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Coaching to go

Coaching to go

Titel: Coaching to go
Autoren: Dasa Szekely
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einem späteren Zeitpunkt, wenn die Wut verdampft ist, das Gespräch in Ruhe auf das Thema zu bringen. Das ist nicht einfach, aber es lohnt sich! Dabei ist übrigens dann das Raumbild sehr hilfreich!

    5. Das schaffe ich nie!

    Vorausgesetzt, man möchte – was auch immer – nie schaffen, ist dieser Satz perfekt. Hierbei handelt es sich nämlich um ein hochwirksames Mantra, das man sich immer dann sagen kann, wenn man sich schlecht fühlen möchte.
    Probieren Sie es gleich aus! Denken Sie an etwas, was Sie in der nächsten Zeit schaffen möchten … Haben Sie etwas? Jetzt wiederholen Sie stoisch immer wieder diesen Satz:
    Das schaffe ich nie! Das schaffe ich nie! Das schaffe ich nie! Das schaffe ich nie! Das schaffe ich nie! Das schaffe ich nie! Das schaffe ich nie! Das schaffe ich nie! Das schaffe ich nie! Das schaffe ich nie! Das schaffe ich nie!
    Und, wie geht es Ihnen jetzt? Schlecht? Prima! Dann hat dieses Sätzchen sein Ziel erreicht, nämlich dass Sie Ihr Ziel auf gar keinen Fall erreichen. So beißt sich die Katze in den Schwanz! Die innere Überzeugung, es nicht hinzukriegen, führt zu einem diffusen Unwohlsein, das jegliche Tatkraft im Keim erstickt. Der Beweis ist erbracht: Ich schaffe es nie! Wer also stehen bleiben möchte, der sage sich diesen Satz so oft es geht.
    Nun möchten Menschen ja nicht unbedingt willentlich und bewusst stehen bleiben. Oft sind es biografische »Fesseln«, die uns hindern weiterzugehen – es zu schaffen. Vielleicht haben Vater und/oder Mutter (oder eine andere Person, die für unser Leben bedeutsam war) das Fundament zu dieser Angst gelegt. Zum Beispiel indem sie selbst ängstlich waren. Ich bin selbst immer wieder erstaunt darüber, wie sehr solche »Familien-Mantras«, die wir als Kinder verinnerlicht haben, in unserem Erwachsenenleben weiterwirken und uns ausbremsen. Nichtsdestotrotz: Das jetzt auszuführen sprengt den Rahmen dieses Buches und führt darüber hinaus auch nicht immer zur Verbesserung der Situation (siehe auch Kapitel »Warum ist das bloß so?«). Deshalb zeige ich Ihnen jetzt, wie Sie ein hochwirksames Gegenmantra entwickeln können. Damit es für Sie nachvollziehbarer wird, erläutere ich es Schritt für Schritt am Beispiel von Frau K.
    Frau K. sollte einen Vortrag halten und informierte mich bereits in den ersten fünf Minuten unseres Gesprächs darüber, dass sie das niemals schaffen würde. Dabei sah sie sehr unglücklich aus. »Den Vortrag überhaupt zu halten?«, hakte ich nach. »Na ja«, sagte sie, »einen guten Vortrag zu halten.« – »Wann ist er denn Ihrer Meinung nach gut?«, fragte ich, denn »gut« ist ein sehr dehnbarer Begriff. Wir sprachen also darüber, was für sie ein guter Vortrag ist. Anders gesagt: Ich unterstützte Frau K. dabei, ihr Ziel ganz genau zu formulieren, und so klang es: »Ich möchte souverän auf dem Podium stehen und frei sprechen.«

    1. Schritt: Formulieren Sie das Ziel, das sie erreichen möchten, so genau wie möglich und sprechen Sie es im Anschluss laut aus.
    Ob Frau K. dieses Ziel auch erreichen könnte, war zu diesem Zeitpunkt noch nicht klar. Frau K. sah jetzt allerdings schon deutlich frischer aus als zu Beginn. Darauf angesprochen, sagte sie, dass es ihr gutgetan habe, es jemandem so konkret mitzuteilen. (Also bitte: Stellen Sie sich vor den Spiegel oder Ihre Freundin und sprechen Sie Ihr Ziel aus!)
    Nun stellte ich Frau K. eine Frage, mit der sie nicht gerechnet hatte. Auf ein Flipchart schrieb ich: Was könnten Sie tun, damit Sie garantiert nicht souverän auf dem Podium stehen und frei sprechen?

    2. Schritt: Was könnten Sie tun, damit Sie Ihr Ziel garantiert nicht erreichen?
    Frau K. schaute mich fragend an: »Hä?! Keine Ahnung!«
    »Alles ist erlaubt«, sagte ich.
    »Okay, na ja, ich könnte meinen Vortrag in ganz kleiner Schrift ganz eng aufs Blatt quetschen und dann ablesen. Da würde ich bestimmt nicht sehr souverän rüberkommen!« Frau K. lachte, ich schrieb. So entstand folgende Liste:
    – Vortrag in sehr kleiner Schrift eng aufs Blatt quetschen
    – Vortrag ablesen
    – Leute nicht anschauen
    – Unbequeme Kleidung tragen
    – Total aufgeregt sein, nicht atmen können
    – Mich nicht vorbereiten
    – Nicht rechtzeitig fertig werden, mich hetzen
    – Mich vorher verrückt machen
    – Denken, dass ich es nicht schaffe
    – Denken, dass ich blöd bin
    – Denken, dass die Leute mich blöd finden
    »Jetzt wissen wir, was Sie tun können, um genau das Gegenteil von dem zu erreichen, was Sie
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