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Commander Perkins 01 - Der rote Nebel

Commander Perkins 01 - Der rote Nebel

Titel: Commander Perkins 01 - Der rote Nebel
Autoren: H. G. Francis
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quer über das Dach, bevor Perkins oder Hoffmann es verhindern konnten. Der Drachen folgte ihr schwankend und stieg dann plötzlich steil auf. Geschickt lenkte die Wissenschaftlerin ihn höher und höher hinauf, bis er sich dem Nebel bis auf wenige Meter genähert hatte.
    Major Hoffmann wollte protestieren, doch Perkins hielt ihn zurück.
    „Warte, Peter", sagte er. „Sie weiß, was sie tut."
    „Experimente, ganz gleich welcher Art, müssen doch nicht jetzt sein.
    Oder?"
    Commander Perkins antwortete nicht. Fasziniert blickte er nach oben.
    Ester Breadshaw gab ihm ein Zeichen, und er sah, daß sich der Nebel in spiralförmigen Wirbeln um den Drachen legte. Sie ließ den Drachen weiter steigen, bis er ganz im Nebel verschwunden war. Dann schnitt sie das Band durch, mit dem sie ihn hielt und gab den Drachen somit endgültig frei.
    Sie kehrte zu den beiden Offizieren und Ralph zurück. Selbstzufrieden versenkte sie die Hände in die Taschen ihres Kittels.
    „Ich habe Sie beide und Ralph untersucht", erklärte sie. „Dabei habe ich festgestellt, daß der Dimensionsbrecher doch etwas bei Ihnen verändert hat. Nicht in negativem Sinne und auch nicht so, daß man von einer schwerwiegenden Veränderung sprechen könnte. Aber immerhin."
    „Was hat das mit dem Drachen zu tun?" fragte Ralph.
    „Wir arbeiten mit außerordentlich verfeinerten Methoden der Ge-hirnstrommessung", erklärte sie. „Daher kommen wir auch zu besonders aussagekräftigen Ergebnissen. Diese werden auf Magnetbändern festgehalten. Nun gut, am Drachen war ein kleines Tonbandgerät befestigt. Und ein Sender war auch dabei. Mit diesem habe ich die Ergebnisse unserer Untersuchung bei dir, Ralph, bei Commander Perkins und Major Hoffmann abgestrahlt. Wie du sehen konntest, war das Energiewesen davon fasziniert." Ralph spürte einen unangenehmen Druck im Magen.
    „Aber das kann bedeuten, daß es sich gleich auf uns stürzen und in sich aufnehmen wird", sagte er.
    „Leider", entgegnete Professor Breadshaw scheinbar gleichgültig.
    „Kommen Sie mit nach unten."
    „Was haben Sie vor?" fragte Commander Perkins.
    „Das werden Sie gleich erfahren", antwortete sie. Die Wissenschaftlerin, die beiden Offiziere und Ralph kletterten die Leiter herunter und hasteten durch die Gänge des wissenschaftlichen Instituts. Ralph spürte, daß das Unheimliche näher kam. Ihm wurde übel.

Tödliche Neugier
    Commander Perkins, Major Hoffmann und Ralph stürmten durch das Hauptportal des Forschungsinstituts nach draußen. Sie rannten auf das Raumschiff zu. Professor Ester Breadshaw hatte es abgelehnt, die Hunde allein zu lassen.
    „Schneller", rief Perkins und blickte nach oben. „Der Nebel hat sich abgesenkt. Es dauert nicht mehr lange, und dann ist alles vorbei." Sie erreichten das Raumschiff. Der Kommandant öffnete die 110
    Schleuse und schob Ralph hinein. Der Junge drehte sich aus einem instinktiven Gefühl heraus um. Es geschah im gleichen Moment, als auch Commander Perkins sich Major Hoffmann zuwandte.
    Peter Hoffmann blickte sie mit weit aufgerissenen Augen an. Sein Mund öffnete sich zu einem Schrei. Er streckte die Hände aus, als suche er irgendwo Halt.
    „Peter!" schrie Commander Perkins entsetzt. „Hierher!"
    Die Gestalt des Majors wurde plötzlich durchsichtig. Sein Gesicht verzerrte sich, als ob er fürchterliche Schmerzen litte.
    Bruchteile von Sekunden darauf verschwand Hoffmann. Nur noch die Abdrücke seiner Füße blieben auf dem staubigen Boden zurück.
    Commander Perkins schnellte sich in die Space boy. Er schlug das Schleusenschott hinter sich zu.
    „In die Zentrale!" schrie er, während Ralph noch gelähmt vor Entsetzen in der Schleuse stand. Er kletterte nach oben. Und noch ehe Ralph sich von seinem Schrecken erholt hatte, brüllten die Triebwerke des Raumschiffes auf.
    Als Ralph in die Hauptleitzentrale der Space boy kam, stieg das Raumschiff bereits auf.
    „Nimm dich zusammen!" brüllte Commander Perkins ihn an. „Es liegt allein an dir, ob wir durchkommen. Nun tu endlich etwas. Wehre dich."
    Der Junge zuckte zusammen. Ihm wurde bewußt, daß er sich von dem Schrecken über den unwiederbringlichen Verlust Peter Hoffmanns lahmen ließ. Er spürte die Übelkeit, die immer mächtiger in ihm wurde, aber er leistete ihr noch keinen Widerstand. Jetzt erkannte er, daß er sich damit selbst verlorengab.
    Namenlose Angst erfaßte ihn.
    Er hatte die ganze Zeit über gewußt, daß der rote Nebel Menschen in sich aufnehmen konnte, aber er hatte noch
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