Commander Perkins 01 - Der rote Nebel
dem Finger hier am Papierstreifen entlangfahren. Erst bist du draußen, dann folgst du der Schleife und bist plötzlich innen beim B. Dabei hast du aber eine lange Strecke zurückgelegt. Du hättest es auch anders machen können."
„Klar. Ich hätte einfach durch das Papier gehen können."
„Genau. Dann hättest du es noch nicht einmal einen Millimeter weit gehabt. Du hast also das Papier durchbrochen und dadurch die Entfernung zusammenschrumpfen lassen. Genau das macht mein Vater mit dem Dimonsionsbrechcr auch. Er durchstößt die Dimension Raum und überwindet dadurch kosmische Entfernungen in wenigen Sekunden."
„Was? Ehrlich?" entfuhr es George. Er starrte Ralph erwartungsvoll an, doch dann verdüsterte sich sein Gesicht. „Nein. Du spinnst. Du 42
hast mich auf den Arm genommen."
„Bestimmt nicht", antwortete Ralph. „Es ist die Wahrheit. Ich bin schon mal auf einem Planeten gewesen, der über zwanzig Lichtjahre von der Erde entfernt ist. Der Dimensionsbrecher hat mich dorthin gebracht."
George Croden staunte seinen neuen Freund an. Fassungslos schüttelte er den Kopf. „Das ist ja kaum zu begreifen", sagte er und blickte zu den Männern und Cindy hinüber, die noch immer zusammenstanden und miteinander diskutierten. Dann griff er sich an den Kopf und kratzte sich gedankenverloren.
„Was ist denn?" fragte Ralph.
„Das ist alles so phantastisch", antwortete George. „Ich muß gerade an den roten Schleier denken, der über der Erde hängt. Hat er etwas mit dem Dimensionsbrecher zu tun? Was meinst du?"
„Du bist verdammt schlau!" Ralph schien betroffen.
„Du hast eine bestimmte Vermutung, nicht wahr?" Ralph nickte.
„Mein Vater glaubt, daß dieser rote Schleier durch den Dimensionsbrecher gekommen ist, die Zerstörungen hier angerichtet hat und dann zur Erde gejagt ist. Er hat es mir zwar nicht gesagt, aber ich kenne ihn. Ich weiß, was er denkt."
Der Dimensionsbrecher
Ralph und George gingen zu den anderen hinüber und stellten sich neben Professor Common, der langsam und zögernd auf die Fragen der Offiziere antwortete. Sogar für George Croden, der den Professor noch nicht kannte, war zu erkennen, wie beunruhigt dieser war.
„Wir haben eine Reihe von Untersuchungen über den achten Planeten der Sonne Wolf 359 durchgeführt", berichtete Professor 43
Common leise. „Wolf 359 ist acht Lichtjahre von der Erde entfernt. Oder, genauer, 2,4528 Parsec. Wir hatten einige Mühe, uns auf den Planeten einzupeilen, aber schließlich ist es uns gelungen, den Dimensionsbrecher genau darauf einzustellen. In der Folge haben wir eine Reihe von Robotern nach Wolf VIII gebracht."
„Und Sie sind dabei zu überraschenden Ergebnissen gekommen.
Stimmt's?" fragte Commander Perkins.
„Das ist richtig", bestätigte der Wissenschaftler. Er wandte sich Cindy zu. „Bitte, sei so nett, und bringe uns etwas Kaffee."
„Sofort. Ich habe alles vorbereitet, weil ich mit solchen Wünschen schon gerechnet habe." Sie eilte davon.
Perkins rammte Major Hoffmann den Ellenbogen in die Seite, als dieser dem Mädchen gar zu lange nachblickte.
„Hier ist die Musik", sagte er grinsend. „Professor Common wollte uns erzählen, was das Besondere an Wolf VIII ist."
„Wir haben Wolf VIII den Namen Empty gegeben", erklärte Common.
„Empty?" fragte Ralph. „Das heißt: leer!"
„Genau das", bestätigte sein Vater und strich sich das Haar aus der Stirn.
Er blickte Ralph an. „Das war es, was uns so überrascht hat. Wolf VIII muß vor nicht allzu langer Zeit eine hochstehende Kultur besessen haben.
Wir haben Filmkameras mit dem Dimensionsbrecher nach Empty gebracht und nach einiger Zeit wieder zurückgeholt. Sie werden die Filme noch sehen, Commander. Und Sie werden staunen. Auf Empty gibt es Städte, größer und gewaltiger als New York, Tokio oder Moskau. Aber niemand lebt in ihnen. Eine Tragödie unvorstellbaren Ausmaßes muß über diesen achten Planeten von Wolf gekommen sein, denn alles deutet darauf hin, daß diese Städte vor einigen Wochen oder Monaten noch bewohnt waren. Wir haben keine Zeichen eines Verfalls entdeckt. Im Gegenteil.
Wir haben Bauten gefunden, die unmittelbar vor ihrer Vollendung standen."
Cindy kehrte mit einem Tablett zurück. Sie reichte den Männern 44
Kaffee und den beiden Jungen ein Fruchtsaftgetränk.
„Probiert mal", sagte sie. „Es ist Saft aus den Früchten von Empty.
Keine Angst. Dabei kann nichts passieren. Wir haben alles genau untersucht. Aber es schmeckt
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