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Coming-out 3

Titel: Coming-out 3
Autoren: Saskia Pasión
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und fahren in die City. O.k.?«
    Basti nickte aufgeregt. Bis gestern hatte er seine Homosexualität verheimlichen müssen ... heute war sein Coming-out in vollem Gange.
    Flo zahlte und sie spazierten zur Fahrschule. Flo hatte den Arm um seinen Freund gelegt, seine Hand steckte in Basti‘s Hosentasche. Im Hof fragte er: »Auto oder altes Mädchen?«
    »Mädchen!«
    »Ich hole rasch die Schlüssel und Helme. Wir müssen einen Anzug für Dich besorgen! Und Du lässt Deine Finger schön bei Dir!« Er hob mahnend den Zeigefinger.
    Flo fuhr gemütlich in Richtung Innenstadt. Er mochte es, langsam zu fahren.
    In der »Große Friedberger Straße«, einer Nebenstraße Frankfurts beliebtester Einkaufsmeile stellte er sein Motorrad ab. Hand in Hand bummelten sie über die Zeil. In der warmen Sommernacht waren noch relativ viele Leute unterwegs. Sie sahen viele Pärchen, darunter einige Schwule, die sich ungeniert küssten. Abrupt blieb Basti stehen.
    »Küss mich Flo!«
    »Das lass‘ ich mir doch nicht zweimal sagen!«, raunte der an Basti‘s Ohr, zog ihn an sich und küsste ihn leidenschaftlich, die Hände auf seinem Po. Eng umschlungen standen sie mitten auf der Zeil und knutschten, was das Zeug hielt. Bis von hinten eine bekannte Stimme ertönte: »Flo?«
    Flo dreht sich um. »Hi Manni, ich habe gehofft, Dich zu treffen! Das ist Basti!«, stellte er stolz den Jungen vor.
    »Ich staune! Heute Nacht warst Du noch ein Häufchen Elend! Jetzt knutscht Ihr öffentlich rum!«, lachte er. Er küsste zuerst Flo auf die Wangen, danach Basti. »Hi! Ich bin Manni. Dein Mann hat die letzte Nacht bei mir verbracht!«, konnte er sich nicht verkneifen zu sagen.
    Flo grinste. »Das weiß er bereits!«
    »Switchboard ... oder Club?«, fragte Manni.
    Mein Mann!, dachte Basti glücklich ... und stolz.
    »Ich denke, Switchboard ist für den Anfang besser geeignet, Manni!«
    Der flüsterte ihm so laut ins Ohr, dass auch Basti es hören musste: »Gott ist der süß. Ich kann Dich gut verstehen!« Der Junge grinste und Flo legte besitzergreifend den Arm um ihn.
    »Ist ja schon gut ... ich nehm ihn Dir nicht weg! Ihr seid ein tolles Paar«, neckte Manni ihn.
    »Das Switchboard ist ein Treff für Schwule. Die Erlöse gehen an die Aids-Hilfe. Nachmittags kriegt man da leckeren Kuchen. Apropos Kuchen. Ich habe Hunger. Hast Du etwas gegessen?«, fragte er Basti.
    »Nein, ich habe einen Bärenhunger. Der Tag war echt anstrengend!«, grinste er.
    »Ihr habt wohl den ganzen Tag gevögelt, was?«
    »Und wie!« Flo nickte lachend. »Im Switchboard bekommen wir bestimmt eine Kleinigkeit zu essen.«
     
    In dem Schwulentreff war noch ein Dreiertisch draußen frei. Flo zog Basti‘s Stuhl näher an sich heran und legte seine Hand in dessen Nacken. Basti‘s Hand wanderte auf Flo‘s Schenkel, mit der anderen steckte er eine Zigarette an und gab sie Flo. Manni beobachtete das Pärchen und sah Flo in die Augen. Dessen Blicke sprachen Bände. Die hat‘s ordentlich erwischt, freute er sich für seinen besten Freund. Sie bestellten Cola und belegte Brötchen für alle. Nachdem sie alles verschlungen hatten, entschuldigte sich Flo und verschwand auf der Toilette. Manni nutzte die Gelegenheit: »Basti, ich weiß, dass Flo Dein erster Mann ist. Und ich weiß, dass Flo Dich liebt. Das sieht ein Blinder! Tu ihm bitte nicht weh!«, sagte er zu dem Jungen.
    »Nein. Werde ich sicher nicht! Er hat mir von Mike erzählt!«, antwortete der Junge. Er beugte sich näher zu Manni: »Ich liebe ihn genauso. Obwohl es erst gestern begonnen hat!«, raunte er.
    »Was habt Ihr denn da zu tuscheln?«, fragte Flo, der gerade zurückgekommen war, amüsiert.
    Basti stand auf und hauchte ihm mutig ins Ohr: »Ich habe ihm gesagt, dass ich Dich liebe!« Flo zog ihn an sich und küsste ihn. Die anderen Gäste klatschten Beifall ... es war einfach schön.
    »Ich ... liebe Dich!«, hauchte Flo zurück, auch wenn ihm diese Worte noch schwerfielen. Sein Herz schlug bis zum Hals.
    »Lass uns bald nach Hause gehen!«, forderte Basti. Flo lächelte.
    Sie setzten sich, Manni sah seinen Freund an, schüttelte schmunzelnd den Kopf, Flo zuckte mit den Schultern. »Macht, dass Ihr nach Hause kommt! Ich lade Euch ein! Wir telefonieren, Flo! Tschüs Basti. Denk dran, was ich Dir gesagt habe!« Und verschwand im Lokal.
    »Was hat er Dir denn gesagt?«, fragte Flo unterwegs neugierig.
    »Dass ich Dir nicht weh tun soll!« Er blieb stehen, umarmte seinen Mann. »Keine Angst Flo, das werde ich nicht!«
    Das
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