Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Commander Scott 03 - Die Rebellenwelt

Commander Scott 03 - Die Rebellenwelt

Titel: Commander Scott 03 - Die Rebellenwelt
Autoren: Gregory Kern
Vom Netzwerk:
Schleier gelüftet. Beschreibe mir das Schlafzimmer unser Gastgeberin!«
    »Tricks«, entgegnete Zorach wegwerfend. »Mummenschanz. Ich befasse mich nicht mit solchen Kleinigkeiten.«
    »Vielleicht kannst du es nicht?« meinte Chemile mit einem Achselzucken. »Ich werde meinen Geist dorthin schicken, um zu sehen, was es dort zu sehen gibt«, sagt er salbungsvoll. »Die Wände sind mit Stoff bespannt - ein Muster aus Blumen, mit Gold- und Silberfäden durchwirkt. Ein sehr breites Bett, mit einem goldenen Fell bespannt. Am Fußende eine Truhe. Darin ein Buch mit Abbildungen. Die erste zeigte eine Frau und einen Mann, die sich...«
    »Nein«, unterbrach Claire hastig, »bitte nicht ..«
    »Dann eine Schatulle mit Juwelen, ein Collier, ein Kopfschmuck aus Diamanten, eine FiligranHalskette aus Silber mit Rubinen. In einem Fach finden sich teure Parfüme und duftende Puder - Ostoloph, Andasta, Lesamak. Und dann das Porträt eines Kindes.«
    Seine Stimme murmelte weiter hohl aus der Tiefe der Kapuze. Zorach trat dichter an Chemile heran und starrte mit zusammengezogenen Augenbrauen in den Schatten unter der Kapuze. Er schüttelte leise den Kopf, offenbar betroffen, was er sah oder besser nicht sah. Nämlich einen leeren Raum unter der Kapuze. Er hob die Hand, um die Kapuze zurückzustreifen.
    Luden packte rasch Zorachs Hand.
    »Seid vorsichtig, Meister! Ihr wißt am besten, welche Kräfte hier im Spiel sind.«
    »Ein Trick.« Zorach war sichtlich erschüttert. Chemile stand offenbar ohne Kopf vor ihm. »Es muß sich um einen Trick handeln.«
    »Nein.« Wenigstens Claire war jetzt überzeugt. »Mein Schlafzimmer ist verschlossen, und nur ich besitze den Schlüssel zu diesem Raum, Meister!« Sie fiel vor Chemile auf die Knie und faßte seine Kutte an. Doch er hob sie sacht wieder vom Boden auf.
    »Das ist nur ein kleiner Beweis meiner Fähigkeiten«, sagte er ruhig. »Doch wie Meister Zorach schon bestätigt hat, nicht zu vergleichen mit dem großen Zauber, der das Schicksal der Welt beeinflussen kann. Jedem Eingeweihten ist seine Macht gegeben. Die einen verwenden sie so, die anderen wieder anders. Mein Weg ist festgelegt; aber ich begleite gern jemand, der eine andere Route gewählt hat. Um zu helfen, beizustehen und zu lernen.«
    »Um zu glauben«, sagte Zorach mit sonorer Stimme. »Demut und Gehorsam gehören auch dazu.«
    »Richtig, Meister, Gehorsam.«
    Zorach hob wieder die Hände, die Fingerspitzen nach oben. In jeder Handfläche flackerte jetzt eine Flamme auf.
    »Sei heute nacht im Tempel der Wahrheit. Dort werde ich dir Dinge zeigen, die du keinem anderen verraten darfst. Falls du dein Versprechen brichst, werden diese Flammen dein Herz verbrennen, ganz gleich, wo du steckst.« Die Flammen erloschen wieder, und der Bann war gebrochen. Ein Mann lachte nervös auf. Die Kapelle begann wieder zu spielen. Die Gesellschaft kam wieder in Bewegung. Zorach verließ die Party, begleitet von seinen Jüngern. Auch Luden beschloß aufzubrechen, als er den begehrlichen Blick seiner Gastgeberin sah. Draußen schneite es. Der scharfe Wind reizte Ludens Laune zu noch größerer Bitterkeit. »Du Dummkopf!« schimpfte er, »du verdammter Schauspieler. Mußtest du unbedingt Zorach herausfordern?«
    »Klasse, was?« erwiderte Chemile grinsend. »Und so einfach. Ein Kinderspiel, an den Wachen vorbeizukommen, und das Schloß war auch kein Problem. Ich hatte ja keine Ahnung, daß ich in ein Schlafzimmer eingedrungen war...« Er pfiff leise durch die Zähne. »Das nenne ich Luxus. Und die Abbildungen erst, Jarl. Ich hatte ja keine Ahnung, wie akrobatisch eure Rasse sein kann.«
    »Trotzdem war dein Auftritt ein Fehler, Veem.«
    »Im Gegenteil, Jarl. Ich habe schon öfters mit Zauberern zu tun gehabt. Sie schlucken jeden Unsinn hinunter wie die Katze Schlagsahne. Zorach mag mich vielleicht für einen Betrüger halten; aber sicher ist er sich seiner Sache bestimmt nicht: Und als er unter meine Kapuze schaute, war er wirklich schockiert. Ein Zauberer der seinen Kopf woanders hinschicken kann, um sich dort umzuschauen.« Er setzte nach einer Pause nachdenklich hinzu. »Möchte nur wissen, wie er so schnell eine Flamme in der Hand anzünden konnte.«
    »Hauchdünne Röhren, die an seinen Armen befestigt waren, und ein Gasbehälter unter der Achsel. Veem, du wirst dich doch wohl nicht von solchem Humbug beeindrucken lassen!«
    »Solche Tricks muß ich mir auch für heute nacht einfallen lassen.«
    »Unsinn. Alles, was du brauchst, ist dein
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher