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Commander Perkins 01 - Der rote Nebel

Commander Perkins 01 - Der rote Nebel

Titel: Commander Perkins 01 - Der rote Nebel
Autoren: H. G. Francis
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waren sie schon unter-116
    wegs zur Gospel-Station. Sie trugen Raumanzüge.
    Ralph, der schon öfter außerhalb von Delta 4 gewesen war, hüpfte mit geschickten Känguruh-Bewegungen durch den Mondstaub. Sie waren notwendig, weil die Schwerkraft in der natürlichen Umgebung des Mondes nur ein Sechstel der Erdschwerkraft betrug. Sich unter solchen Bedingungen zu bewegen, war nicht leicht. George schaffte nur wenige Meter, dann segelte er über einen flachen Hügel hinweg und flog auf den Bauch. Ralph mußte ihm helfen, wieder auf die Beine zu kommen.
    „Ich hatte keine Ahnung, daß das so schwer ist", sagte George keuchend und griff sich nach dem Schutzhelm. Ralph konnte gerade noch verhindern, daß er ihn öffnete.
    „Reiß dich zusammen", rief er ihm zu, „sonst bringe ich dich sofort zurück. Und jetzt halte den Mund. Man kann uns hören, weil wir über Funk miteinander reden."
    George wurde grau im Gesicht. Er begriff, daß er beinahe den tödlichen Fehler gemacht hätte, sich dem luftleeren Raum auszusetzen. Er überließ sich nun ganz Ralph, der ihn behutsam und geschickt zur Atomforschungsstation Gospel führte. Durch ein Sicherheitsschott gelangten sie ins Innere, wo sie die Raumanzüge ablegten.
    George blickte enttäuscht auf die komplizierte Maschine, die das Kernstück der Anlage bildete. Es war ein riesiges Rohr, das von noch mächtigeren Magneten umgeben wurde. Das Rohr bildete einen Ring, der einen Durchmesser von fast zwei Kilometern hatte. In diesem Ring wurden bei früheren Forschungsarbeiten Gase auf Temperaturen von mehr als einer Million Grad Celsius gebracht.
    „Man kann ja gar nichts sehen", meinte George enttäuscht. „Ich hatte mir das ganz anders vorgestellt."
    Die Maschinen summten, obwohl zur Zeit keine atomaren Partikel im Ring beschleunigt wurden.
    „Komm mit", sagte Ralph. Er führte seinen Begleiter zu einem Raum, der eine transparente Kuppel hatte. Von hier aus konnten die 117
    Jungen die Erde sehen. Sie ging als blutroter Ball über dem Mondhorizont auf.
    „Ob es nicht geklappt hat?" fragte George.
    „Ich schätze, daß Commander Perkins erst seit ein paar Sekunden versucht, das rote Zeug anzulocken", erwiderte Ralph. „Wenn seine List klappt, dann werden wir es gleich sehen. Warte nur ab."
    „Und wenn es nicht wirkt?"
    „Du gehst mir auf die Nerven!" Ralph wollte sich George zuwenden, als sich die Erde plötzlich aufzublähen schien. Sie wurde doppelt so groß.
    Gleichzeitig wurde der rote Nebel so durchsichtig, daß die beiden Jungen die Umrisse der Kontinente sehen konnten.
    „Es wirkt!" schrie Ralph. „Paß auf. Gleich kommt der Nebel."
    „Hoffentlich fährt Oberst Jason nicht noch dazwischen", sagte George besorgt.
    „Bestimmt nicht. Aber wenn alles vorbei ist, dann können wir mit einigen Schwierigkeiten rechnen. Das ist doch wohl klar."
    George zog den Kopf ein. „Vielleicht vergißt er vor lauter Glück, uns zu verprügeln, wenn alles gutgegangen ist." Ralph schrie auf.
    Eine rote Spirale tanzte um die Erde. Sie schraubte sich in das All hinaus und schoß mit plötzlicher Beschleunigung auf den Mond zu. Weil sie dabei für einige Sekunden im Schwarz des Weltalls verschwand, glaubten Ralph und George, daß der neugierige Nebel in die Unendlichkeit hinausgeflogen sei. Doch dann tauchte er wie aus dem Nichts heraus über Delta 4 auf und bildete hier eine Kugel von etwa zwanzig Metern Durchmesser. Dabei schien er ungeheuer dicht zu sein.
    Als er sich gegen die Kuppelwandung eines Gebäudes drückte, zerbrach diese.
    „Er rast in die Station!" schrie George. „Er ist fest geworden."
    „Unsinn", sagte Ralph stammelnd. „Unmöglich." Delta 4 schien zu explodieren. Der Boden zitterte unter den Füßen der beiden Jungen. Sie glaubten, der Mond werde zerbersten.
    Unvorstellbare Gewalten schienen über den Rest der Menschheit gekommen zu sein und totale Vernichtung über sie zu bringen.
    Sekunden verstrichen, dann schoß eine Stichflamme aus einer der Kuppeln von Delta 4 empor. Staub wirbelte in die Höhe und verdeckte die Sicht.
    Ralph hörte hinter sich ein nahezu unerträgliches Kreischen. Er führ herum. Die Kehle war ihm wie zugeschnürt. Namenlose Angst überfiel ihn. Er wußte, daß der rote Nebel in unmittelbarer Nähe war. Er spürte ihn deutlich. Ihm wurde jedoch nicht übel!
    Schritte näherten sich ihm. Ein Schott flog auf. Mehrere Gestalten in Raumanzügen kamen herein. Als sie die Schutzhelme ablegten, sah Ralph, daß es sein Vater, Commander Perkins,
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