Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Clone Wars 3 - Keine Gefangenen

Clone Wars 3 - Keine Gefangenen

Titel: Clone Wars 3 - Keine Gefangenen
Autoren: Karen Traviss
Vom Netzwerk:
schwang. Sie brauchte noch nicht einmal so tun, als hätte sie das früher schon gemacht. »Sehr schön. Dann werde ich jetzt in meine bescheidene Hütte zurückkehren und morgen um Arbeit ersuchen.«
    Der ältere Mann, der neben Blondbraue saß, ergriff zum ersten Mal das Wort. Er sah wie ein Granitblock aus, der in eine Gerölllawine geraten war – ein vierschrötiger, stämmiger Mann mit zerfurchtem Gesicht und grauen Haaren. Die Art von Mann, der allen Gezeiten des Lebens trotzte und nicht den Halt verlor.
    »Wenn man Sie erwischt«, erklärte er. »wird man Sie töten. Unsere Zielpersonen werden untertauchen, und wir werden wieder ganz von vorn anfangen müssen. Aber vielleicht werden wir dafür keine Zeit mehr haben.«
    Ks war eine ganz schlichte Feststellung, der eine verwirrende Selbstverständlichkeit innewohnte.
    »Das klingt ganz wie all die anderen Jobs, die ich schon gemacht habe.« Hallena stand auf, um zu gehen. Die eine Hand ruhte immer noch auf ihrem Blaster. »Ich werde wieder Kontakt mit Ihnen aufnehmen, wenn ich etwas Nützliches in Erfahrung gebracht habe.«
    Vielleicht. Ich werde mal sehen, wie es läuft. Ich tue es für die Republik.
    Das granitblonde Pärchen rührte sich nicht, als sie ein, zwei Schritte nach hinten tat ohne sich umzudrehen. Aus irgendeinem Grund war sie in diesem Gebäude unter Leuten, die eigentlich ihre Verbündeten waren, mehr auf der Hut als draußen, wo sie von möglichen Attentätern umgeben war.
    Aber natürlich nur, wenn die sich bei diesem Wind nach draußen wagen…
    Wieder in ihrer Unterkunft, einer tristen, kleinen Kammer über einem Lebensmittelgeschäft, stellte sie fest, dass der allgegenwärtige Staub durch jede Ritze gekrochen war und auf jeder glatten Oberfläche ein äußerst praktisches Eindringlingswarnsystem hinterlassen hatte. Hallena schloss die Tür hinter sich und blieb einen Moment lang lauschend stehen, um zu sehen, ob vielleicht jemand da war. Dann musterte sie die dünne Staubschicht und sah, dass ein schmaler Gang, der zwischen der Seitentür des Ladens und der Wohnung des Ladenbesitzers verlief, frei von Staub war, weil dort Leute entlanggelaufen waren. Doch die Staubschicht auf der Treppe war unberührt. Seitdem sie ihr Zimmer verlassen hatte, war also niemand nach oben gegangen.
    Sie hatte eigentlich keinen Grund, alles zu überprüfen. Es war einfach nur eine Angewohnheit, das zu tun; eine Gewohnheit, die von ständiger Wachsamkeit und Vorsicht sprach.
    Die zweiflügelige Ladentür öffnete sich, und die schon etwas ältere Ladenbesitzerin streckte ihren Kopf hindurch. Sie lächelte und enthüllte dabei mehr Lücken als Zähne. »Das hört bald auf, meine Liebe«, sagte sie. »Dieser Wind ist so vorhersagbar wie der Sonnenuntergang. Morgen Nachmittag um diese Zeit wird er sich legen, und dann fängt der Regen an.«
    »Ich erinnere mich«, log Hallena. Es klang so, als würde die Frau annehmen, sie wäre nicht von hier. »Als Kind bin ich regelmäßig in Athar gewesen.« Pass auf. Lass dich nicht in eine Unterhaltung hineinziehen. »Morgen suche ich mir einen Job. Ich werde den ganzen Tag außer Haus sein.«
    »Sie sind schon ein bisschen verschwiegen wie ein Geheimagent, was?«
    Stang, ist die etwa machtsensitiv oder was? Darüber hatte Hallena sich früher nie Gedanken gemacht. Doch durch den Krieg war ihr plötzlich bewusst geworden, wie viele Lebewesen es gab, die ihre Gefühle spüren konnten oder sogar versuchten, ihre Gedanken zu beeinflussen. Spione wollten diejenigen sein, die beeinflussten oder spüren konnten, was andere fühlten. Das gehörte einfach zum Spionagehandwerk.
    »Ich bin gerade erst aus dem Gefängnis entlassen worden«, erklärte Hallena schließlich angemessen verlegen. »Das ist nichts, womit ich gern prahle. Aber machen Sie sich keine Sorgen… Ich habe mir nichts zu Schulden kommen lassen, was mit Gewalt oder Betrug zu tun hätte.«
    »Das hat es nie«, erwiderte die Frau plötzlich ganz ernst. »Dieser Tage ist es immer etwas Politisches.«
    Hallena ging nicht weiter darauf ein. Sie zog sich in ihr Zimmer zurück, bastelte den Rest des Tages an ihrer Kom-Vorrichtung – einem winzigen Gerät, das in ihrem alten Komlink verborgen war, damit sie in dieser kargen Welt nicht zu gut ausgestattet wirkte – und behielt durch eine kleine geputzte Stelle der ansonsten völlig verdreckten Scheibe aus Transparistahl die Vorgänge unten auf der Straße im Auge. Ja, der Wind schien nachzulassen. Draußen liefen jetzt ein
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher