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Cold Fury: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Cold Fury: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Titel: Cold Fury: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)
Autoren: T. M. Goeglein
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Kuckucksuhr.
    Darunter stand in derselben Handschrift:
    Einmal rund um Mittag, nur an Sonntagen.
    Kurz wurde mir schwindlig, meine Hände wurden taub, und das Stück Papier flatterte zu Boden. Ich ging wieder nach draußen, um frische Luft zu schnappen. Mir schwirrte der Kopf, aber gleichzeitig rasten meine Gedanken mit Warp-Geschwindigkeit dahin. Doug tauchte neben mir auf, las den Zettel und sagte: »Das verstehe ich nicht.«
    »Ich denke, ich schon«, sagte ich und sah zum Navy Pier hinüber, das sich in den See hineinschob und mit seinen Touristenattraktionen, Ausflugsdampfern und dem großen Riesenrad von hier aus wie eine Sammlung Kinderspielzeug wirkte. »Ist heute Sonntag?«, fragte ich. Doug nickte, und ich erinnerte mich daran, wie Onkel Buddy erzählt hatte, dass Harry in unserem Haus aufgekreuzt war und wohl auf mich gewartet hatte. Als ich nicht kam, war das schlaue kleine Tier wieder zur Bäckerei zurückgelaufen und hatte den Weg zum Club Molasses gefunden, aber wie hatte er das geschafft, und wie lange hatte er gewartet? »Ich hoffe, es ist der richtige Sonntag«, sagte ich.
    »Wofür?«, fragte Doug nervös.
    Ich sah sein sorgenvolles Gesicht und wusste, er würde alles tun, worum ich ihn bat. Aber schon allein, weil er sich in meiner Nähe befand, war er schon einmal fast ums Leben gekommen, und ich wollte nicht zulassen, dass er sich noch einmal in Gefahr begab. »Ich muss etwas erledigen, und zwar allein. Du kannst mir nicht folgen oder versuchen, mir zu helfen«, sagte ich.
    »Bitte«, sagte er. »Das bin ich dir schuldig.«
    »Ich habe dir doch von dem Notizbuch erzählt …«
    »Ja, aber ich möchte mit von der Partie sein, was auch immer geschieht.«
    »Doug«, sagte ich, rief das ghiaccio furioso in mir wach und bohrte meinen Blick in seinen, bis sein Kinn zu zittern begann. »Du wirst nicht mit von der Partie sein. Hast du mich verstanden?«
    »Ja, ja«, sagte er mit einer Stimme, die klein und einsam klang, und ich sah seine Angst – einen Filmausschnitt, in dem der arme Kevin das beendete, was er auf blutige und brutale Weise begonnen hatte, als er Doug zusammenschlug.
    »Das Notizbuch«, sagte ich, »ist hier drin, in dem Alukoffer. Wenn ich nicht zurückkomme, dann möchte ich, dass du es verbrennst. Verbrenne es, Doug … jede verdammte Seite, jede handgeschriebene Notiz, jedes alte Foto und jede Geheimnummer. Es gehört mir , es ist mein Leben, und du wirst tun, was ich dir sage.«
    »Ja«, flüsterte er, und ich wandte den Blick ab. Doug seufzte erleichtert, und als er seine Stimme wiederfand, sagte er: »Natürlich werde ich tun, was du mir sagst. Du bist die Heldin.«
    »Ich bin keine Heldin«, sagte ich. »Wie kann ein Opfer wie ich eine Heldin sein?«
    »In den Geschichten, die in einigen der größten Filme aller Zeiten erzählt werden, funktioniert das so: Indem du nicht so wirst wie die Arschlöcher, deren Opfer du geworden bist«, sagte Doug. »Diesen ekligen, maskierten Typen mit meinem Laptop zu schlagen war richtig und die einzige Möglichkeit, weil er versuchte, dich umzubringen. Andererseits weiß ich noch immer nicht, ob das, was mit Billy geschehen ist, wirklich berechtigt war. Ich weiß nur eins, es ist immer besser, den Feind durch die eigene Schlauheit zu überwinden als durch Gewalt. Der große Held ist in den Filmen immer geduldiger und beobachtet besser. Und dann gewinnt er … oder vielmehr, sie.« Er wischte sich die Nase und reichte mir den Zettel. »Ist dir das da oben rechts in der Ecke aufgefallen?« War es mir nicht, aber jetzt entdeckte ich an der genannten Stelle ein Stück von einem Firmenlogo. MISTER KREAMY KO – stand da, der Rest war abgerissen. »Das heißt sicher Mister Kreamy Kone. Du weißt schon, diese Softeis-Hörnchen, die in flüssige Schokolade getaucht werden. Die verkaufen sie doch immer aus diesen schwarzen Eiswagen.«
    »Ich glaube, die sind mir noch nie aufgefallen … ich esse sowas nicht«, murmelte ich und erinnerte mich an das, was Elzy über die schwarzen Eiswagen gesagt hatte, die bei unserem Haus aufgekreuzt waren, als meine Familie verschwand.
    »Die sind sowas von genial. Der Wagen hält an, du wirfst an der Seite Geld in einen Schlitz, und dann kommt dieses total leckere Eis aus einer Klappe. Du siehst nicht mal den Fahrer. Die Fenster sind auch alle verdunkelt. Komische Sache, was?«
    »Ja, komisch«, sagte ich und dachte unwillkürlich an den Vorstandsvorsitzenden von StroBisCo, der sicher irgendwelche nützlichen
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