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Codename Tesseract - Wood, T: Codename Tesseract - The Killer

Codename Tesseract - Wood, T: Codename Tesseract - The Killer

Titel: Codename Tesseract - Wood, T: Codename Tesseract - The Killer
Autoren: Tom Wood
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Schließlich ist das alles ausschließlich Ihr Werk. Jeder Dank sollte daher direkt und ausschließlich Ihnen selbst gelten.«
    »Dann danke ich mir.«
    »Eines Tages wird Ihre Überheblichkeit Ihnen zum Verhängnis werden.«
    »Schon möglich«, erwiderte Aniskowatsch, »aber bis jetzt
scheint meine Arroganz mehr als gerechtfertigt. Und es gibt keinen Grund zu der Annahme, dass sich das in nächster Zeit ändern wird. Insofern wäre der Begriff Selbstbewusstsein in diesem Zusammenhang unter Umständen der angemessenere. Sir.«
    Auf Prudnikows Miene zeigte sich reinste Verachtung. Er betrachtete Aniskowatsch lange ohne ein Wort der Erwiderung. Aniskowatsch interpretierte sein Schweigen als Eingeständnis der Niederlage in diesem Wortgefecht. Schließlich rückte der Leiter des SVR unter Räuspern seine Brille zurecht. »Da ich Sie nicht degradieren kann«, sagte er, »kann ich genauso gut Gebrauch von Ihnen machen. Ich möchte, dass Sie die Jagd nach General Banarows Mörder fortsetzen. Hoffentlich haben Sie in dieser Angelegenheit schon alle Schäden angerichtet, die Sie anrichten können. Haben Sie diesbezüglich etwas Neues in Erfahrung gebracht?«
    Aniskowatsch hatte Prudnikow nicht alles erzählt, was in Tansania vorgefallen war. Die Rolle, die Banarows Mörder gespielt hatte, zum Beispiel, hatte er mit keinem Wort erwähnt. Diese Informationen waren so wertvoll, dass er sie bis zum gewinnbringendsten Zeitpunkt für sich behalten wollte. Aber um Prudnikow zu besänftigen, konnte ein kleines, unbedeutendes Detail jetzt vielleicht nicht schaden.
    »Nun«, setzte er an und gab seiner Stimme einen sorgfältig abgewogenen, dramatischen Klang. »In diesem Zusammenhang sind wir auf eine sehr interessante Entwicklung gestoßen.«

Kapitel 83
Tanga, Tansania Dienstag 16:50 EAT
    Nach dem Aufwachen hätte Victor sich am liebsten sofort übergeben, aber sobald sein Bewusstsein es zuließ, zwang er sich, seine Umgebung eingehend zu prüfen. Er lag in einem Krankenhausbett, unter einem Moskitonetz. Er konnte nur verschwommen sehen, aber es war hell. Tageslicht schien zum Fenster herein. An der Decke brummte ein Ventilator. Das Zimmer war klein. Er war allein.
    Jeder Quadratzentimeter seines Körpers tat ihm weh. Er war mit blauen Flecken übersät, und seine zahlreichen Wunden und Verletzungen waren mit Pflastern und Binden verarztet worden. Um seine Körpermitte lag ein dicker Verband, aber die aufwendigste Bandage war die an seinem linken Unterarm. Keine Schienen und kein Gips, darum wusste er, dass nichts gebrochen war, aber er fürchtete, dass er eine Sehnenverletzung erlitten hatte. Vorsichtig bewegte er die linke Hand. Er krümmte sich vor Schmerzen, aber seine Finger schienen zu gehorchen. Hoffentlich behielt er keine langfristigen Schäden zurück. Wenn er wieder nach Europa kam, wollte er zu einem Spezialisten gehen, nur um sich zu vergewissern.
    Er fühlte sich schwach. Aufrecht zu sitzen fiel ihm schwer. Vermutlich eine Nebenwirkung der Schmerz- und Beruhigungsmittel sowie eine Nachwirkung seiner Verletzungen. Er schob das Moskitonetz beiseite. Da keine Infusionen angelegt waren, schwang er die Beine aus dem Bett und setzte die Fußsohlen auf den kühlen Boden.
    Er hatte keine Ahnung, weshalb er ein Einzelzimmer bekommen hatte und nicht in einem größeren Saal untergebracht war. Vielleicht nur wegen seiner Hautfarbe. Unter erheblichen Mühen stand er auf und trat langsam ans Fenster. Er befand sich
im ersten Stock, höchstens fünf Meter vom Erdboden entfernt. Nicht viel, aber in seinem gegenwärtigen körperlichen Zustand konnte er sich kaum aufrecht auf den Beinen halten. Das Fenster war zwar ein potenzieller Notausstieg, aber als Ausgang sicher nicht erste Wahl.
    Er musste seinen Abgang sowieso sehr umsichtig planen. Wenn er sich unbemerkt aus dem Staub machte, führte das vielleicht zu Unruhe, und die Leute würden sich eher an ihn erinnern, wenn sie später einmal befragt wurden. Wenn er sich jedoch Zeit ließ und ohne viel Aufhebens entlassen wurde, dann würden eventuelle Nachfragen nicht viel mehr zutage fördern als seine Hautfarbe und seine Verletzungen. Außerdem wollte er nach seiner Entlassung noch einmal zurückkommen und einen Mitarbeiter bestechen, damit der seine Krankenakte stahl.
    Er genoss die Sonne. Es fühlte sich gut an, am Leben zu sein, besser, als er sich hätte vorstellen können. Aber er war nicht in Sicherheit. Überraschenderweise wurde sein Zimmer nicht bewacht. Vielleicht wussten
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