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Coming-out 3

Titel: Coming-out 3
Autoren: Saskia Pasión
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und rede mit ihm!«, nahm er sich vor. Sie unterhielten sich noch eine Zeitlang und hörten Kuschelrock. Bis Flo die Augen zufielen. Er lag auf der Seite, ein Kissen im Arm; Selbst im Schlaf lächelte er. Manni sah ihn eine Weile an. Was ein schöner Mann!, dachte er. Dann schüttelte er den Kopf über sich selbst, holte eine Decke aus seinem Schlafzimmer und deckte seinen Freund lächelnd zu.
     
    Als Basti nach Hause kam, schliefen seine Eltern zum Glück. Sein Herz klopfte immer noch wie verrückt - er war glücklich. Zum ersten Mal in seinem Leben wusste er, dass er richtig gehandelt hatte. Ich werde mich nicht mehr selbst verleugnen, schwor er sich. Nein! Jetzt ist Schluss damit. Sollen doch alle denken, was sie wollen. Er huschte in sein Zimmer, zog sich aus und legte sich nackt auf sein Bett, den Kopf auf den verschränkten Armen. Er hat mich geküsst! , sagte er sich zum wiederholten Male. Ich kann seine Lippen noch spüren. Er ließ ihr Erlebnis im Wald Revue passieren, träumte von Flo. Zum Schlafen war er viel zu aufgedreht, die Sehnsucht nach Flo hielt ihn wach. Zwei Stunden wälzte er sich im Bett hin und her und fand keinen Schlaf. Ich muss zu ihm! , beschloss er um zwei Uhr. Zog sich an und schlich auf Zehenspitzen aus dem Haus. Unterwegs rief er Flo auf seinem Handy an. Die Nummer hatte er von der Sekretärin bekommen. Er ließ es durchklingeln, bis die Mailbox sich einschaltete. »Basti hier. Flo! Ruf mich bitte gleich an!«, sprach er auf den Anrufbeantworter. Während er durch die klare, laue Nacht zur Fahrschule lief, versuchte er es noch dreimal. Nichts. Hoffentlich wohnt er dort!
    Das Tor zum Hof der Fahrschule war noch geöffnet, aber dort stand nur der Golf. Er las die Namensschilder an den Klingeln. JA. Dort stand einmal die Fahrschule und auf einem zweiten Schild: »Florian Kaiser«.
    Auf einer Mauer wartete er ... irgendwann musste er schließlich nach Hause kommen ...
    Um fünf Uhr morgens gab er auf. Enttäuscht und wütend, weil Flo irgendwo die Nacht ohne ihn verbrachte, ging er langsam zurück. Nein! Ich kann jetzt nicht nach Hause gehen ! Er schlug die Richtung zum Ginnheimer Wäldchen ein. Es war ja nicht weit. Er fand »ihren« Platz und setzte sich an den Baum, an dem er Flo genommen hatte. Gleich würde es hell werden, die Vögel begrüßten laut zwitschernd den neuen Tag. Wo ist er denn bloß?, grübelte Basti verzweifelt. Ob er doch einen anderen hat? War es einfach ein Fick? Hat er sich nur von mir überrumpeln lassen? In seinem Bauch brannte es ... Angst? ... Eifersucht? Aber wie er mich angesehen hat ... der zaghafte Kuss! Nein, Basti war überzeugt davon, dass Flo sich in ihn verliebt hatte. Er zog sein Handy aus der Tasche und versuchte es noch einmal. Er hörte das Tuten ... und gleichzeitig Musik in seiner Nähe. Erschrocken sprang er auf ... und sah es: Flo‘s Smartphone lag dort im Gras, wo sie vor ein paar Stunden gelegen hatten. Grinsend hob er das Telefon auf und verstaute es in seiner Hosentasche. Dann rollte er sich auf der Wiese zusammen, träumte von Flo ... und schlief ein.
     
    Um sieben wurde Flo von Kaffeeduft geweckt. Sein erster Gedanke galt Basti. Er stürzte einen Espresso hinunter und suchte sein Handy. »Manni ... hast Du mein Handy gesehen?«
    »Nein Flo, das hast Du nicht dabeigehabt!«
    »Ich geh doch nicht ohne Telefon aus dem Haus!«
    »Es wird in Deinem Büro liegen. Du hast es bestimmt gestern vergessen ... geil, wie Du warst!«, neckte ihn der Freund.
    »Quatsch! Ich weiß genau, dass ich es eingesteckt hatte! Im Saftladen hab ich doch noch auf die Uhr geschaut!«
    »Ich könnte mir vorstellen, wo es liegt ...«. Manni tänzelte grinsend vor Flo hin und her.
    »Schwuchtel!«, lachte Flo. »Ich muss los. Hoffentlich finde ich es, sonst bin ich aufgeschmissen. Gott, die ganzen Telefonnummern ... die kriege ich nie wieder zusammen!«, jammerte er.
    »Wird schon noch da sein. Und ich möchte dem Kleinen bald vorgestellt werden!«
    »Machs gut. Und ... danke!« Er küsste Manni auf die Wangen und verließ das Haus.
    Die Stadt erwachte gerade erst. Er fuhr gemütlich von der Innenstadt in Richtung Ginnheim. Die Sorge um sein Handy wurde von der Sehnsucht nach dem Jungen vertrieben. Ich muss ihn gleich anrufen , wenn mein Handy wieder aufgetaucht ist. Hoffentlich hat mir Moni die Daten geschickt! Oder ich rufe vom Büro aus an!
    Als er zu der kleinen Wiese kam, sah er eine Gestalt, zusammengerollt, wie eine Katze im Gras liegen. Er erkannte Basti‘s
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