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Codename Tesseract - Wood, T: Codename Tesseract - The Killer

Codename Tesseract - Wood, T: Codename Tesseract - The Killer

Titel: Codename Tesseract - Wood, T: Codename Tesseract - The Killer
Autoren: Tom Wood
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legen, um Schritte zu hören, die nach oben kamen. Sie waren nicht mehr weit. Er brauchte Zeit, um seine Sachen einzupacken, Zeit, die er nicht hatte. Es sei denn, er besorgte sie sich.
    Ein Stück den Flur entlang hing eine Feueraxt an der Wand. Victor schlug mit dem Ellbogen die Schutzscheibe ein und nahm die Axt heraus. Dann ging er zurück zur Treppenhaustür und stemmte die Axt mit der Klinge nach oben gegen den Türgriff, sodass der Stiel fest auf den Boden gepresst wurde. Das machte einen stabilen Eindruck.
    Unterhalb der Axthalterung befand sich ein Feuerlöscher. Victor nahm ihn in die linke Hand und ging zurück zum Fahrstuhl, der immer noch im dritten Stock stand. Er drückte auf die Taste, und die Türen glitten auf.
    Plötzlich erzitterte die Treppenhaustür. Die Axt gab nicht nach, hielt die Klinke fest an ihrem Platz, ganz egal, wie viel Kraft aufgewandt wurde. Dann kehrte Ruhe ein.
    Victor wandte sich wieder dem Fahrstuhl zu. Er legte den Feuerlöscher zwischen die geöffneten Türen, beugte sich ins Innere und drückte die Erdgeschosstaste. Die Türen glitten zu, prallten auf den Feuerlöscher und glitten wieder auf, immer und immer wieder. Nach Victors Schätzung hatte er sich damit ungefähr zwei Minuten erkauft. Er brauchte nicht einmal eine.
    Lautlos schlich er zu seiner Zimmertür. Womöglich wurde er bereits erwartet. Sie würden aufmerksam sein, vorbereitet. Er trat die Tür ein und ging sofort tief in die Hocke, um möglichst wenig Angriffsfläche zu bieten. Sein Kopf befand sich unterhalb seines normalen Körperschwerpunkts. Schon nach wenigen Sekundenbruchteilen hatte er das Zimmer, noch eine Sekunde später das Badezimmer inspiziert.
    Niemand.
    Die beiden im Treppenhaus, dazu das Überwachungsteam
draußen und möglicherweise noch andere im Hotel. Sie waren gut. Durchorganisiert. Wenn sie wirklich gut waren, dann hatten sie auch noch einen Scharfschützen in einem Haus auf der gegenüberliegenden Straßenseite postiert.
    Victor kam nicht einmal in die Nähe des Fensters.
    Im Badezimmer nahm er den Deckel des Spülkastens ab und zog die verschließbaren Plastikbeutel heraus. In einem lagen sein Reisepass, das Flugticket und die Kreditkarten. Er steckte die Sachen in die Innentasche seines Jacketts. Der zweite enthielt eine weitere vollständig geladene FN plus Schalldämpfer. Es zahlte sich eben aus, immer auf das Schlimmste gefasst zu sein, sagte sich Victor. Er riss den Beutel auf, nahm die Waffe, schraubte den Schalldämpfer auf und zog den Schlitten durch, um eine Patrone in den Lauf zu befördern.
    Ein Diplomatenkoffer mit Wechselkleidung und seinen übrigen Besitztümern stand bereits fertig gepackt auf dem Bett. Victor nahm ihn in die linke Hand, die Pistole hielt er möglichst verdeckt in der Rechten, presste sie seitlich an den Körper. Zügig ging er durch den Flur, hielt sich von der Treppe und dem Fahrstuhl fern, steuerte die Feuerleiter an. Bis die merkten, was los war, war er längst über alle Berge.
    Er blieb stehen.
    Wenn er jetzt das Weite suchte, dann wusste er gar nichts über die Leute, die ihn ermorden wollten. Wer immer diesen Auftrag erteilt haben mochte, er würde sie nicht einfach wieder nach Hause schicken. Bei irgendjemandem stand er auf der Abschussliste. Sie hatten ihn ein Mal gefunden, sie würden es auch ein zweites Mal schaffen. Und dann entdeckte er sie vielleicht nicht so schnell, vielleicht sogar überhaupt nicht.
    Sie waren ihm zwar zahlenmäßig überlegen, aber sie hatten die Initiative aus der Hand gegeben. Eines der ersten Dinge, die er über Gefechtstaktik gelernt hatte, war, niemals einen Vorteil aus der Hand zu geben.
    Victor drehte sich um.

    Atemlos und mit gezogenen Waffen kamen sie vor seinem Zimmer an. Einer stellte sich rechts neben die Tür, der andere links. Die Zimmertür der Zielperson stand offen, das Schloss war aufgebrochen. Der größere und ältere der beiden drückte zweimal auf den Sendeknopf des Funkgeräts in seiner Innentasche. Aus seinem drahtlosen, hautfarbenen Ohrhörer drang ein Flüstern.
    Nach einem schnellen Handzeichen zu seinem Partner stürmten die beiden das Zimmer. Der Erste war schnell und lief geduckt, damit der Zweite, der dicht hinter ihm war, über ihn hinweg schießen konnte. Der Erste deckte die linke Seite des Zimmers ab, der andere die rechte. In höchstem Tempo, aggressiv und überfallartig, um die Person im Zimmer in die Defensive zu drängen, zu überrumpeln, zu lähmen.
    Das Zimmer war leer. Sie sahen
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