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Codename Tesseract - Wood, T: Codename Tesseract - The Killer

Codename Tesseract - Wood, T: Codename Tesseract - The Killer

Titel: Codename Tesseract - Wood, T: Codename Tesseract - The Killer
Autoren: Tom Wood
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Fahrstühle zu seiner Rechten benutzen würde, aber falls doch, dann entdeckte er den- oder diejenigen immer noch zuerst, bevor sie ihn sehen konnten.
    Bald würde die Polizei eintreffen. Die übrigen Mitglieder des Killerkommandos hatten nicht mehr viel Zeit, um ihren Auftrag zu Ende zu bringen. Vermutlich regierte jetzt, wo sie erfasst hatten, dass zwei ihrer Männer tot waren, die nackte Panik. Sie würden entweder selbst die Flucht ergreifen, wovon Victor nicht ausging, oder versuchen, ihren Job zu erledigen. In dem großen Durcheinander, das jetzt herrschte, war viel zu viel los, um ihn draußen auf der Straße zu erschießen. Außerdem war das zu riskant angesichts der anrückenden Polizeikräfte.
    Es dauerte ungefähr eine Minute – länger als Victor gedacht hatte. Sie waren wohl doch nicht ganz so gut, wie er zunächst angenommen hatte. Sie waren leicht zu erkennen. Der Erste kämpfte sich mühsam gegen den Strom durch die Horde, die verzweifelt versuchte, nach draußen zu gelangen. Einen Augenblick später kam der Zweite aus einem Flur im Erdgeschoss in die Lobby gestürmt. Der erste Mann hatte blonde Haare, die rechte Hand in der Tasche seiner schwarzen Lederjacke vergraben, die Linke nach vorn ausgestreckt, um sich besser durch die verängstigte Menschenmenge schieben zu können. Der andere Kerl war groß und kräftig, mit kahl rasiertem Schädel und einem schwarzen Bartansatz. Ausgebeulte Jacke. Mit beiden Händen schob er die Leute aus dem Weg, ohne jede falsche Rücksichtnahme. Daraus schloss Victor, dass der Blonde in der Nahrungskette weiter oben angesiedelt war.

    Sie trafen in der Mitte der Lobby zusammen und sprachen kurz miteinander. Dann blickten sie sich flüchtig um und warfen auf dem Weg durch das Foyer einen schnellen Blick in die Bar. Der blonde Mann steuerte die Treppe an, der kräftige den Fahrstuhl. Angesichts der Menschenmenge zwischen ihnen und Victor war es ein verständlicher Fehler, dass sie ihn übersahen, aber nichtsdestotrotz ein Fehler, der sie teuer zu stehen kommen würde.
    Victor stand auf. Mit gemessenem Schritt nutzte er die Familie, die gerade den Fahrstuhl verließ, als Deckung vor den Blicken des Kräftigen, ging an ihm vorbei zur Treppe. Victor war schnell, und als der Mann mit der Lederjacke die Tür aufstieß, war er direkt hinter ihm.
    Der blonde Mann sah den Schatten zu spät. Er versuchte noch, die Waffe zu ziehen, stellte seine Bemühungen aber sofort ein, als er den Schalldämpfer zwischen seinen Rippen spürte. Victor richtete ihn aufwärts, zielte auf das Herz. Gleichzeitig packte er mit der linken Hand die Hoden des Mannes und drückte zu. Er besaß recht beachtliche Kräfte und ging nicht sparsam damit um.
    Der Mann schnappte nach Luft und wäre unter dem Ansturm der höllischen Schmerzen beinahe zu Boden gegangen.
    Victor stieß ihn durch die Türöffnung und flüsterte ihm auf Französisch ins Ohr: »Rechte Hand – raus aus der Tasche. Waffe loslassen.«
    Der Mann gehorchte.
    »Wie viele seid ihr?«, wollte Victor wissen.
    Der Mann konnte sich kaum auf den Beinen halten und schnappte nach Luft, um etwas zu sagen. Er hatte Todesangst. Victor konnte es ihm nicht verdenken. Er brachte nur ein einziges Wort hervor.
    »Was?«
    Victor bugsierte ihn einen Treppenabsatz höher und quetschte dem Mann noch einmal die Eier, um ihm klarzumachen, dass
jeder Gedanke an einen Ausweg töricht wäre. Es war eigentlich überflüssig.
    »Hier entlang.«
    Sie nahmen auch den nächsten Absatz und landeten vor der Tür zum ersten Stock.
    »Da rein. Aufmachen.«
    Sie begegneten einem Zimmermädchen, das zur Treppe lief, und einer alten Frau, die die Haare zu einem strengen Knoten gebunden hatte und höchstens 1,50 Meter groß war. Victor hörte sie nach Luft schnappen – vielleicht, weil der andere so eine verzerrte Miene machte, oder wegen der Hand, die sich an sein Geschlecht klammerte. Victor achtete darauf, dass sein Kopf hinter dem seines Gefangenen blieb, sodass sie sein Gesicht nicht erkennen konnte.
    Wenn sie das, was sie da sah, jemandem erzählte, der wirklich etwas damit anfangen konnte, dann war er schon längst über alle Berge. Er hätte sie auch erschießen können, als Zeichen seiner außergewöhnlichen Umsicht, aber eine weitere Leiche im Flur würde ihm nur noch mehr Scherereien machen, und es war schließlich nicht ihre Schuld, dass sie zufällig hier vorbeikam.
    Sie bogen um die Ecke in einen anderen Korridor ein. Es war still. Die Gäste hatten sich
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