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Coaching - Eine Einfuehrung fuer Praxis und Ausbildung

Titel: Coaching - Eine Einfuehrung fuer Praxis und Ausbildung
Autoren: Astrid Schreyoegg
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Managementfunktionen umreißen. Am deutlichsten hat sich der
     von
Koontz &
O’Donnell
(1955) durchgesetzt. Im Sinne einer idealtypischen linearen und individualisierend gedachten Anordnung beschreiben sie als
     relevante Funktionen: Planung, Organisation, Personaleinsatz, Führung und Kontrolle. Als Leitprinzip aller Handlungen gilt
     dabei die »Zweckrationalität« (
Weber
1921), d. h. alle Aktionen des Managers sind an einer maximalen Zielerreichung bzw. an der Effizienz eines Systems orientiert.
    Planung
    Als »Primärfunktion« des Managementprozesses wird in traditionellen Ansätzen die Planung begriffen. Es handelt sich dabei
     um Reflexionen, was erreicht werden soll und wie es am sinnvollsten zu erreichen ist. Hier geht es um die Entwicklung von
     Zielvorstellungen, um ihre Selektion und die Festlegung von Zielen mit den entsprechenden Handlungsrichtlinien, Verfahrensweisen
     usw. Planung besteht in der Entwicklung von Handlungsorientierungen.
    Planung ist allerdings kein einmaliger Akt, sondern ein immer wieder zu leistender Prozess. Man unterscheidet hier »strategische«
     und »operative Planung«. Während strategische Planung den grundlegenden Orientierungsrahmen für alle organisatorischen Entscheidungen
     festlegt, dient operative Planung der Gewinnung von Orientierungsmustern für das tagtägliche Managerhandeln. Ein Beispiel:
     
    |24| Bei der Gründung eines Möbelhauses muss im Sinne strategischer Planung überlegt werden, welche Größe anhand der verfügbaren
     finanziellen Ressourcen realistischerweise anzustreben ist, welches Segment von Konsumenten es in Relation zur schon etablierten
     Konkurrenz anziehen soll, wo es räumlich zu platzieren ist, über welche Konditionen mit potenziellen Zulieferern verhandelt
     werden soll usw. Bei der operativen Planung dagegen wird ein konkreter Planungshorizont entwickelt, wie und wo z. B. zu werben
     ist oder mit welchen Zulieferern man wann in Verhandlungen eintreten soll.
     
    Aus der Sicht klassischer Autoren sollten alle weiteren Managementfunktionen aus den Planungsvorgaben deduktiv abgeleitet
     werden.
    Organisation
    Während die Planung gedankliche Arbeit bleibt, beginnt mit der »Organisation« die Umsetzung von Zielen, d. h. die Konstituierung
     von entsprechenden Handlungsgefügen, die das Geplante zu realisieren vermögen. Hier geht es dann vorrangig um die Entwicklung
     einer arbeitsteiligen und hierarchischen Struktur, die im Allgemeinen als »organisiertes System« oder meistens auch als »Organisation«
     beschrieben wird (
Mayntz
1963;
Kieser, Kubicek
1983 u. a.). Hierbei handelt es sich im Allgemeinen um eine formale Struktur mit entsprechenden Positionen, die, zu Arbeitseinheiten
     verknüpft, bestimmte Aufgaben, Weisungsbefugnisse, Informationswege zugewiesen erhalten. Diese formale Struktur muss so »konstruiert«
     sein, dass sie die in der Planung entwickelte Zielerreichung garantiert.
     
    Falls man sich in unserem Beispiel in der Planungsphase für ein Selbstbedienungs-Möbelhaus entschieden hat, das zu niedrigen
     Preisen viel verkaufen muss, um eine entsprechende Rendite zu erbringen, ist es automatisch notwendig, mit einer schmalen
     Personaldecke von preiswerten Mitarbeitern zu kalkulieren. Hier wäre dann auch ein geringer Grad an Arbeitsteiligkeit relevant,
     d. h. möglichst viele Mitarbeiter sollten in einer relativ flachen Struktur vielfältigste Funktionen übernehmen können.
    Personaleinsatz
    Eine organisatorische Binnenstruktur stellt nun auf Dauer kein fiktives Gebilde dar, sondern sie besteht aus realen Mitarbeitern.
     Auf sie richtet sich die Managementfunktion »Personaleinsatz«. Diese Funktion umfasst alle Aktivitäten, die Führungskräfte
     zu ergreifen haben, um einen |25| qualifizierten und engagierten Personalbestand zu sichern. Dabei ergeben sich vielfältige Aufgaben, die man im Allgemeinen
     in »Personalgewinnung«, »Personalaufbau« und »Personalerhaltung« gliedert.
    Diese Managementfunktion ist allerdings nicht zu verwechseln mit der
Sachfunktion
»Personalwirtschaft«, die von Personalabteilungen wahrgenommen wird. Die Aufgabenstellungen einer Personalabteilung richten
     sich auf die Gesamtheit der Mitarbeiter in einem System, während der einzelne Manager nur Personalaufgaben gegenüber seinen
     unmittelbar unterstellten Mitarbeitern wahrzunehmen hat. Die Personalabteilung kann ihn aber bei der Realisierung seiner Managementfunktion
     »Personaleinsatz« unterstützen und beraten, also etwa
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