird, würde sich ebenfalls in ähnlicher Weise verändern.«
    »Die Behauptungen der Zauberer hier auf Metelaze sind also aus der Luft gegriffen, nicht wahr?« fragte sie gelassen.
    »Das will ich damit nicht gesagt haben. Ich muß mich erst selbst davon überzeugen.«
    »Sie sind wenigstens ehrlich. Als ich Sie mit Ihrem - hm - Begleiter hereinkommen sah, hatte ich so meine Zweifel.«
    »Meister Chemile ist ein Mystiker«, sagte Luden rasch. »Er hat ungewöhnliche Kräfte. Man lernt im Leben nie aus. Und vielleicht kann ich auch etwas von den Zauberern lernen. Möglicherweise besitzen sie Informationen, die mir bisher unbekannt geblieben sind.«
    »Vielleicht.« Sie war wieder verschlossen wie eine Auster.
    »Kenntnisse, die vielleicht die wirtschaftlichen Verhältnisse auf Metelaze verändern können«, deutete er vorsichtig an. »Wenn die Geheimnisse der Zheltyana wirklich gelöst sind, kann das von unschätzbarem Wert für die Entwicklung eines Planeten sein.«
    »Es wäre Metelaze zu wünschen«, sagte sie. Tanah Parnu blickte auf die Uhr. »Es ist später, als ich gedacht hatte. Ich muß jetzt gehen. Wenn Sie finden, was Sie suchen, wäre ich sehr daran interessiert, davon zu erfahren.«
    »Und wo kann ich Sie finden?«
    »In meinem Büro. Ich bin meistens dort. Wiedersehen, Professor. Es war mir ein Vergnügen.«
    Er blickte der schlanken, schlichten Gestalt nach. Eine Frau voller Entschlußkraft und Pflichtgefühl. Eine Frau, die ihre persönlichen Wünsche den Pflichten ihres Amtes untergeordnet hatte. Und wie bei allen Politikern war das, was sie verschwiegen hatte, wichtiger als das, was sie gesagt hatte.
    »Jarl!« Claire kam wieder auf den Professor zu. »Taneh ist bereits gegangen? Ich frage mich nur, warum sich so eine gutaussehende Frau hinter Aktenbergen versteckt. Ich behaupte, eine Frau gehört in ein Haus zu ihrem Mann. Falls sie einen hat. Stimmen Sie mir bei?«
    Luden nickte nur.
    »Sind Sie verheiratet, Jarl? Nein? Nun, das kann sich ja
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