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Coaching to go

Coaching to go

Titel: Coaching to go
Autoren: Dasa Szekely
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klar?
    Warum ist schwarzer Schlips zum Frack verboten?
    Warum erfährt man nie, wie alles war?
    Warum bleibt Gott grundsätzlich unsichtbar?
    Und warum reißen alte Herren Zoten?
    Warum darf man sein Geld nicht selber machen?
    Warum bringt man sich nicht zuweilen um?
    Warum trägt man im Winter Wintersachen?
    Warum darf man, wenn jemand stirbt, nicht lachen?
    Und warum fragt der Mensch bei jedem Quark: Warum? 1
    2. Alles muss ich selbst machen!

    Und am Ende bleibt alles an mir hängen! Und dann ist alles schiefgegangen! Wenn ich nicht alles selbst mache …
    Alles?! Wohl kaum!
    Allerdings kann es Menschen manchmal so vorkommen, wenn sie sehr verzweifelt sind. Sie betrachten Ihre Situationen dann mit einem übertriebenen, dramatischen Blick.
    Nichts gegen Dramen – ohne wären wir (gefühls)arme Menschen! Nur: In ohnehin schon schwierigen Situationen ist es wenig hilfreich, sie noch zusätzlich auf die Spitze zu treiben. Es sei denn, man dramatisiert, um Aufmerksamkeit zu bekommen, und das geschieht dann meist unbewusst.
    Muss X wirklich alles selbst machen? Ist wirklich alles schiefgegangen? Kaum zu glauben! Wahrscheinlich kommt es allen nur so vor, weil sie eben genau so darauf schauen – weil sie die Lage nicht anders sehen können!
    Diese, übrigens recht verbreitete, Art, auf die Welt zu blicken, macht Situationen nur noch schlimmer. Dazu kommt: Sprache ist mächtig! Je häufiger wir diese Worte gebrauchen, desto eher werden sie Teil unserer Wirklichkeit: Wir gewöhnen uns und andere daran – und glauben irgendwann, dass das wirklich so ist.
    Was hilft?
    Sie ahnen es vielleicht: Differenzieren!
    Ein erwachsener Mensch besitzt in der Regel die Fähigkeit, differenziert und realistisch auf etwas zu schauen. Ich sage bewusst »erwachsen«, denn »alles« und »nichts« entspringen dem hilflosen Kind in uns.
    Lassen Sie uns einen genaueren Blick auf die Sätze werfen:
    1. Und am Ende bleibt alles an mir hängen!
    Da spürt jemand ein offenbar großes Gewicht auf seinen Schultern. Das Gewicht (= alles) hängt an ihm, ist also nicht so leicht wieder wegzubekommen. Mögliche Fragen:
    Wie groß ist denn das Gewicht? Wie viel wiegt das »alles«, was da an ihm hängt? Wer hat das dahingehängt?
    Und wenn es ein Ende gibt – wie hat es dann angefangen? Wer hat zuerst was dahingehängt? Wer danach?
    Der Mensch, an dem alles hängt, scheint ein Opfer dieser »Hängerei« zu sein. Anders gesagt: Was hätte er denn tun können, damit die anderen nichts an ihn dranhängen? Was war sein Beitrag? Lief er vielleicht am Anfang mit einem Schild herum, auf dem stand: »Bitte alles hierhin hängen?«
    2. Und dann ist alles schiefgegangen!
    Sehr unwahrscheinlich, dass tatsächlich alles schiefgegangen ist. Einiges wird wohl geklappt haben! Es hilft, den Blick bewusst und differenziert auf das zu lenken, was (gut) funktioniert hat: Was ist denn nicht schiefgegangen? Und was noch? Auf diese Weise nähert sich der Blick an die Realität an. Und Realität heißt auch, dass manchmal zwar viel schiefgehen kann – aber eben nicht alles.
    3. Wenn ich nicht alles selbst mache …
    Dazu ein Beispieldialog aus meiner Praxis:
    Ich: »Was würde passieren, wenn Sie nicht alles selbst machen, wenn jemand anderes Ihnen dabei helfen würde?«
    Klient: »Dann wird es am Ende nicht so gut.«
    Ich: »So gut?«
    Klient, lachend: »Na ja, so gut, wie ich es haben will.«
    Ich: »Also nur Sie allein können es so machen, dass das Ergebnis gut genug für Sie ist?«
    Klient: »Ja, genau.«
    Ich: »Dann verstehe ich jetzt sehr gut, warum Sie alles selbst machen müssen!«
    Klient: »Warum?«
    Ich: »Damit Sie ganz sicher sein können, dass es so gut wird, wie Sie das möchten.«
    Klient: »Na ja, ganz sicher kann man sich ja nie sein … Das wäre ja unrealistisch! Aber ich kann mein Bestes geben.«
    Ich: »Richtig. Sie können eine Menge tun, damit Sie Ihr Ziel erreichen – aber das ist keine Garantie dafür, dass Sie es erreichen.«
    Klient, lacht: »’Ne Garantie gibt’s wohl nicht, was?«
    Ich: »Nicht, dass ich wüsste. Sie haben anfangs gesagt: ›Wenn ich nicht alles selbst mache, wird das Ergebnis nicht so, wie ich es haben will.‹ Könnten Sie den Satz jetzt einmal anders formulieren?«
    Klient: »Schwierig!«
    Ich: »Versuchen Sie’s!«
    Klient: »Also, auch wenn ich alles selbst mache, wird es nicht unbedingt so, wie ich es will.«
    Ich: »Na, das klang schon ganz anders! Kriege ich noch einen?«
    Klient lacht: »Puh! Na gut: Wenn …
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