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Cocktail fuer einen Vampir

Cocktail fuer einen Vampir

Titel: Cocktail fuer einen Vampir
Autoren: Charlaine Harris
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auf«, sagte Cara Ambroselli vorsichtig.
    »Das geht nicht. Ich werde verschwinden. Und ich habe Ihnen einen Brief geschrieben. Aber ich wollte es Ihnen auch noch einmal selbst sagen, damit Sie wissen, dass es wirklich von mir kommt. Zeichnen Sie dieses Gespräch auf?«
    »Ja, jetzt schon«, erwiderte Detective Ambroselli. An ihrem Ende der Telefonleitung war eine Menge Bewegung zu vernehmen.
    »Ich habe Kym Rowe ermordet. Ich bin auf sie zugegangen, als sie Eric Northmans Haus verließ, und habe sie am Hals gepackt. Ich bin Werwölfin. Wir sind ziemlich stark.«
    »Warum haben Sie das getan?«, fragte Ambroselli. Jemand murmelte ihr etwas zu. Sie bekam vermutlich Ratschläge von den anderen Detectives um sie herum.
    Einen Augenblick lang wirkte Jannalynns Gesicht völlig leer. Über ein Motiv hatte sie noch gar nicht nachgedacht, jedenfalls nicht über eins, das sie der Polizei erzählen konnte. »Kym hat mir das Portemonnaie aus der Handtasche gestohlen«, fuhr sie dann fort, »und als ich sie gefunden hatte und sie zwang, es wieder herauszurücken,wurde sie ausfällig. Ich … ich bin jähzornig, und sie hat richtig widerwärtige Sachen zu mir gesagt. Da bin ich durchgedreht. Ich verschwinde jetzt. Aber ich will nicht, dass irgendein anderer für meine Tat zur Verantwortung gezogen wird.«
    Und Alcide legte auf. »Das spricht Eric hoffentlich von allem Verdacht frei. Denn dafür haben wir als Rudel zu sorgen«, sagte er und nickte Eric zu, der sein Nicken erwiderte.
    Jannalynns Gesichtsausdruck verhärtete sich, und sie sah in die Runde. Aber sie sah keinem wirklich in die Augen. Nicht einmal mir.
    »Wie hat sie diese widerlichen Typen dazu bekommen, ihr zu helfen?«, fragte Roy mit einem Kopfnicken in Richtung der knienden Gefangenen. Er war eindeutig präpariert worden, diese Fragen zu stellen.
    »Sie hat ihnen die Mitgliedschaft im Rudel versprochen, wenn sie Leitwölfin ist«, erzählte Alcide den Werwölfen. »Van ist ein verurteilter Vergewaltiger. Coco hat ihre eigene Familie, den Vater und zwei Brüder, verbrannt, indem sie ihr Haus anzündete. Und Laidlaw hat zwar noch keine Vorstrafe von einem Menschengericht, wurde aber in West Virginia aus seinem eigenen Rudel ausgestoßen, weil er während des Vollmonds ein Menschenkind angefallen hat. Deshalb habe ich sie nicht ins Reißzahn-Rudel eintreten lassen. Aber Jannalynn wollte diesen Leuten erlauben, sich uns anzuschließen. Und sie haben ihren Befehlen gehorcht.«
    Ein langes Schweigen trat ein. Weder Van noch Pummelchen (Coco) noch Laidlaw widersprachen den Anschuldigungen. Sie versuchten nicht mal, sich zu rechtfertigen, was ziemlich eindrucksvoll war.
    »Was sollen wir also mit diesen Einzelgängern machen?«, fragte Roy, als das Schweigen lange genug angedauert hatte.
    »Welche Verbrechen haben sie hier begangen?«, fragte eine junge Frau, die gerade dem Teenageralter entwachsen war.
    »Sie haben Warren entführt und ihn auf dem Grundstück von Jannalynns Elternhaus eingesperrt. Dort hat er weder zu essen noch zu trinken bekommen und wurde ohne Klimagerät oder irgendeine andere Vorrichtung gegen die Hitze in eine Dachkammer gesteckt. Daran ist er fast gestorben. Und sie haben Sookie entführt und wollten sie in ihr eigenes Haus bringen; und was sie dort mit ihr gemacht hätten, will man sich gar nicht erst vorstellen. All diese Taten geschahen auf Befehl von Jannalynn.«
    »Und sie hat das Versprechen, sie ins Rudel aufzunehmen, auf deinen Tod gegründet.« Die junge Frau klang, als hätte sie gründlich nachgedacht. »Das sind alles Untaten, aber Warren lebt, und Sookie wurde vom Rudel gerettet. Jannalynn wird dir nicht nachfolgen, und sie werden nicht dem Rudel beitreten.«
    »Das stimmt alles«, sagte Alcide.
    »Dann haben sie sich also genau so verhalten, wie man es von Einzelgängern erwartet.« Die junge Frau ließ nicht locker.
    »Ja. Denn hier haben wir es nicht mit einsamen Wölfen zu tun«, betonte Alcide extra noch einmal für alle anwesenden jungen Werwölfe. »Dies sind gefährliche Einzelgänger, die vielleicht schon von mehr als einem Rudel abgelehnt wurden, dem sie beitreten wollten.«
    »Und was ist mit Kandace?«, hakte die junge Frau nach und zeigte auf die kurzhaarige Einzelgängerin.
    »Kandace hat uns erzählt, was vor sich ging, weil sie keinen Anteil daran haben wollte«, erklärte Alcide. »Ihren Antrag auf Mitgliedschaft werden wir daher in einem Monat zur Abstimmung stellen. Wenn alle Gelegenheit hatten, sie
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