Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Coaching to go

Coaching to go

Titel: Coaching to go
Autoren: Dasa Szekely
Vom Netzwerk:
angenommen, Sie könnten doch irgendetwas tun – was könnte das sein? Machen Sie eine Liste und überprüfen Sie anschließend, welche der Möglichkeiten praktikabel sind. Wenn Sie alleine nicht weiterkommen, holen Sie sich Unterstützung!

    4. Immer ich!

    Roswitha und Michael in ihrem »Raum«
    »Und am Ende bin dann immer ich die-/derjenige, die/der…
    A den Urlaub bucht.
    B seinen Schreibtisch aufräumt.
    C die Präsentation schreibt.
    D jeden Tag kocht.«
    »Immer ich« kann man auf verschiedene Arten sagen: (an-)klagend, seufzend, resigniert, frustriert. Es gibt noch eine Variante, die uns auf eine gute Spur führt:
    Menno!! Immer muss ich Zähne putzen!!!!!!!!!
    Hier haben wir den Ausruf eines, sagen wir, vierjährigen Kindes, das stinksauer ist, weil es etwas tun soll, was es nicht tun möchte. Es sagt »immer«, weil es noch nicht in zeitlichen Kategorien denkt. Es kommt ihm vor wie immer. Wenn Erwachsene »immer« sagen, sollten sie daher immer (!) gut prüfen, ob es wirklich immer ist – oder ob es ihnen nur so vorkommt. Erwachsene meinen mit »immer« meistens: »(sehr) oft« – und das ist ein Unterschied!

    Meine ich wirklich »immer«, wenn ich »immer« sage?
    Die eigenen Bedürfnisse erspüren und formulieren
    Ein Quadrat aufmalen und einteilen: Wer macht wie viel?
    1. Fragen: Will ich/willst du diese Aufgabe überhaupt abgeben (weniger Raum nehmen)?
    2. Konkretisieren: Was genau möchte ich/möchtest du tun?
    Bei Interessenskonflikten: verhandeln!
    Beruflich: Aufgaben und Rollen klären.
    Statt jammern: Mit demjenigen reden (!), den es betrifft.
    Wenn Erwachsene »immer« sagen und »oft« meinen, legen sie kindliche Verhaltensweisen an den Tag und ebnen damit den Weg für eine kindliche Unterhaltung, die im Prinzip häufig so abläuft:
    Immer ich!
    Stimmt gar nicht!
    Stimmt wohl!!
    Gar nicht!!!
    Blöde Kuh!
    Selber blöde Kuh!
    Doppelt blöde Kuh!!
    Dreimal blöde Kuh!!!
    Und so weiter …
    Allerdings – Vierjährige können etwas ganz Tolles, was Erwachsene oft nicht mehr können: Sie können sehr gut unmittelbar und zeitnah ihre Gefühle fühlen und sie ausdrücken.
    Was Erwachsene wiederum sehr gut können, ist ihren Ge fühlen Worte zu verleihen. Also sagen, was sie wütend macht – ohne die Bude zusammenzuschreien. Das heißt, viele können es eben nicht und behalten ihre Bedürfnisse stattdessen für sich, so lange, bis sie platzen. Denn im Grunde geht es hier um die eigenen Bedürfnisse, die unausgesprochen bleiben, bis sie sich zu einem großen Klumpen zusammengeballt haben, der den anderen dann meist völlig unvorbereitet und überraschend trifft.
    So hat Roswitha ungefragt alle Urlaube gebucht, obwohl sie sich im Stillen gewünscht hat, Michael würde dies auch einmal übernehmen oder mit ihr gemeinsam tun. Nur weiß Michael davon leider nichts, bis Roswitha ihn anbrüllt, immer müsse sie das tun, und er könne ja auch einmal …
    Roswitha denkt: Weil Michael es nicht tut, muss ich es machen. So geht es vielen »Immer Ich«-Sagern. Sie denken: Ich muss es tun, weil der andere es nicht tut. Ich muss es tun, sonst wird es nicht getan. So übernehmen sie Aufgaben für andere, überfordern sich, handeln gegen sich. Bis das dann irgendwann in Wut umschlägt, ist eine Frage der Zeit.
    Erschwerend kommt hinzu, dass es für andere recht angenehm ist, wenn sie etwas für einen tun, was man selbst nicht tun möchte! Warum also etwas ändern?
    Und so wird es wahrscheinlich so weitergehen, dass der eine stets ein bisschen zu viel macht und der andere zu wenig.
    Das folgende Bild veranschaulicht das Ungleichgewicht, hier im Fall Roswitha und Michael.
    Nehmen wir an, das Quadrat symbolisiert den Raum von Roswitha und Michael in Bezug auf »Urlaub buchen«. Michael hat gerade noch Platz, um zum Beispiel »Spanien, schön!« zu sagen. Wäre Roswitha damit einverstanden, wäre alles in Ordnung. Ist sie aber nicht! Sie möchte, dass Michael mehr macht. Da sie aber alle Urlaube bucht, ist der Raum von ihr fast vollständig besetzt: Michael hat keinen Platz! Wenn sie also möchte, dass Michael mehr macht, muss sie ihm Raum überlassen.
    Nun wird es spannend: Will sie das überhaupt? Vielleicht möchte sie ja alle Entscheidungen selbst treffen? Vielleicht hat sie Angst, dass sie sonst nach Lappland fahren muss? Vielleicht denkt sie, dass Michael nicht so gut Reisen buchen kann (was zu überprüfen wäre)? Vielleicht möchte sie von Michael dafür anerkannt werden, dass sie so tolle Urlaube bucht?
    Die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher