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Coaching to go

Coaching to go

Titel: Coaching to go
Autoren: Dasa Szekely
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nein, ich fang’ anders an: Ich gebe mein Bestes, damit ich mein Ziel erreiche, aber das heißt nicht unbedingt, dass ich es erreiche.«
    Ich: »Und was schließen Sie daraus?«
    Klient lacht: »Dass ich es gleich bleiben lassen kann! Nein, war nur Spaß! … Na ja, dass ich nicht alles kann … Schade eigentlich!«
    Ich: »Na ja, vielleicht gibt es ja da draußen irgendjemanden, der Sie ergänzt und Ihnen helfen kann …?«
    Klient, lachend: »Auf gar keinen Fall!!«
    Hier hatte jemand die Idee, dass er alles selbst machen muss. Hinter der Verzweiflung darüber steckte die unbewusste Überzeugung, dass, wenn er alles macht, es zum gewünschten Ziel führt. Das ist bei genauerer Betrachtung ziemlich größenwahnsinnig! Seine Angst vor dem Scheitern war so groß, dass er sich selbst übermenschliche Fähigkeiten zuschrieb, um sich sicherer zu fühlen. Jede Einmischung von außen musste ihn da verunsichern – wo er doch der Einzige ist, der alles kann!

    Fragen zur Differenzierung:
    Was hängt an mir – was an jemand anderem?
    Was genau bleibt an mir hängen?
    Von wem wurde es dahingehängt?
    Welchen Teil muss ich selbst machen und welchen nicht?
    Was hat gut funktioniert? Was noch?
    Was würde passieren, wenn ich nicht alles selbst machen würde?
    Mal angenommen, es gäbe das Wort »alles« nicht – wie würde Ihr Satz dann lauten?
    Wenn Sie in Ihrem Umfeld solche »Alles«-Menschen haben, sagen Sie um Himmels willen nicht »So ein Blödsinn!« oder gar »Stimmt doch gar nicht!« Vergessen Sie nicht, dass jene Menschen in diesem Moment wirklich glauben, dass andere »nichts tun können«! Sie können Verständnis äußern, ohne aber deren Blick oder Perspektive auf die Situation zu teilen. Sagen Sie zum Beispiel: »Ich sehe, dass du gerade glaubst, dass alles an dir hängt. Vielleicht finden wir ja gemeinsam noch eine andere Möglichkeit, auf deine Situation zu schauen.«
    Okay, das klingt jetzt vielleicht sehr »coachig« … Ich bin sicher, Sie werden eigene Worte dafür finden! Oder Sie schenken der betreffenden Person dieses Buch.
    Tipp
    Sammeln Sie Sätze von sich und anderen, in denen das Wort »alles« vorkommt, und unterziehen Sie sie einer genaueren Prüfung. Können Sie jetzt anders darauf schauen?

    3. Ich kann nichts

    … und dann ging nichts mehr! Da kann man nichts mehr machen. Ich kann da gar nichts tun.
    Wie bei »alles« ist dieser Blick auf die Welt übertrieben und unrealistisch und entspringt einer tiefen Verzweiflung und einem sehr festen Glauben an ein Bild, das man von sich hat.
    Kann Hannelore wirklich nichts ? Ging bei Peter tatsächlich nichts mehr? Kann der arme Paul gar nichts mehr tun?
    Klar ist hier nur: Alle können gerade nicht anders auf ihre Situation schauen und empfinden sich deshalb als handlungsunfähig.
    Dieser übertriebene Blick wird gern in der Werbung genutzt. Das klingt erst einmal gut, aber dann … Hierzu zwei Beispiele:
    Nichts bewegt Sie wie ein Citroën.
    Nichts ist erotischer als Erfolg.
    Hier wird besonders deutlich, dass diese Ausschließlichkeit nicht haltbar ist. Es handelt sich um bloße Behauptungen, die bei näherer Betrachtung alle möglichen weiteren Sichtweisen zulassen. Fragen Sie sich:
    Was könnte Sie denn noch bewegen wie ein Citro ë n (beachten Sie die Doppeldeutigkeit!)? Was alles ist noch erotisch außer Erfolg? Ich bin sicher, Sie finden ein paar Antworten!
    Ebenso können Sie auf obige Sätze anders schauen. Betrachten Sie sie spaßeshalber einmal als bloße Behauptungen, die zunächst jeder Grundlage entbehren.
    Ich kann nichts
    Selbst wenn ein Baby diesen Satz von sich geben könnte – er würde nicht stimmen. Natürlich kann es noch nicht sprechen, aber es kann schon eine Menge anderer Dinge – je nachdem, wie alt es ist. Wenn also ein Erwachsener von sich behauptet, er könne nichts, kann das nicht stimmen. Schließlich hat er schon ein paar Jahre auf Erden zugebracht und sich dabei so einige Fähigkeiten erworben. Nur sieht er das jetzt in diesem Moment nicht. Vielleicht möchte er gerade verzweifelt sein, dann ist der Blick genau richtig – und ich finde, jeder hat das Recht, ab und zu verzweifelt zu sein! Falls er aber möchte, dass es ihm wieder gut geht, sollte er seinen Blick ganz bewusst auf das lenken, was er schon kann. Es ist übrigens absolut zulässig, auch andere ins Boot zu holen. Er könnte andere fragen, was sie meinen, was er besonders gut kann. Ein kurzer Rundruf bei Familie und Freunden wirkt hier Wunder!
    Mal
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