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Colours of Love

Colours of Love

Titel: Colours of Love
Autoren: Kathryn Taylor
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ungern fliegt – wer nicht? – und dass sie noch immer ihren Mann vermisst, der vor acht Jahren gestorben ist. Einfach so an einem Herzinfarkt. Er hieß Edward.
    Flugzeuge sind eng und Transatlantikflüge lang, da bleibt es nicht aus, dass man sich gut kennenlernt – wenn man ein kommunikativer Typ ist und nicht so ein auf Blondinen fixierter Eigenbrötler wie der transpirierende Kerl am Fenster. Deshalb weiß Elizabeth Armstrong im Gegenzug auch alles über mich – dass ich Grace Lawson heiße, zweiundzwanzig bin, Wirtschaftswissenschaften an der Universität Chicago studiere und auf dem Weg nach London bin, weil ich das unglaubliche, grandiose, völlig unfassbare Glück hatte, den heiß begehrten Praktikumsplatz bei Huntington Ventures zu bekommen, auf den ich so gehofft hatte.
    Ich weiß gar nicht, wie oft ich meiner geduldigen Sitznachbarin während des langen Fluges die Details der Firma heruntergebetet habe, die ich inzwischen alle auswendig kann. Dass es sie seit acht Jahren gibt und dass sie sich in der Zeit zu einem der erfolgreichsten Investmentunternehmen weltweit entwickelt hat. Und dass dieser Erfolg vor allem auf dem innovativen und sehr beeindruckenden Konzept des Firmengründers Jonathan Huntington beruht, Patente und frische Ideen aus Technik, Industrie und Handel mit den richtigen Geldgebern zusammenzubringen, sodass ertragreiche Produkte und Projekte daraus entstehen.
    Auf den Mann, der hinter all dem steckt, bin ich, wenn ich ganz ehrlich sein soll, auch ziemlich gespannt: Jonathan Maxwell Henry Viscount Huntington, Mitglied des britischen Hochadels, extrem umtriebig, was die Erweiterung seiner Geschäfte angeht, und laut einschlägiger Boulevardblätter außerdem einer der begehrtesten Junggesellen Englands.
    Ich habe Hope ein Bild von ihm gezeigt, das ich in einer Zeitschrift entdeckt habe, und sie fand, dass er zwar wirklich gut, aber auch total arrogant aussieht. Womit sie recht hat. Aber vielleicht ist das ja auch kein Wunder. Bei dem Erfolg, den er hat, wäre ich das vielleicht auch.
    Ich erinnere mich noch gut an das Foto. Darauf war er mit zwei wunderschönen, glamourösen Frauen zu sehen, Models mit perfekten, nur spärlich bedeckten Körpern, die an seinem Arm hängen und ihn anhimmeln. Aber keine der beiden ist seine Freundin, wenn das stimmt, was in dem dazugehörigen Artikel stand, weil er nämlich keine hat. Und verheiratet ist er auch nicht, was mich ein bisschen wundert. Denn er sieht mit seinen dunklen Haaren und den auffällig blauen Augen wirklich unglaublich gut aus. Warum so ein attraktiver Mann wohl noch ungebunden ist?
    Ich seufze wieder. Das ist nicht dein Problem, Grace, erinnere ich mich. Du wirst ihm vermutlich nicht mal begegnen. Schließlich leitet er das Unternehmen und wird kaum Zeit haben, jede Praktikantin persönlich zu begrüßen, selbst wenn sie weit gereist ist …
    »Wird Sie denn eigentlich jemand am Flughafen abholen?« Elizabeth Armstrong klingt ehrlich besorgt.
    Ich brauche einen Moment, um wieder in die Realität zurückzufinden.
    »Nein. Ich werde mit der U-Bahn in die Stadt fahren – oder ein Taxi nehmen.« Letzteres wird, falls es nötig sein sollte, ein ziemlich großes Loch in mein Erspartes reißen. Es ist auch nur mein Plan B, falls das mit der U-Bahn total schiefgeht. Ich kann nur hoffen, dass ich mich schnell zurechtfinde, in der richtigen Linie lande und mein Ziel pünktlich erreiche. Sonst bleibt mir nur ein Taxi. Denn die Zeit ist knapp.
    Der Flieger, in dem ich sitze, war die günstigste Verbindung von Chicago nach London, aber er soll planmäßig um acht Uhr, also in einer Viertelstunde, landen, und um zehn Uhr habe ich bereits einen Termin mit Annie French, einer Mitarbeiterin von Huntington Ventures, die mich am Empfang der Firma erwartet, um mir alles zu zeigen und mich in meine Tätigkeit einzuweisen. Und die Firma liegt in der City of London, genau im Zentrum der Stadt. Wenn man mit einrechnet, dass ich an der Gepäckausgabe noch auf meinen Koffer warten muss, dann wird das alles verdammt eng, und ich kann nur hoffen, dass die Londoner Rushhour in Wirklichkeit nicht ganz so chaotisch ist, wie man immer hört.
***
    Am Ende haben wir fast zwanzig Minuten Verspätung, als wir in Heathrow landen, und es dauert noch mal eine halbe Ewigkeit, bis die Maschine endlich ihre Parkposition erreicht hat. Unruhig trommele ich mit den Fingern auf die Lehne, zähle die Minuten, die mir durch die Finger rinnen. Auch der Weg zur Gepäckausgabe ist
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